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Ein Kommentar von Nils Jörgensen CEO Bridge2think und Leiter der Sektion "Lerneffizienz, Bildungscontrolling und ROI" auf der LEARNTEC 2004 am 10. Februar 2004, 14 bis 17.30 Uhr Basel, Januar 2004 - Seit Jahren werden auf der LEARNTEC neue Konzepte, Medien, Technologien und Methoden des Lernens vorgestellt. Von Anfang an war effizienteres Lernen das eigentliche Thema, meist jedoch eher latent, nicht immer deutlich ausgesprochen. In diesem Jahr, am 10. Februar um 14:00, ist es so weit: Im Viertelstundentakt werden Referenten aus der Wirtschaft und Forschung Themen wie Lerneffizienz, Bildungscontrolling und ROI präsentieren.
Der betriebliche Prozess der Bildung ist einem Fluss vergleichbar, der durch interne und externe Faktoren ständig in Bewegung und dynamischer Veränderung ist. Was zuerst wie eine einfache Vorkalkulation aussieht, wird nicht selten bei der Nachkalkulation verwässert und schwer erfassbar. Eine Herausforderung für das Controlling.
Was heißt nun Effizienz beim Lernen? Und für wen soll es effizient sein? Für das Unternehmen, den Bildungsverantwortlichen, den Trainer oder die Lernenden - die Teilnehmer? Natürlich für alle, aber ist das möglich? Fakt ist: Letztlich entscheiden die Anwender über Erfolg oder Misserfolg.
Fakt ist auch: Die Nutzer verhalten sich wie Kunden und haben die Merkmale von Kunden in einem stark veränderlichen Markt. Hierfür gelten die Regeln der Marktwirtschaft - dementsprechend ist Marketing gefragt. Denn leider ist es auch eine Tatsache, dass viele neue Lernmedien und Methoden nicht die von den Herstellern erwartete Teilnehmerakzeptanz erfahren. Der Grund hierfür liegt nicht selten gerade in der mangelnden Endanwendervermarktung.
Dennoch benötigen wir effizienteres Lernen. Die Aufgabe, der wir uns stellen müssen, besteht darin diese Effizienz für unsere Teilnehmer messbar und schmackhaft zu machen. Dabei gilt auch bei der Erstellung Neuer Medien: es darf und sollte auch Spaß machen zu lernen.
Auch die mögliche Zeitersparnis durch neue Lernmethoden sollte nicht nur als Kosteneinsparung für das Unternehmen sondern letztlich als Zeitgewinn für den Teilnehmer vermarktet werden – damit das Motto lauten kann: "Mehr Zeit für's Wesentliche".
Mit geeigneten Tools aus dem E-Learning-Umfeld Wiesbaden, Januar 2004 - "Bildungscontrolling scheitert oft schon im Ansatz, weil sich viele Personaler keine Gedanken über ihren Bedarf machen", gibt Volker Pohl von HQ Interaktive Mediensysteme zu bedenken. Häufig fehlt eine strategische Sichtweise: "Zunächst braucht man eine Stellenbeschreibung und eine darauf abgestimmte Anforderungsanalyse, erst danach kann man Lernziele aufstellen und deren Erreichen kontrollieren." Was für herkömmliche Seminare gilt, verliert seine Bedeutung nicht, nur weil es sich um E-Learning und IT-gestütztes Controlling handelt.
HQ Interaktive Mediensysteme GmbH versteht unter dem Begriff Bildungscontrolling die Summe all jener Aktivitäten und Maßnahmen, die dazu beitragen, den erreichten oder erwarteten Bildungsnutzen in Relation zu den vorgegebenen Bildungszielen und eingesetzten Ressourcen zu evaluieren. Dabei bezieht sich dieser Ansatz auf den gesamten (Weiter-) Bildungszyklus.
Davon ausgehend zeigt Volker Pohl am 10. Februar auf der LEARNTEC das Spektrum eines umfassenden Controllings der betrieblichen Bildungsarbeit auf. Dabei skizziert er die Einsatzmöglichkeiten und den Nutzen computer- und webbased Tools aus dem E-Learning-Umfeld wie etwa die webbasierte Testumgebung "HQ SkillScape" als Instrument zur Ermittlung des "Return on Training Investment".
Bildungscontrolling als Teil der Geschäftssteuerung Frankfurt, Januar 2004 - "Bildungscontrolling bedeutet vielfach, dass nachträglich festgestellt wird, wozu sinnlos Geld ausgegeben wurde. Doch Bildungscontrolling ist nur dann sinnvoll, wenn es als Teil der Geschäftssteuerung dafür sorgt, dass Bildung die Reaktionsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit im Markt stärkt." Dr. Joachim Hasebrook, Vorstand der efiport AG beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Thema.
In seinem Vortrag am 10. Februar 2004 auf der LEARNTEC, legt er den Umstand zugrunde, dass in den letzten Jahren die Zahl der Trainingstage in den Unternehmen um rund zehn Prozent jährlich gestiegen ist bei gleichzeitiger Kürzung der Trainingsbudgets um etwa zehn Prozent pro Jahr. "Mehr Training für weniger Geld kann aber nur gelingen, wenn Training effektiv eingesetzt und effizient durchgeführt wird," weiß der Fachmann. Bislang werden hingegen rund 50 Prozent der Trainingsbudgets in Unternehmen für internen Aufwand eingesetzt, die anderen 50 Prozent sind nicht unmittelbar lernverbunden – wie etwa Hotel- und Reisekosten. Dr. Hasebrook macht in seinem Vortrag deutlich, wie E-Learning zur Performanzverbesserung im Unternehmen und gleichzeitig zu einem umfassenderen und aktuellerem Controlling führen kann als bisher üblich. Seines Erachtens wird dadurch eine lernorientierte Unternehmenskultur gefördert.
Wie lautet die Formel für betriebswirtschaftlichen Erfolg? Siegen, Januar 2004 – Für die umfassende Beurteilung des betriebswirtschaftlichen Erfolgs von Investitionen in der Weiterbildung sind neben den in Geldeinheiten bewertbaren Wirkungen auch nicht-monetäre Nutzengrößen zu berücksichtigen. Zum einen stoßen Monetarisierungs-Ansätze bekanntermaßen an Grenzen, zum anderen gibt es für Investitionsentscheidungen relevante qualitative Faktoren. Bezieht man diese nicht ein, kann nur eine verzerrte bzw. unvollständige Entscheidungsgrundlage erarbeitet werden kann.
Vor der Frage der Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen (Input-Output-Relation) ist die grundsätzliche Wirksamkeit der Weiterbildung zu klären. Werden die vorgegebenen betrieblichen Ziele erreicht? Nur eine in diesem Sinne effektive Weiterbildung ist überhaupt in ein Optimierungskalkül einzubeziehen und auf Effizienz bzw. Wirtschaftlichkeit hin zu untersuchen.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die den betrieb(swirtschaft)lichen Wirkungen vorgelagerte Frage der Effektivität und der Effizienz des Lernens. Nur effektives "vollständiges Lernen" führt über die Veränderung des individuellen Handelns zum intendierten Erfolgsbeitrag.
Elmar Witten von der TÜV-Akademie Rheinland GmbH stellt einen sowohl die Effektivität als auch die Effizienz integierenden Ansatz vor, der den Prozessbaustein der Erfolgsbewertung fokussiert. Er zeigt, dass zur betriebswirtschaftlichen Beurteilung der Investitionsentscheidung für Weiterbildung nicht die Suche nach neuen Methoden, sondern die betriebsindividuelle Anpassung bewährter Instrumente notwendig und ausreichend ist.
Pragmatische Maßstäbe zum Messen von Lerneffizienz Stuttgart, Januar 2004 - Als Geschäftsführerin der EnBW Akademie ist Dagmar Woyde-Köhler für alle Aktivitäten der Personal-, Management- und Organisationsentwicklung in der EnBW verantwortlich. Seit langem beschäftigt sie sich mit den Erfolgsfaktoren von E-Learning gestützter Weiterbildung.
Ihrer Erfahrung nach bestimmen sechs erfolgskritische Kontextfaktoren die Fähigkeit und Bereitschaft einer Organisation für E-Learning, nämlich die Geschäftsstrategie und die Unternehmenskultur, die Notwendigkeit und die Einbettung sowie Zeit und Raum. "Doch selbst unter den besten Voraussetzungen sprechen wir, wenn wir über Lerneffizienz sprechen, zumeist nicht darüber, ob das Richtige gelernt wird, sondern ob "richtig" gelernt wird," erklärt Woyde-Köhler. "Wobei sich natürlich pauschal nicht sagen lässt, was im Einzelfall richtig ist. "In jedem Fall gelten aber aus ihrer Sicht zwei Maßstäbe zur Beurteilung von Effizienz im allgemeinen und von Lerneffizienz im besonderen: Das Verhältnis zwischen Aufwand und Ergebnis und die Nachhaltigkeit der Wirkung. Auf diese beiden Praxis-Aspekte wird sich Dagmar Woyde-Köhler am 10. Februar in ihrem Vortrag auf der LEARNTEC konzentrieren.
Welche Perspektive zu Effizienz führt Nürnberg, Januar 2004 - Häufig weiß nur die Wissenschaft, wie der methodische Ansatz für das Bildungscontrolling aussehen könnte. In der Wirtschaft ist das Thema Bildungscontrolling immer abhängig vom Blickwinkel des für dieses Thema Verantwortlichen.
Der Controller schaut auf die Wertschöpfungskette und ordnet jedem Teil dieser Wertschöpfungskette die entsprechenden Kosten zu. Der Geisteswissenschaftler unter den Verantwortlichen spricht von Bildungsqualität und Evaluation, der Pragmatiker vom Nutzen. Auch über die Wirksamkeit des Bildungscontrollings ist sich die Wirtschaft nicht einig. Die Sozialpartner der Wirtschaft haben wieder einen anderen Blickwinkel. Genügt Bildungscontrolling wirklich dem Anspruch, dass der Richtige zur rechten Zeit, die richtigen Inhalte, mit der richtigen Methode lernt und dies auch in der Praxis anwendet?
Heinz Arzberger, Geschäftsführender Gesellschafter der COM/ON/FOUR Gesellschaft für Personal- und Organisationsentwicklung mbH, wird unter methodische Aspekten im Rahmen der Sektion B der LEARNTEC 2004 Antworten geben.
Zwischen ROI-Messung und "Return on Education" St.Gallen, Januar 2004 - Prof. Dr. Andrea Back, Lehrstuhlinhaberin an der Universität St. Gallen, erörtert im Rahmen der LEARNTEC Session am 10. Februar 2004 den wissenschaftlichen Ansatz zur "Balance Score Card in der Bildung" und bereichert die praxisnahe Auseinandersetzung zum Thema Lerneffizienz um diese neuen Aspekte.
Aus Unternehmenssicht sollen sich persönliche Lernerfolge erkennbar in positiven Beiträgen zu den Geschäftszielen niederschlagen. Prof. Backs Beitrag macht deutlich, wie mit der Human Resources Balanced Scorecard die Brücke vom individuellen Lernen zum Geschäftsdenken geschlagen wird. Während Verfahren zur Messung des ROI (Return on Investment) einzelner E-Learning-Maßnahmen und –Projekte auf der Prozessebene angesiedelt sind, gilt der Score Card-Ansatz als Messungsinstrument des "Return on Education" in den Bereich der Führungsgrößen auf strategischer Ebene. Die Balance Score Card muss nicht in erster Linie Controlling-Instrument sein, sondern hilft offen zu legen, wie E-Learning-Initiativen ihren Beitrag zur Geschäftsstrategie leisten.
Impressum CHECKpoint eLearning wird herausgegeben von der Redaktionsgemeinschaft INFObases GmbH Geschäftsführerinnen: Thea Payome und Birgit Gamböck Schweppermannstr. 4, 81671 München info@checkpoint-elearning.de
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