Nicht fälschbare Datenbasis

Blockchain stärkt das Vertrauen in Zertifizierungen

St. Augustin,Dezember 2018 - Blockchain gilt als die Zukunftstechnologie, wenn es um die Transparenz und Sicherheit von Daten geht. Ein Jahr nach dem ersten Hype gibt es hierzulande jedoch noch immer nur wenige Anwendungsfälle. Blockchain ist jene Technologie, die beispielsweise den Bitcoin erst möglich macht, der mit seiner rasanten Entwicklung als digitales Zahlungsmittel 2018 für Schlagzeilen gesorgt hat. Aber auch in der Weiterbildung kann Blockchain eine wichtige Rolle spielen.

Bitcoin ist aber nur ein Beispiel für die vielfältigen Anwen­dungsgebiete der Blockchain. Andere sind Ursprungs­nachweise für Produkte oder Zertifikate für Bildungsab­schlüsse, für die nicht fälschbare Datenbasen aufgebaut werden können.

Es ist Aufgabe der digitalen Weiterbildung neben dem verfügbar machen und Vermitteln von Lerninhalten sowie der späteren Überprüfung des Lernerfolgs, sämtliche Ergebnisse von Weiterbildung in irgendeiner Weise festzuhalten und im Rahmen eines verlässlichen Standards zu zertifizieren. Interesse an einer soliden Zertifizierung hat nicht nur der Lernende selbst, der in der Lage sein möchte, dem aktuellen sowie künftigen Arbeitgebern gegenüber nachzuweisen, welcher Stellenwert dem Thema "Wissens- und Kompetenzerwerb" in seinem Werdegang zukommt.

Ebenso wie beim Beispiel Geldverkehr ist das Thema Vertrauen auch bei der Zertifizierung von Trainingsleistungen absolut zentral. Angenommen, ein Schulungszertifikat wird direkt vom Arbeitgeber an den Mitarbeiter vergeben, so ist das zwar an sich eine gute Sache, doch kann die Validität des Zertifikats grundsätzlich in Frage gestellt werden, da es keine zwischengeschalteten oder gar "mitentscheidenden" Kontrollinstanzen gibt. Der Grad an Sicherheit, Verlässlichkeit und Unbefangenheit ist gering und verbesserungswürdig.

Führt man hingegen das Prinzip der Kontrolle vieler in den Zertifizierungsprozess ein, gewinnt der Prozess an Objektivität und damit an Verlässlichkeit. Getreu dem Blockchain-Ansatz lassen sich zusätzliche Kontrollinstanzen wie externe Bildungsanbieter und Prüfer einbinden. Davon profitieren die Lernenden, die unvoreingenommener bewertet werden und die künftigen Arbeitgeber, die sich besser auf die zertifizierten Leistungen des potenziellen neuen Mitarbeiters verlassen können.

Die Region Bonn/Rhein-Sieg gehört beim Thema Blockchain und seinen Anwendungen mit vielen Un­ternehmen, Startups und wissenschaft­lichen Einrichtungen zu den First Movern dieses Themas. Das Fraun­hofer Blockchain-Labor im Schloss Birlinghofen in Sankt Augustin leistet dazu einen wesentlichen Beitrag.  Prof. Wolfgang Prinz, PhD, ist dort stellvertretender Institutsleiter und Spezialist in Sachen Blockchain. Er gibt sein Wissen am 31. Januar 2019 um 11.30 Uhr im Kongress der LEARNTEC unter dem Titel "Blockchain Technology in Professional Education" weiter.