"Kompetenzentwicklung im Arbeitsprozess"
Regensburg, November 2012 - Am Institut für Pädagogik der Universität Regensburg hat sich das DFG-Projekt "Workplace Learning" etabliert. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Forschungsprojektes erstrecken sich von der Rolle der Arbeitsplatz-Veränderungen bis hin zum "Negativen Wissen als Facette professioneller Kompetenz".
Die Rolle von Arbeitsplatz-Veränderungen und Reflexion für Workplace Learning
Der Arbeitsbereich der Banken muss sich den Herausforderungen eines zunehmend dynamischen Umfeldes stellen. Nicht nur die Etablierung neuer Technologien und die sich wandelnden ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen, sondern auch eine immer größer werdende Produktvielfalt machen gezielte und kompetente Kundenberatung zu einer anspruchsvollen Aufgabe.
Diese Situation bildet den Ausgangspunkt für ein von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) gefördertes Forschungsprojekt am Institut für Pädagogik der Universität Regensburg, welches sich mit dem Thema "Kompetenzentwicklung im Arbeitsprozess" (Workplace Learning) beschäftigt.
Im Zentrum des Interesses steht dabei die Untersuchung der Kompetenzentwicklung von beratend tätigen Bankangestellten, wie beispielsweise Vermögens-, Anlage- oder Kreditberatern. Diese wird in Verbindung mit zwei Faktoren untersucht, die aktuelle Aspekte der internationalen Debatte zum Workplace Learning aufgreifen: der Dynamik von Veränderungen am Arbeitsplatz und in den Arbeitsprozessen einerseits sowie andererseits der Fähigkeit zur Reflexion eigener Lösungsstrategien und Entwicklung neuer Lösungsansätze.
Negatives Wissen als Facette professioneller Kompetenz
Weiteres Ziel des Projektes ist die empirische Überprüfung der bislang vor allem theoretisch fundierten Annahme, dass für professionelle Kompetenz die Fähigkeit zur Vermeidung von Fehlern bei der Erfüllung von Arbeitsaufgaben von herausragender Bedeutung ist und dass diese Fähigkeit zu einem großen Teil auf fundiertem Wissen darüber beruht, was unbedingt zu vermeiden ist.
Dieses Wissen wird in der erziehungswissenschaftlichen Forschung als "negatives Wissen" bezeichnet. Es wurde von verschiedenen Autoren theoretisch untersucht und in seinem Wert, etwa in schulischen oder beruflichen Kontexten herausgehoben. Allerdings liegen bisher keine empirischen Ergebnisse vor, die diese Annahmen fundieren.
Mit der Zielsetzung einen Beitrag zur Schließung dieser Wissenslücke zu leisten, wurde im Projekt eine Studie im Bereich der Altenpflege durchgeführt. Dabei kamen qualitative sowie quantitative Verfahren zum Einsatz. Die Daten werden momentan ausgewertet.
Die Projektleitung hat Prof. Dr. Hans Gruber inne.