Wissensdesign

Neu gestalteter Raum für kognitive Leistungen

Köln, Januar 2009 - Peter Friedrich Stephan ist Designer und Autor. Seit 1997 lehrt er als Professor für Theorie und Design der Hypermedien an der Kunsthochschule für Medien Köln. In der LEARNTEC Sektion Business "Innovation Lernen - Räume und Prozesse der Wissensgenerierung gestalten" spricht er am 4. Februar über "Die kognitive Behausung: Neue Perspektiven des Wissensdesigns".




Was ist unter einer "kognitiven Behausung", die neue Perspektiven des Wissensdesigns eröffnen soll, zu verstehen?


Prof. Peter Friedrich Stephan:
"Kognitive Behausung" bezeichnet die Verschränkung physischer, psychischer, sozialer und informationeller Räume in ihrer integrierten Wirkung auf kognitives Geschehen. Wissensdesign gewinnt damit eine zusätzliche Perspektive, da nicht nur die Medien betrachtet und gestaltet werden, sondern auch das gemeinsame räumliche Umfeld von Medien und Nutzern als "enabling spaces" für kognitive Leistungen.


Welche Ergebnisse oder Verbesserungen verspricht der Einsatz und die Anwendung von Wissensdesign im Lern-/Lehrprozess?


Prof. Peter Friedrich Stephan:
Im Wissensdesign werden die gestalterischen Bedingungen der Wissenserzeugung bearbeitet. Hierbei zeigt sich der Eigensinn von Metaphern, Apparaten, Methoden und Institutionen, die in diesen Prozess eingreifen und häufig erkenntnisleitend sind. Ziel ist es, eine Vielfalt von Erkenntnisweisen, Denkstilen und Wissenstypen zu unterstützen.


Was kann oder darf der Anwender in Zeiten der Informations- und auch Lehrstoff-Überflutung von Informations-Architekten erwarten?


Prof. Peter Friedrich Stephan:
Der Info-Architekt entwickelt Strukturen für Informationssysteme durch Auswahl, Verbindung und Veranschaulichung. Gesucht wird das optimale Verhältnis von Komplexität und Ordnung.


Eine zentrale Frage von Informations-Architektur und Wissensdesign ist, in wie weit künftige komplexe Bildsprachen normativ verbindlich werden können und wo sie auf den Wirkungsgrad von Privatsprachen beschränkt bleiben. Mehr dazu finden Sie hier.


In welche Richtung werden sich Medienproduktionen in nächster Zukunft entwickeln und verändern?


Prof. Peter Friedrich Stephan:
Es entstehen neue Formate, verstanden als Einheit von Inhalt, Darstellung, Technik und Ökonomie. Die Frage ist, wie sich diese aufeinander beziehen, um zum "semantic web" zu werden.


Sektion "Innovation Lernen - Räume und Prozesse der Wissensgenerierung gestalten" am Mittwoch, den 4. Februar 2009 von 10 bis 12.30 Uhr.