Digitale Klassenzimmer nach COVID weiterhin relevant
Düsseldorf, Juni 2021 – Deutsche Lehrkräfte sind sich einig: Die persönliche Interaktion mit Schülerinnen und Schülern vermissten knapp 80 % der Befragten während der Pandemie am meisten. Die fehlende Zusammenarbeit vor Ort stellte den deutschen Bildungsapparat vor große Herausforderungen. Zuspruch gab es von französischen, spanischen und italienischen Kolleg:innen. Das herkömmliche Equipment im Klassenzimmer hingegen vermissten unter den Deutschen nur 4 % – und das ist sogar europäischer Höchstwert.
Die vergangenen Monate hielten für Lehrkräfte und Schüler:innen enorme Herausforderungen bereit. Eine Befragung des Stifttablett-Herstellers Wacom unter europäischen Lehrkräften (N=425) zeigt nun länderübergreifende Erkenntnisse aus dieser Zeit.
Was bedeutet das für eine Zeit, die maßgeblich von technischen Lösungen geprägt war? Schließlich gab es durch den flächendeckenden Wegfall des Präsenzunterrichts oft keine andere Chance, als den Unterricht auf digitalem Wege und mittels technischen Equipments durchzuführen. Knapp drei Viertel der deutschen Lehrkräfte begannen aufgrund der Pandemie erst mit dem Online-Unterricht. Die beliebteste Form digitalen Unterrichts unter deutschen Lehrenden: die häufige oder gelegentliche Verwendung von Online-Plattformen für digitale Meetings durch 90 % der Befragten. Mehr als die Hälfte nutzte sogar Live-Streams für Unterrichtseinheiten.
Woher rührt also die Verdrossenheit über die technische Ausstattung, wenn deren Nutzung in den vergangenen Monaten essenziell war? Vielleicht liegt es am Verlust eines Kernelements der Schulbildung: Denn mehr als 60 % der deutschen Lehrkräfte halten das handschriftliche Schreiben noch immer für wichtig oder sehr wichtig – sowohl beim Unterrichten als auch beim Lernen. Und bislang fielen die technischen Möglichkeiten, Handschrift in den digitalen Unterricht einzubinden, an vielen Schulen mangelhaft aus. 29 % der Lehrkräfte nutzten zwar bereits digitale Stifte – doch mit insgesamt mehr als 80 % sind Windows-PCs oder Macs nach wie vor die gängigsten Geräte.
"Digitale Stifte sind nützlich fürs Unterrichten"
Vielerorts hatte Lehrpersonal während der Corona-Pandemie ohnehin mit mangelnder Ausstattung zu kämpfen. Nur 39 % der Befragten gaben an, dass sie technische Unterstützung seitens ihrer Einrichtung erhielten. Lehrkräfte ergriffen selbst die Initiative. Kein Wunder, denn 81 % der deutschen Lehrerinnen und Lehrer sind davon überzeugt, dass der Online-Unterricht auch nach der Pandemie fortgesetzt wird. Das sorgte dafür, dass mehr als die Hälfte der deutschen Lehrer:innen sich im Schuljahr 2020/21 großteils autodidaktisch neue Fähigkeiten und Unterrichtstechniken aneignete. Höchste Zeit also, den Digitalpakt Schule in die Tat umzusetzen und die nötigen technischen Grundlagen flächendeckend zu implementieren – um diese neuen Fähigkeiten weiterhin gewinnbringend zu nutzen und auszubauen.
Die größten Herausforderungen im digitalen Unterricht waren laut deutschen Lehrkräften neben der technischen Infrastruktur (44 %) vor allem die direkte Interaktion mit ihrer Klasse (48 %) sowie die damit eng verbundene aktive Beteiligung von Seiten der Schülerinnen und Schüler (57 %). Hier lassen sich durch Stifttabletts also gleich zwei Probleme auf einmal lösen: Denn wer interaktive Unterrichtselemente und die aktive Zusammenarbeit mit Stifttabletts anbietet, der sorgt für eine Steigerung der Interaktivität und behält gleichzeitig die Möglichkeit, etablierte Unterrichtstechniken in der Distanz weiter zu nutzen.
Flexibilität für die Zukunft des Unterrichts
Die meisten Lehrerinnen und Lehrer wissen die Flexibilität digitaler Tools und Hilfsmittel zu schätzen: 90 % stimmen dieser Aussage zumindest teilweise zu. Ähnlich sieht es bei der Nützlichkeit von digitalen Stiften im Unterricht aus. Davon sind 79 % überzeugt. Der Wille, die deutsche Bildungslandschaft nachhaltig zu verändern, ist also vorhanden. Ansatzpunkt müssen die Schulen sein, denn nur ein Fünftel der befragten Lehrkräfte sah im Schuljahr 2020/21 eine hohe oder sehr hohe Investition in die Digitalisierung. Die Integration der Handschrift in digitale Unterrichtsformate sowie die flächendeckende Ausstattung mit der dafür nötigen Technologie stellen demnach grundlegende Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Digitalisierung des deutschen und europäischen Bildungssystems dar.
Das zeigen nicht nur die Ergebnisse der Wacom-Umfrage, sondern auch Testszenarien, die Wacom mit Bildungseinrichtungen wie dem Geschwister-Scholl-Gymnasium in Tübingen durchgeführt hat. Hier wurden Lehrkräfte und SchülerInnen mit Stifttabletts ausgestattet – mit durchweg positiven Ergebnissen. "Studien zeigen, dass das Schreiben mit der Hand eine bessere Organisation der Gedanken und eine größere Fähigkeit, neue Ideen zu generieren, mit sich bringt. Der Stift war schon immer das wesentliche Werkzeug für visuelles Lehren und Lernen", erklärt Faik Karaoglu, Executive Vice President, Wacom Branded Business. Er fügt hinzu: "Wir glauben, dass der Einsatz des Stifts in der Bildung unerlässlich ist. Deshalb sind Tools wie digitale Stifte großartig, weil sie das Beste aus beiden Welten vereinen: die Vorteile neuer Technologie und die Vertrautheit des Analogen."