Das Motto "People change things" zog Besucherströme an
Mannheim, September 2024 - Die Zukunft Personal stellte ihr Messejahr unter das Motto "People change things" – und traf damit den Nerv der HR-Branche: 25.220 Besuchende kamen vom 10. bis 12. September 2024 in die Hallen der Koelnmesse, um Lösungen und Antworten für ihre organisatorischen und strategischen Herausforderungen zu finden. Mit über 600 Ausstellern und Partnern sowie 785 Sessions auf 25 Stages konnte die Zukunft Personal Europe 24 mit Vielfalt, Tiefe und Innovation überzeugen.
Von Employer Branding, Recruiting und Retention über Personalmanagement, New Work und Digitalisierung bis hin zu Leadership, Mental Health, Learning und Development – mit ihren Lösungen präsentierte die Zukunft Personal Europe ein umfassendes Bild der Chancen und Handlungsoptionen für die HR-Branche in Zeiten von Fachkräftemangel, rasantem technologischem Fortschritt und völlig neuen Business-Herausforderungen.
Auch die Themen Nachhaltigkeit und KI sowie die Angebote von Start-ups rücken immer mehr in den Fokus. "Für Innovationen und ganzheitliche Perspektiven in allen relevanten People-Themen ist die Zukunft Personal Europe erneut der Ort, wo Hersteller, Entscheidungsträger:innen, Community und Medien zusammenkommen. Die einzigartige Mischung aus vibrierender Atmosphäre, der Kompetenz von Expert:innen und der hohen Professionalität der ausstellenden Unternehmen ist mitreißend. Die Messe ist ein echtes Gemeinschaftswerk.", zeigte sich Astrid Jaeger, Geschäftsführerin des Veranstalters CloserStill Media Germany überzeugt.
Ein Messemotto mit wegweisendem Charakter: People change things
In den sozialem Medien war sie nicht zu übersehen und sorgte für breite Identifikation bei der Community: "People change things" – die Leitidee der Zukunft Personal für das Messejahr 2024. Was angesichts sich dramatisch verschärfter Außeneinflüsse wie ein Leuchtturm der Zuversicht und Menschlichkeit anmutete. Dazu passten auch die unzähligen Beiträge auf den diversen Stages zu Themen wie New Leadership, Inklusion, Female Empowerment, Psychologischer Sicherheit oder zur Kraft einer menschenorientierten positiven Unternehmenskultur.
Die Messeveranstalter:innen legten bei ihrer Konzeption viel Wert auf Bereiche für Community-Building, wie beispielsweise die ZP Community Lounge mit konkreten Netzwerkangeboten oder die ZP & Friends Lounge mit ihrem Business Networking for Introverts. Auch das gemeinsame, interaktive Arbeiten in den Training- und Workshop-Areas sollte Besuchende und Expert:innen verbinden und in die Selbstwirksamkeit bringen.
Die große Depression und ihre Gegenmittel
Mit den großen, übergeordneten Fragestellungen beschäftigte sich das Eröffnungs-Panel "Die Ära der großen Erschöpfung" auf der Keynote Stage. Denn das HR-Boom-Thema Mental Health hat ihre Ursachen keineswegs nur in den Anforderungen der Arbeitswelt. Vielmehr sind es die Verzahnungen und Wechselwirkungen der gesamtgesellschaftlichen Situation wie Technologie, Pandemie, gestiegene Lebenshaltungskosten, verunsicherte Führungskräfte und Angst um den Arbeitsplatz: "Durch zunehmende Krisen kommen wir nicht mehr in unser psychisches Ausgangslevel", brachte es Dr. Eva Lisa Schneider, Expertin für mentale Gesundheit, auf den Punkt.
Prof. Dr. Jutta Rump, Direktorin am Institut für Beschäftigung und Employability IBE, wies auf den Zusammenhang zwischen Krankenstand und Veränderungsprozessen hin – während der Change-Prozesse sehr niedrig, am Ausgang extrem hoch. Allgemein war das Thema Gesundheit omnipräsent, allein auf den Stages Quadiga-Forum, Corporate Health und dem BBGM-Forum. Was auffiel: keine KI ohne Bezug zu den direkten und indirekten Auswirkungen auf die Menschen an den Arbeitsplätzen. Diese befinden sich in der Mühle zwischen Überforderung durch neue Tools und Angst vor dem Ersetztwerden durch KI. Oft die Folge: mentale Überlastung. Den Bedarf zur Linderung belegten die zahlreichen Aussteller, die Gesundheits-Tools und -Maßnahmen anboten, wie die ZP-Partnerunternehmen B×A×D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GMBH oder Urban Sports Club.
Alles hängt mit allem zusammen
Zunehmend scheinen sich thematische Silos aufzulösen. Gesundheit hängt mit Gesellschaft, Politik, und wirtschaftlichen Entwicklungen zusammen. Recruiting befindet sich zwischen den Extremen aus Fachkräftemangel, Jobabbau durch KI und Branchenkrisen sowie den Anforderungen der GenZ hinsichtlich Arbeitszeitmodellen und Kulturfragen. Mitarbeitenden-Knappheit steht in direkter Abhängigkeit zur politischen Stimmung gegenüber Migration, was im Rahmen der Keynote-Diskussion "Spitzendiskussion: Woran Deutschland arbeiten muss" erörtert wurde.
Inga Dransfeld-Haase, Vorstand Arbeit und Soziales BP Europa SE, betonte das enorme menschliche Spektrum von Migrant:innen und identifizierte die bürokratischen Hürden als zu hoch. Hier brauche es starke Personalabteilungen, die begleiten und fördern. Learning geht wahrnehmbar von Individualmaßnahmen hin zu organisationalem Lernen. Und Employer Branding als Basis für Recruiting und Retention wird mehr und mehr zur strategischen Kulturaufgabe. Das machte das Programm der Employer Branding Stage sichtbar, das von der DEBA Deutsche Employer Branding Akademie GmbH kuratiert wurde. Nachhaltigkeit als Querschnittsthema zog sich durch fast alle HR-Themen.
Generell fand man erwartbar auf den Bühnen Vorträge und Workshops zu künstlicher Intelligenz – mit den ganzen Facetten ihrer Auswirkung: im Weiterbildungsbereich, im Recruiting, in der HR-Organisation und als mächtiger Einflussfaktor auf den Arbeitsmarkt. Barbara Wittman, Country Manager DACH & Senior Director Talent Solutions LinkedIn, vertrat die These, dass die Implementierung von KI dringend eine Talentstrategie erfordere. Überlebenswichtig würde künftig zudem der Change-Spirit von Belegschaften sein. Auch auf Anbieterseite wie bei den ZP-Partnern Workday, rexx systems oder cegid zeigte sich die verstärkte Integration von Künstlicher Intelligenz in die ganzheitlichen Software-Lösungen.
Innovation: Buzzword mit hoher Businessrelevanz
Haben sich Messen traditionell als Schaufenster von Innovation verstanden, hat Innovationsfähigkeit in einer Ära umfassender Globalisierung, Digitalisierung und existenzieller Umweltveränderungen eine völlig neue Bedeutungsdimension erreicht. Nur wer Innovation fest in Organisation und Abläufe integriert, kann überleben. Daher fanden sich auf der Zukunft Personal Europe gleich mehrere Ausprägungen von Innovation wieder. Anbieter von HR-Tech-Lösungen zeigen Personalabteilungen den Weg hin zu einer smarten Administration und Analyse der Workforce – wie auch die Gewinner des diesjährigen HR Innovation Awards, die Start-ups Onuava, Neobrain, Stella Coach und Peaches, die für ihre kreativen Produktideen ausgezeichnet wurden.
Daneben muss sich die HR-Funktion selbst transformieren, um aus und mit dem Business zur Stärkung von Innovation beizutragen. Dazu referierte Marie Sternitzky, Chief People Officer WESTWING, in ihrer Keynote "HR gehört ins C-Level: So sichert ihr euch euren Platz am Entscheidungstisch!" über die Bedeutung des Personalwesens im Businesskontext. Und setzte sich durchaus selbstkritisch mit ihrer Berufsgruppe auseinander, indem sie forderte: "Ihr müsst lernen, wie das Business tickt."
Auch der ZP Think Tank Innovation ging der Frage nach, ob HR Innovation kann. Für Joachim Rotzinger, CEO Ingentis Holding GmbH, und Prof. Dr. Stephan Fischer, Direktor am Institut für Personalforschung, müssen dazu in Unternehmen robuste Organisationen und spezifische Broker-Rollen geschaffen sowie Handlungsfelder wie GenAI strategisch aufgesetzt werden. Nicht mehr innerhalb von HR-Abteilungen agieren die Performer:innen vom Innovative People Lab, der ZP-Plattform für menschenzentrierte Innovation.
Dr. Timo Holm, Head of Learning Organization bei der Siemens AG, Digital Industries, Factory Automation, zeigte die streng am Businesserfolg ausgerichtete Funktionsweise seiner Unit am Beispiel einer GenAI-Produkteinführung, für die 10.000 internationale Siemens-Mitarbeitende einen speziell konzipierten Schulungsprozess durchliefen.