"Das Portal Leando gibt der Ausbildungslandschaft wichtige Impulse"
Bonn, Juli 2024 - Am 1. August beginnt offiziell das neue Ausbildungsjahr 2024/2025. Aus diesem Anlass hebt der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser, das Leistungsspektrum des Portals "Leando" hervor und erklärt: "Zur Förderung des Ausbildungs- und Prüfungspersonals hat das BIBB mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im vergangenen Jahr das Portal Leando entwickelt. Mit den Aktionslinien 'Informieren - Vernetzen - Qualifizieren' steht dem Ausbildungs- und Prüfungspersonal ein Portal zur Verfügung, in dem alle Angebote für die unterschiedlichen Lernorte des dualen Systems - Betrieb, Berufsschule und überbetriebliche Bildungszentren - effizient, lernortübergreifend sowie praxisorientiert aufbereitet sind."
"Ohne den unermüdlichen Einsatz unserer Ausbildenden und Prüfenden", so Esser weiter, "wird die dringend notwendige Weiterentwicklung der beruflichen Bildung und der aufgrund der Transformation erforderliche wirtschaftliche, technologische und gesellschaftliche Wandel in Deutschland nicht gelingen. Es ist aber auch unser Auftrag und unsere Verantwortung, die Akteure bei diesen wichtigen Aufgaben ergebnis- und praxisorientiert zu unterstützen. Mit Leando werden wir dieser Verantwortung auch in Zukunft gerecht werden."
Betriebliche Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen leisten einen für die Qualität und Attraktivität der beruflichen Bildung unverzichtbaren Beitrag. Sie bilden die jungen Menschen zu qualifizierten Fachkräften aus, sie führen ihnen die Modernität, Vielfältigkeit und Attraktivität der beruflichen Bildung in der täglichen Arbeit vor Augen und bereiten sie zeitgemäß und qualifiziert auf die Prüfungen vor.
Insgesamt sind bei den Kammern in Deutschland rund 625.000 Personen als Ausbilder und Ausbilderinnen registriert, von denen ein gewichtiger Teil ehrenamtlich als Prüferinnen und Prüfer tätig ist. Hochrechnungen des BIBB zufolge werden etwa drei Millionen Personen als ausbildendes Fachpersonal in den Betrieben eingesetzt. Dabei wird der größte Teil der Ausbildungsleistungen im Betrieb durch nebenberufliches Ausbildungspersonal erbracht. Es führt die Ausbildung jeweils parallel oder zusätzlich zu ihrer eigentlichen Tätigkeit im Betrieb aus.
Knapp 30 Prozent der Ausbilderinnen und Ausbilder gehören der Gruppe der Führungskräfte an, etwa 65 Prozent sind ausbildende Fachkräfte. Nur knapp zwei Prozent des ausbildenden Personals beschäftigt sich als hauptberufliche Ausbilderinnen und Ausbilder ausschließlich mit Ausbildungsaufgaben. Pro Auszubildenden investierte das ausbildende Personal in einer Woche durchschnittlich 18,2 Stunden. Mit etwas mehr als 21 Stunden liegt dieser Wert in Kleinstbetrieben deutlich höher als in Großbetrieben (zwölf Stunden). Auch branchenbezogen gibt es Unterschiede. So beträgt die Betreuungszeit zum Beispiel im Handwerk rund 20 Stunden, im Öffentlichen Dienst sind es rund zwölf Stunden.