Potenziale der Digitalisierung

Aktuelle Trends beim Fremdsprachen-Training

Frankfurt a.M., August 2017 - (von Sabine Schnorr, Director Central Europe bei Rosetta Stone) Die Globalisierung, der Trend zum mobilen Arbeiten, aber auch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten sind Entwicklungen, die zur Veränderung der betrieblichen Weiterbildung führen. Der Bedarf an modernen und skalierbaren Lernformen steigt. Gefragt sind hierbei Angebote, die individuelles und selbstgesteuertes Lernen möglich machen und die standardisierten und effizienten Prozessen entsprechen. Auch die Themen Nachhaltigkeit und Messbarkeit sind definitiv ausschlaggebend für die Auswahl an geeigneten Methoden für das Fremdsprachentraining in Unternehmen.

Wer heute in die Fremdsprachenkompetenz seiner Mitarbeiter investieren möchte, sollte folgende Entwicklungen und Trends kennen:

1. Selbstgesteuertes Lernen

Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Computertechnologien sorgt dafür, dass Lernsysteme immer ausgeklügelter und differenzierter werden. Das Stichwort lautet "Customizing": Der moderne Lerner erwartet ein Angebot, das exakt an seine aktuellen Kenntnisse, Fähigkeiten und Zielvorgaben angepasst ist. Sprachlernszenarien müssen sich soweit individualisieren lassen, dass sich der persönliche Lernweg dynamisch an die jeweiligen Bedürfnisse anpasst.

2. Mobile Learning

Wer selbstgesteuert lernen will, wünscht sich nicht nur personalisierte Lerninhalte, sondern auch Flexibilität. Dank Mobile Learning – nach wie vor einem Haupttrend in der Weiterbildung – ist dies heute möglich: Denn mit Hilfe mobiler Endgeräte lassen sich Lerninhalte zeit- und ortsunabhängig abrufen. Sprachlektionen können so problemlos im Büro, Homeoffice oder Zug bearbeitet werden, ganz so wie es am besten in den Arbeitsalltag des Lerners passt. Einer Studie des Online-Magazins Towards Maturity zufolge, bieten bereits zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Unternehmen eine Art von mobilem Lernen an.

3. Bite-sized Learning oder Mikrolernen

Wer im Flugzeug oder zwischen zwei Meetings lernt, kann in dieser Zeit meist keine großen Lernblöcke bewältigen. Muss er auch nicht: Der Autor Dr. Jeffrey C. Fox beispielsweise spricht sich in seinem Buch "The Ultimate Guide to Excellent Teaching and Training" dafür aus, in kleinen Einheiten von wenigen Minuten pro Tag zu lernen. Bei einer 40-Stunden-Woche, so seine These, lassen sich schon mit einem Lernaufwand von weniger als 30 Minuten nennenswerte Erfolge erzielen. Mit dem Bite-sized Learning werden kleine Einheiten tatsächlich abgeschlossen, was einerseits die Motivation erhöht und andererseits die Lernenden ihrem Ziel Schritt für Schritt näherbringt.

4. Gamification

Als einer der größten Lerntrends hat sich in den letzten zehn Jahren die sogenannte "Gamification" etabliert, die dem Lernenden eine Fremdsprache auf spielerische Art und Weise vermitteln will. Studien zeigen, dass bei der Verknüpfung mit Spielelementen das Lernen mit größerer Leichtigkeit erfolgt und sich so vorteilhaft auf den Lernerfolg auswirken kann. Beliebt bei den Lernern sind Lektionen, die Mikrolernen mit Gamification verbinden und kurzweilige Quiz- oder Puzzle-Spiele anbieten, die sich in wenigen Minuten bewältigen lassen.

5. Vernetzung mit Muttersprachlern

Nur ein Mausklick trennt uns in Zeiten des Internets von anderen Ländern, Kulturen und Sprachen. Über PCs oder mobile Endgeräte können wir immer und überall mit anderen Menschen kommunizieren. Eine Entwicklung, von der auch das Sprachenlernen profitiert. Über das Internet treten Muttersprachler und Lernende direkt in Kontakt: In speziellen Online-Tutorials, Chats oder Videokonferenzen können sie ihre Aussprache verbessern oder sich mit bestimmten Themen vertraut machen.

6. Standardisierung

Selbstbestimmtes Lernen, mobiles Arbeiten und die Flexibilisierung der Bürozeiten machen es für den Arbeitnehmer von heute vergleichsweise einfach, sich weiterzubilden. Dennoch fördern diese Entwicklungen gleichzeitig die Entstehung heterogener Lernergruppen, die nur schwer zu überschauen und zu verwalten sind. Kein Wunder also, dass mit dem Ruf nach mehr Individualisierung auch die Forderung nach Vereinheitlichung und Standardisierung ertönt. Moderne eLearning-Lösungen lassen sich in Learning-Management-Systeme implementieren, sodass alle Lernenden eines Unternehmens einfach auf ein Lernprogramm zugreifen können. Die damit verbundenen Prozesse lassen sich so noch effizienter gestalten.

7. Learning Analytics

Learning Analytics sind heute so umfassend und ausgeklügelt wie das Fremdsprachentraining selbst. Verbunden mit adaptiven Lernprogrammen sichern sie eine höchstmögliche Motivation und Zielerreichung der Lerner. Zudem lassen sich damit natürlich auch konkrete Angaben zum Return on Investment eines Fremdsprachen-Projektes ermitteln.