Der 10. Nationale IT-Gipfel im Saarland
Saarbrücken, November 2016 - Die Digitalisierung verändert zunehmend die Lebens- und Arbeitsbereiche unserer Gesellschaft. Daher ist und wird es entscheidend sein, zukunftsfähige Rahmenbedingungen zu schaffen, um den digitalen Wandel zur Chance für Deutschland zu machen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der jährlich stattfindende Nationale IT-Gipfel, der am 16. und 17. November im Saarland dem Schwerpunktthema "Digitale Bildung" gewidmet ist.
Die Bundesregierung möchte den digitalen Wandel in Deutschland aktiv fördern und mitgestalten. Wie, das steht in der Digitalen Agenda, die 2014 vom Bundeskabinett beschlossen wurde und seither gemeinsam mit Wirtschaft, Tarifpartnern, Zivilgesellschaft und Wissenschaft umgesetzt wird. Ergänzend zur Digitalen Agenda hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel auf der CeBIT 2016 die Digitale Strategie 2025 vorgestellt. Sie beschreibt weitere wichtige Maßnahmen, die erforderlich sind, um den digitalen Wandel in Deutschland erfolgreich zu gestalten.
In den vergangenen Jahren hat die Bundesregierung verschiedene Schritte unternommen, um die Ziele der Digitalen Agenda in den wichtigen Handlungsfeldern zu erreichen. Dazu gehören beispielsweise Förderprogramme für den Ausbau hochleistungsfähiger flächendeckender Breitbandnetze und weiterer Digitalisierungsprojekte, das IT-Sicherheitsgesetz sowie die Plattform Industrie 4.0.
Bundesminister Gabriel hatte beim IT-Gipfel 2014 in Hamburg die Neuausrichtung des IT-Gipfels auf die sieben Handlungsfelder der Digitalen Agenda verkündet. Politik, Hersteller und Anwender von IT sowie gesellschaftliche Gruppen sollen sich dabei auf Augenhöhe im Gipfelprozess begegnen. Insgesamt wurden dazu neun Plattformen und zwei Foren eingeführt, die zentrale Themen aus der Digitalen Agenda aufgreifen und konkrete Projekte erarbeiten, die auf dem IT-Gipfel präsentiert werden. Unterhalb der Plattformen widmen sich Fokusgruppen spezifischen Themen.
Die Digitale Agenda gliedert sich in sieben Handlungsfelder, die als Orientierung für die Ausrichtung der Gipfelstruktur gelten. Diese sind:
1. Digitale Infrastruktur
Das Handlungsfeld digitale Infrastruktur beschäftigt sich mit Themen wie Digitale Netzte, Smart Home, Smart Data oder intelligente Mobilität. Deutschland will eine Vorreiterrolle bei der Einrichtung und Nutzung digitaler Dienste einnehmen, denn die Nachfrage nach schnellen Internetverbindungen steigt zunehmend. Die Digitale Agenda sieht dafür die Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Unterstützung des Netzausbaus mit hochleistungsfähiger Ausstattung auch in ländlichen Gebieten vor. Sie will so Mobilität fördern, neue Dienste unterstützen und Potenziale, zum Beispiel für das Gesundheitswesen erschließen.
2. Digitale Wirtschaft und digitales Arbeiten
Das zweite Handlungsfeld beschäftigt sich mit Themen wie der innovativen Digitalisierung der Wirtschaft, Industrie 4.0 und digitalen Arbeitswelten. Innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für die digitale Wirtschaft sollen erkannt, die Strategie Intelligente Vernetzung vorangetrieben, Handlungsbedarf im Dienstleistungsbereich aufgezeigt und der Mittelstand gestärkt werden. Für junge IT-Unternehmen und Startups stehen spezielle Fördermaßnahmen zur Verfügung und das Startup-Ökosystem in Deutschland und Europa soll verbessert werden. Darüber hinaus sieht die Digitale Agenda vor, die Auswirkungen der digitalen Technologien auf Beschäftigung und Arbeitsmärkte, den Gesundheitsschutz sowie die Unternehmensorganisationen stärker in den Blick zu nehmen.
3. Innovativer Staat
Die Bundesregierung setzt sich für eine digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung ein. Die digitalen Dienstleistungsangebote der Verwaltung sollen einfacher, effektiver und gleichzeitig sicher abrufbar sein. Ihre Rolle als großer IT-Beschaffer wird die Bundesregierung dazu nutzen, Innovationen und die Umsetzung von Sicherheit in der IT zu fördern.
4. Digitale Lebenswelten in der Gesellschaft
Die Bundesregierung wird den Dialog mit gesellschaftlichen Gruppen ausweiten und neue Wege unterstützen, um die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger an der Digitalisierung zu ermöglichen. Hindernisse sollen abgebaut, die digitale Integration und Medienkompetenz für alle Generationen gestärkt, die Chancen für Familien und Gleichstellung ausgebaut und das digitale Engagement gefördert werden.
5. Bildung, Forschung, Wissenschaft, Kultur und Medien
Bildung, Forschung, Wissenschaft, Kultur und Medien sind zentrale Einsatzfelder neuer digitaler Nutzungsmöglichkeiten und gleichzeitig wichtige Triebkräfte für weitere Entwicklungen. Die Digitale Agenda sieht vor, den digitalen Wandel in all diesen Bereichen zu fördern und Zugang zu Wissen als Grundlage für Innovation zu sichern. Innovationspotenziale, Geschäftsmodelle und Verbreitungswege der Digitalisierung sollen genutzt werden. Gleichzeitig will die Bundesregierung die Auswirkungen des digitalen Wandels in den Blick nehmen.
Beim Nationalen IT-Gipfel 2016 in Saarbrücken wird das Thema "Digitale Bildung" zentraler Schwerpunkt sein.
6. Sicherheit, Schutz und Vertrauen für Gesellschaft und Wirtschaft
Das sechste Handlungsfeld thematisiert die Sicherheit, den Schutz und das Vertrauen in digitale Technologien für Gesellschaft und Wirtschaft sowie die Verbraucherpolitik in der digitalen Welt. IT-Sicherheit ist zentraler Wirtschaftsfaktor, denn Wirtschaft und Verbraucher stellen hohe Erwartungen an die Vertraulichkeit von Telekommunikation. Zuverlässigkeit, Sicherheit und hohe Verfügbarkeit sind wichtige Qualitätsmerkmale von Leistungen und Innovationen und haben daher einen hohen Stellenwert.
7. Europäische und internationale Dimensionen der Digitalisierung
Um ein offenes, freies und sicheres, globales Internet als Raum der Meinungsvielfalt, Teilhabe, Innovation und als Triebkraft für Wirtschaftswachstum und Arbeit zu schützen und auszubauen, müssen die Regeln und Rahmenbedingungen für das globale Netz auch auf europäischer und internationaler Ebene eingebettet werden. Dies ist das zentrale Thema des siebten Handlungsfeldes des Nationalen IT-Gipfels.