Die Einbindung vorhandener Talente führt zu höheren Einnahmen
Frankfurt, Mai 2023 – Während die meisten Personaldienstleister im Jahr 2022 ein Wachstum verzeichneten, unterschieden sich die Unternehmen mit den höchsten Umsatzzuwächsen von denen, die Umsatzeinbußen hinnehmen mussten eher durch bestimmte Handlungsweisen. Die Unternehmen mit den höchsten Umsatzsteigerungen haben offensichtlich ihre Daten in größerem Umfang digitalisiert, als jene mit den größten Umsatzverlusten und setzen fast doppelt so häufig auf Automatisierung, wie der Recruiting-Trends: Erkenntnisse & Daten (GRID) 2023 Recruiting-Trends-Report von Bullhorn berichtet.
Mehr als zwei Drittel (79 Prozent) der Personaldienstleister in der DACH-Region haben in der Tat mit der Umsetzung einer digitalen Transformationsstrategie begonnen. Im Vergleich dazu liegt der weltweite Durchschnitt mit 77 Prozent knapp dahinter.
Viele Personaldienstleister befinden sich bei diesem Prozess jedoch noch in der Anfangsphase. Nur 30 Prozent von ihnen gaben an, dass sie bereits Self-Service-Technologien wie zum Beispiel Chatbots nutzen, um ihre Abläufe zu rationalisieren und Kandidaten anzusprechen, und nur 17 Prozent nutzen intensiv die Automatisierung in ihrem Unternehmen.
Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Personaldienstleister in der DACH-Region meldeten für das vergangene Jahr einen Umsatzanstieg, und ähnlich viele (65 Prozent) erwarten für 2023 eine weitere Leistungssteigerung.
Die Neukundenakquise besitzt oberste Priorität
Nach einer Unterbrechung hat die Neukundenakquise (43 Prozent) für die Personaldienstleister in der DACH-Region erneut oberste Priorität, was höchstwahrscheinlich auf die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit und den zunehmenden Wettbewerb zurückzuführen ist. Die zweithöchste Priorität besitzt die digitale Transformation (42 Prozent), gefolgt von der Bewerberakquise (35 Prozent).
Obwohl die DACH-Personaldienstleister ihre Wachstumsaussichten optimistisch einschätzen, stehen sie weiterhin vor kundenbezogenen Herausforderungen. Die dringlichste besteht in der Zunahme von Stellenanfragen, die zu spezialisiert oder zu anspruchsvoll sind (laut 21 Prozent der Befragten), gefolgt von einem Rückgang der Stellenanfragen insgesamt (21 Prozent) und der Unfähigkeit, gut ausgebildete Personen für bestimmte Stellen zu finden (12 Prozent).
Die Einbindung von vorhandenen Talenten führt zu höheren Einnahmen
Für die Personalagenturen in der DACH-Region bleibt die Akquise von Bewerbern eine Herausforderung: 54 Prozent nennen den Mangel an qualifizierten Personen im DACH-Bereich als eine besondere Herausforderung für das Jahr 2023, verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt von 56 Prozent. Agenturen weltweit, die auf bestimmte Best Practices bei der Einbindung von Talenten setzten, hatten eine mindestens 30 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, Umsatzsteigerungen in 2022 zu verzeichnen. Zu diesen Best Practices gehören unter anderem die direkte Ansprache von Kandidaten, die bereits in einer Datenbank der Firma verzeichnet sind, die aktive Suche nach neuen, geeigneten Kandidaten und die Verwendung der bevorzugten Kommunikationsmethoden unter potentiellen Kandidaten.
Die beiden Verfahren, die am stärksten zu einem Erfolg führten, waren die Wiederbesetzung von Kandidaten und die verstärkte Nutzung einer Datenbank. Global betrachtet erzielten die Unternehmen, die für den höchsten Anteil an Kandidaten neue Rollen bereits vor dem Ende ihres Einsatzes bereitstellten, mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit Umsatzsteigerungen im vergangenen Jahr. Ebenso jene, die sehr oft eine Stelle mit einem bestehenden Kandidaten aus ihrer Datenbank besetzen konnten. Unternehmen, die diese Verfahren praktizieren, rechnen außerdem mit einer Umsatzsteigerung von 50% in 2023. Allerdings nutzen weniger als 10 Prozent der Unternehmen automatisierte Lösungen, um Mitarbeiter wiederzuvermitteln.
Marek Kraus, Managing Director - Enterprise bei Bullhorn, kommentiert diese Entwicklung: "Die diesjährige Umfrage zeigt, dass der Einsatz von Technologie eng mit den Geschäftsaufgaben von Personaldienstleistungen verbunden ist – und die DACH-Region zeigt auf ihrem Weg zur digitalen Transformation erkennbaren Fortschritt. Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen und der Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt werden diejenigen, die mehr in die digitale Transformation investiert haben, widerstandsfähiger gegen Unterbrechungen der geschäftlichen Aktivitäten sein und einen starken Wachstumskurs beibehalten können."
Kraus fügt hinzu: "Wie wir in anderen Teilen der Welt gesehen haben, kommt der Neukundengewinnung, auch für die Personalagenturen im DACH-Bereich, wieder oberste Priorität zu. Der Schlüssel zur erfolgreichen Gewinnung neuer Kunden liegt in der Differenzierung: Diejenigen, die sich darauf konzentrieren, moderne, rationalisierte und vernetzte Angebote für Bewerber um neue Positionen zu bieten, werden sich abheben – sie werden die Unternehmen sein, denen die Kunden am meisten vertrauen, wenn es darum geht, ihre Nachfrage an neuen Mitarbeitern zu erfüllen."