Fortlaufende Anpassung

Compliance-eLearning: Prävention wirkt sich positiv aus

Berlin, Juni 2010 - (von Prem Lata Gupta) Auf der Startseite von compliance-training.de
lockt ein Quiz. Titel: "Wie risikoexponiert ist Ihr Unternehmen?" Auf den ersten Blick neckisch, doch die Lage scheint ernst. Die gesonderte Webpräsenz von digital spirit ist mehr als ein Indiz dafür, welche Relevanz Compliance inzwischen hat - für Unternehmen und auf Anbieterseite. Interessierte stoßen auf ausführliche Demo-Versionen und Referenzbeispiele. Eines der neuesten Produkte ist ein Kurs speziell für Führungskräfte.




Der Bereich Compliance macht laut Geschäftsführer Dr. Enno Müller mittlerweile einen "bedeutenden Anteil" an den Gesamtaktivitäten von digital spirit aus. Defizit-Analysen, Online-Assessments, kleine Lerneinheiten auch für unterwegs, eine ganze Plattform nur für Compliance-Training - der Werkzeugkoffer des Weiterbildungsspezialisten ist gut gepackt.

Was müssen Sie inhaltlich beim Thema Compliance abdecken?

Dr. Enno Müller: Wir decken die Themen ab, die ein Unternehmen sinnvoll mit Compliance-eLearning zur Unterstützung des Auftrags - Prävention vor Gesetzesverstößen - nutzen kann. Das hat wirtschaftsstrafrechtliche Hintergründe und bezieht sich auf die Bereiche, die sich aus der Garantenpflicht der Geschäftsführung ergeben. Daraus folgt eine Garantenstellung für die Funktionsträger, also zum Beispiel für Compliance-Officer, Datenschutzbeauftragte, aber auch Beauftragte für Arbeitschutz- und Arbeitssicherheit.

Wir behandeln inhaltlich solche Themen, die zu potenziellen Gesetzesverstößen führen können. Dazu gehören Verstöße gegen Korruptionsgesetze oder wettbewerbswidrige Absprachen; aber auch der bereits erwähnte Datenschutz, um nur einige Beispiele zu nennen.


Hinzu kommt, dass verschiedene Branchen, aufgrund ihres operativen Geschäftes, unterschiedlichen Risiken ausgesetzt sind - denken Sie zum Beispiel an die Beraterhaftung im Finanzsektor.


Was bedeutet dies für die Entwicklung von spezifischen eLearning-Tools?

Dr. Enno Müller: Tools sind technisch. Technik folgt bei uns dem Content. Unser Ziel ist, dem Kunden eine nicht nur inhaltlich und lern-didaktisch sondern auch technologisch erstklassige Dienstleistung anzubieten. Die eLearning-Tools werden permanent optimiert und fortlaufend auf die sich wandelnden Bedürfnisse unserer Compliance-Kunden abgestimmt.

Zum Beispiel unser LMS: Speziell für Compliance-Anforderungen haben wir die Compliance Tracking and Certification Solution, kurz CTCS, entwickelt. Dieses LMS ist auf die Bedürfnisse einer Compliance-Organisation zugeschnitten und kann sowohl als integrierte Lösung als auch als SaaS für das Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.

Oder nehmen Sie das Beispiel Mobile Devices: Hier haben wir Lern-Applikationen für Compliance-Simulationsspiele entwickelt - selbstverständlich unter Einbindung der (Compliance) LMS-Steuerung.


Manch einer hat die baldige Sättigung des Compliance-Marktes prognostiziert. digital spirit hat in jüngster Zeit jedoch neue Fragestellungen thematisiert oder neue Zielgruppen wie den Gesundheitsmarkt adressiert. Wo sehen Sie in punkto Compliance Potenzial für die nähere Zukunft?

Dr. Enno Müller: Das Thema zieht immer weitere Kreise und interessiert inzwischen auch Branchen, die sich vor einigen Jahren noch nicht mit Compliance beschäftigt haben, beispielsweise der Öffentliche Dienst oder der Mittelstand.


Auch führen geänderte Rechtsbestimmungen immer wieder dazu, dass sich der Schulungsbedarf um neue Compliance-Themen erweitert.

Wie speziell können die Unternehmensanforderungen auf Kundenseite sein?

Dr. Enno Müller: Es gibt für die Unternehmen kein "Compliance out of the box". Jedes Unternehmen muss aufgrund seiner Tätigkeit und seines Marktauftritts "seine" Compliance-Organisation und "sein" Compliance-Management entwickeln. Wir bieten Lösungen, die zu dem jeweiligen Unternehmen passen bzw. die anpassbar sind.


Generell: Was macht ein gutes Compliance-Training aus?

Dr. Enno Müller: Ein gutes Compliance-Training zeichnet sich erstens dadurch aus, dass es bei den Mitarbeitern ein Bewusstsein schafft, welche Verhaltensweisen ok sind, welche nicht und wo sich der Graubereich befindet, bei dem man die interne Compliance-Abteilung einschalten muss.


Zweitens darf ein gutes Compliance-Training nicht in ein juristisches Expertenseminar abdriften. Vielmehr konzentriert es sich ganz bewusst auf die für die Mitarbeiter und den Betriebsalltag relevanten Lerninhalte - und das in einer gut verständlichen, zielgruppengerechten Aufbereitung.


Drittens sollte das Erlernte anhand von konkreten und praxisnahen Beispielfällen angewendet und getestet werden können - Zertifikat inklusive. Und viertens sorgt es mit geeigneten Konzepten dafür, dass es ein nachhaltiges Training ist.