Nachhaltigkeit

Nachhaltige Transformation mit Lerninhalten zu Klima und Umwelt

Valerie HuttererBerlin, Dezember 2023 - Auf dem Weg zur nachhaltigen Transformation spielen Mitarbeitende eine Schlüsselrolle. Doch um wichtige Veränderungsprozesse richtig umzusetzen, müssen sie Wissen über Umwelt und Klima vorweisen. Wie können Unternehmen sie dabei unterstützen, diese spezifischen Kompetenzen zu erlangen und dadurch eine positive Wirkung auf verantwortungsbewusste Unternehmensaktivitäten haben? Valerie Hutterer, Head of DACH & Netherlands der Axa Climate School, gibt Antworten. 

Wieso ist eLearning im Klimabereich sinnvoll?

Valerie Hutterer: ELearning im Klimabereich hilft Unternehmen bei der nachhaltigen Transformation, die für eine zukunftsfähige Unternehmensstrategie inzwischen unumgänglich ist. Mitarbeitende spielen, egal bei welcher Transformation, eine tragende Rolle, denn: Für größere Veränderungen in Unternehmen müssen alle an einem Strang ziehen und die gleichen Ziele verfolgen. Mit Lerninhalten in den Bereichen Klima und Umwelt können Unternehmen Mitarbeitende schulen und quasi mitnehmen auf dem Weg der nachhaltigen Transformation.

Mitarbeitende bekommen Zugang zu Wissen, das ihnen hilft, Grundlagen des Klimawandels und die neue Ausrichtung des Unternehmens zu verstehen. Und nicht nur das. Durch jobspezifische Lerninhalte im Weiterbildungsangebot können Mitarbeitende ermächtigt werden, für ihre eigene Position Nachhaltigkeitsmaßnahmen ausfindig zu machen und umzusetzen sowie Initiativen für Abteilungen oder sogar das ganze Unternehmen, beispielsweise in einer Taskforce, selbst anzustoßen.

Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Aspekt, der für Unternehmen interessant sein dürfte. Haben Sie schon einmal von "Conscious Quitting" gehört? Bei dem Phänomen kündigen Mitarbeitende, wenn sie sich nicht mit den Werten ihres Unternehmens identifizieren, Werte wie Nachhaltigkeit oder Diversität. Medial liegt die Aufmerksamkeit hier oft auf den Millennials und der Generation Z, die sich für Klimamaßnahmen starkmachen und ihre Werte auch bei ihren Arbeitgebern vorfinden möchten. Die Wissensvermittlung und die Einbindung von Mitarbeitenden in Nachhaltigkeitsprozesse können die interne Sichtbarkeit von Bemühungen seitens Unternehmen erhöhen und somit bestenfalls die Zufriedenheit hinsichtlich des Werte-Matches von Mitarbeitenden erhöhen.

Welches Basiswissen zum Klimawandel sollten Mitarbeitende mitbringen?

Valerie Hutterer: Es ist wichtig zu sehen, dass Basiswissen nicht vorausgesetzt werden kann. Mitarbeitende sollten in Bezug auf den Klimawandel auf ihrem aktuellen und ganz individuellen Wissensstand abgeholt werden, um die sogenannte "Sustainability Skill Gap" zu schließen – die Lücke zwischen den bestehenden und gewünschten Fähigkeiten in Bezug auf Nachhaltigkeit.  Daher ist es entscheidend, den Mitarbeitenden sowohl Grundlagenwissen als auch fortgeschrittene Lerninhalte anzubieten.
Erst, wenn Mitarbeitende verstehen, warum die nachhaltige Transformation notwendig ist, können sie sich auch aktiv daran beteiligen und ihr Wissen in ihre Arbeit einfließen lassen.

Inwieweit spielen Jobprofile bei Klimakompetenzen eine Rolle?

Valerie Hutterer: Ich habe eben das Basiswissen erwähnt, genauso sollten Inhalte für spezifische Jobprofile zur Verfügung stehen. Die AXA Climate School beispielsweise bietet Lerninhalte in Bezug auf Klima und Umwelt an – basierend auf wissenschaftlichen Grundlagen – und auch zu spezifischen Jobs, wie sich die nachhaltige Transformation auf jeweilige auswirkt. Denken Sie an verschiedene Abteilungen, wie Marketing, Beschaffung und Vertrieb. Wie kann Nachhaltigkeit in diesen Arbeitsbereichen berücksichtigt werden, welche Maßnahmen gibt es?  Ein Beispiel: Im Einkauf können Unternehmen auf zertifiziert fair angebaute Produkte achten oder auf nachhaltige Lieferketten-Partner setzen.

Wie können Unternehmen ihre Mitarbeitenden auf der Klima-Lernreise unterstützen?

Valerie Hutterer: Zunächst einmal ist es wichtig, die Mitarbeitenden überhaupt in Nachhaltigkeitsmaßnahmen einzubeziehen, da dies nicht nur ein positives Signal aussendet, sondern auch die Mitarbeitermotivation und das Engagement steigert. Laut einer Stepstone-Umfrage begrüßen 75 Prozent der Mitarbeitenden eine hohe Priorisierung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen innerhalb des eigenen Unternehmens.

Andererseits wird es sicher auch einige Mitarbeitende geben, die möglicherweise zu Beginn unsicher sind oder Schwierigkeiten haben, die Maßnahmen in ihrem Arbeitsalltag zu integrieren. In solchen Fällen ist es wichtig, die richtige extrinsische Motivation zu schaffen, um als Unternehmen die erforderlichen Maßnahmen einzuführen. Diese Motivation kann zum Beispiel durch ein internes Belohnungssystem gesteigert werden.

Unternehmen tun gut daran, Zeit im Arbeitsalltag zur Verfügung zu stellen, in der Schulungen und Weiterbildungen wahrgenommen werden können. Besonders digitale Lernerfahrungen sind unkompliziert und können in den Arbeitsalltag integriert werden, insbesondere wenn die Inhalte in kleine, gut verdauliche Einheiten aufgeteilt sind. Außerdem kann die Gestaltung der Schulungsinhalte abwechslungsreich gestaltet werden und verschiedene Medienformate sowie Gamification-Elemente nutzen, um die Motivation der Mitarbeitenden zu steigern. So handhabt es auch die AXA Climate School.

Zusätzlich können Mitarbeitenden Arbeitsstunden für die Diskussion und Erstellung (in Taskforces, Abteilungen, o. ä.) für nachhaltige Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden, für die Teilnahme an Klimastreiks oder externe gemeinnützige Arbeit.