Lebenslanges Lernen in der Automobilindustrie
Frankfurt, September 2007 - Die Qualifizierung der Mitarbeiter gewinnt in der Automobilindustrie immer mehr an Bedeutung. Kürzere Produktlebenszyklen und komplexere Produktionsprozesse stellen hohe Ansprüche an die Mitarbeiter in der Produktion. Für die Mitarbeiter in Montage, Fertigung und Instandhaltung spielt ein einfaches und handlungsorientiertes Lernen in der Produktion daher eine zunehmend wichtigere Rolle.
EUCAM ist ein arbeitsprozessbegleitendes multilinguales Lernsystem für die industrielle Fertigung mit dem Ziel, lebensbegleitendes Lernen und Wissensmanagement in der Produktion zu etablieren. Durch die Verbindung von arbeitsprozessorientiertem Lernen, Wissensmanagement in der Fertigung sowie der Funktion der Mehrsprachigkeit zielt EUCAM direkt auf die Etablierung einer Infrastruktur für lebensbegleitendes Lernen von Produktionsfacharbeitern auf gesamteuropäischer Ebene ab.
Als ganzheitliche Lerninfrastruktur erweitert EUCAM den Content auf die gesamte Wertschöpfungskette. Das Wissen von Zulieferern und Maschinenherstellern kann kontinuierlich integriert werden. Dies soll die technische Zusammenarbeit von Hersteller, Maschinenhersteller und Zulieferer verbessern, indem eine gemeinsame Lerninfrastruktur - auch mehrsprachig - genutzt wird. Der Effekt der Mehrsprachlichkeit soll zudem die interkulturelle Zusammenarbeit zwischen Produktionsstandorten und -strukturen verbessern.
Darüber hinaus stellt EUCAM ein Qualifizierungstool dar, mithilfe dessen es möglich sein soll, auch im gesamteuropäischen Raum Qualifikationen vergleichbar darzustellen. Erst- und Weiterqualifizierungen können direkt im Arbeitsprozess erworben werden. Sie sind direkt im Lernsystem dokumentiert und jederzeit einsehbar.
Bei der vom Verband der deutschen Automobilindustrie organisierten Fachtagung -žLernen in der Produktion-œ auf der IAA 2007 gewähren Referenten am 20. September 2007 Experteneinblicke in die Zukunft der Automobilindustrie und der betrieblichen Weiterbildung. DaimlerChrysler, IG Metall und weitere Partner stellen eine Lerninfrastruktur vor, die bereits in mehreren internationalen Werken im Einsatz ist.
Ulrich Jürgens vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung erläutert die Trends und Erfolgsfaktoren in der Autoproduktion im 21. Jahrhundert. Die Rolle einer guten Produktionsqualifikation und des lebenslangen Lernens für den Automobilstandort Europa stehen im Mittelpunkt des Vortrages von Felix Rauner vom Institut für Technik und Bildung der Universität Bremen.