Edukative Kommunikation: Digitalisierung erlebbar machen
Wiesbaden, April 2017 - Gegründet als eLearning-Pionier will HQ Interaktive Mediensysteme heute ihren Kunden helfen, Veränderungen voranzutreiben und ihr Business zu transformieren. "Wir unterstützen dabei Kommunikationsprozesse und verbessern die Performance durch Learning & Development Lösungen für Mitarbeitende, Partner und Kunden", heißt es in der HQ-Selbstdarstellung. Geschäftsführer Marcus Weniger denkt dabei stetig über den Stellenwert von Kommunikationsprozessen und deren Wirkung in Beratung und Projekten nach.
Beratung im eLearning-Umfeld ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Worauf führen Sie das zurück?
Marcus Weniger: Zum einen ist die Welt des Online-Lernens immer vielfältiger geworden. Wo wir früher von einfachen Lernprogrammen oder Blended Learning-Verbindungen gesprochen haben, haben wir es heute mit einer bunten Vielfalt an Formen, Formaten und Medien zu tun. Und diese Vielfalt verändert sich täglich. Hier schätzen Unternehmen einen verlässlichen Rat, welche Trends sie für ihre Herausforderungen nutzen können und wo die Buzzwords anfangen, die man ignorieren kann, ohne etwas zu verpassen.
Zum anderen gibt es natürlich eine Reihe von Unternehmen, die sich strategisch mit der Neuausrichtung ihrer Weiterbildung beschäftigen oder die gerade in das Thema e-Learning einsteigen und von den Erfahrungen anderer profitieren möchten. Daher steigt die Nachfrage nach Beratung.
Welche Rolle spielt die heutige Vielfalt der Möglichkeiten im eLearning, also das Potpourri der Schlagwörter und Trends von WBT, Blended Learning, Video, Microlearning, Mobile Learning, Social Learning, Serious Games etc.?
Marcus Weniger: Na ja, die Vielfalt zeigt an, was heute alles zum Handwerkszeug der Learning Professionals, also der Personalentwickler, Bildungsreferenten und Trainer, gehört. Hier arbeiten wir immer in alle Richtungen: Wir unterstützen Weiterbildner, diese Vielfalt zu verstehen, zu entscheiden, welche Möglichkeiten sie selbst umsetzen und nutzen können und wo sie Unterstützung und Expertise von außen brauchen. Und diese Expertise steuern wir dann gerne bei.
Abgesehen davon, kann einen diese Vielfalt natürlich erschlagen. Man kann sie aber auch nutzen, um kleine Pilotprojekte zu starten. Hier kommen dann neue lernerorientierte Ansätze wie Design Thinking ins Spiel. Mit dem Feedback der Lerner optimiert man dann das Portfolio seiner Angebote. Wichtig ist aus meiner Sicht dabei der jeweilige Nutzen für die Zielgruppe. Wir werden immer mehr sehen, dass Lernangebote von Nutzern bewertet werden. Und dann zählt die Qualität.
Welche Auswirkung hat die vielbeschworene Digitalisierung der Unternehmen?
Marcus Weniger: Die Digitalisierung ist ein Thema, dem sich kein Unternehmen entziehen kann. 2020, so wird geschätzt, werden 80 Prozent der betrieblichen Wertschöpfung mit Hilfe von digital unterstützten Systemen erarbeitet. Das bedeutet aber auch, dass sämtliche Ebenen und sämtliche Bereiche im Unternehmen von der digitalen Transformation betroffen sind. Auch die Weiterbildung. Sie wird die Mitarbeiter dabei unterstützen müssen, die Kompetenzen oder genauer: die digitalen Kompetenzen zu erwerben, um diesen Wandel aktiv zu gestalten. Und dabei wird sie noch stärker selbst auf die Möglichkeiten der Digitalisierung setzen.
Das bedeutet, dass wir in Zukunft noch mehr digitalisierte Prozesse in Corporate Learning sehen werden. Wenn wir jetzt auch noch die Partner und Endkunden unserer Kunden in den Blick nehmen, die ja auch von der Digitalisierung betroffen sind, weil sie entweder Teil der digitalisierten Wertschöpfungskette sind oder die neuen vernetzten Angebote und Services nutzen sollen, dann erweitert sich auch das Spielfeld von Corporate Learning noch einmal. Denn dann verschmelzen Befähigung und Begeisterung zu einer "customer learning experience".
Sie haben dafür den Begriff der "edukativen Kommunikation" geprägt. Was ist darunter zu verstehen?
Marcus Weniger: Die Digitalisierung muss ich natürlich erklären und erlebbar machen. Dazu braucht es nicht nur die Vermittlung von Fachinhalten, sondern Lernerlebnisse mit diesen digitalen Angeboten. Sowohl für Mitarbeiter als auch für Kunden, die digitale Services verstehen und nutzen wollen. Je abstrakter und weniger greifbar die neuen Services sind, desto mehr braucht es moderne Bildungs- und Kommunikationsangebote, die mich sowohl sachlich-didaktisch überzeugen, aber vor allem auch emotional ergreifen. Erst dann bleibt doch etwas hängen.
Deshalb entwickeln wir immer zum Beispiel mehr Lerninhalte als Kampagnen, um über einen längeren Zeitraum ein definiertes Thema in die Köpfe und Herzen der Zielgruppe zu bringen. Da kann das Learning viel aus dem Marketing lernen, aber natürlich auch das Marketing vom Learning. Für uns verbinden sich die Wirkmechanismen aus diesen beiden Disziplinen in einer modernen Lern- und Erlebnis-Lösung, diese Symbiose nennen wir dann "edukative Kommunikation".
Wer profitiert davon?
Marcus Weniger: Alle, die erkannt haben, dass der Weg zum Lernen und zu Verhaltensänderungen nur über Emotionen führt; dass Menschen, die mit Spaß bei der Sache sind, sich lieber und nachhaltiger mit einem Thema oder einer Aufgabe auseinandersetzen; dass gerade in Zeiten, in denen wir knallhart um Aufmerksamkeit kämpfen, alles überzeugt, was unser Herz anspricht.