Talentmanagement

Weiterbildung zählt zu den Top-Prioritäten von Arbeitnehmern

Oliver HahnFrankfurt a.M., Februar 2025 - Selbsterkenntnisse sind entscheidend für das persönliche und das Unternehmenswachstum. Davon ist Oliver Hahn, Regionaldirektor DACH und Polen von GoodHabitz überzeugt. So betrachtet er auch Weiterbildung als eine der zentralen Säulen eines erfolgreichen Talentmanagements. CHECK.point eLearning befragte ihn zu aktuellen Herausforderungen und den Trends des Jahres.

Welchen Stellenwert hat die Weiterbildung für Sie im Kontext von Talentmanagement?

Oliver Hahn: Weiterbildung ist eine der zentralen Säulen eines erfolgreichen Talentmanagements. In einer Arbeitswelt, die immer dynamischer und komplexer wird, ist lebenslanges Lernen nicht nur ein "Nice-to-have", sondern essenziell, um Mitarbeitende zu befähigen, sich an neue Herausforderungen anzupassen und zu wachsen – sowohl fachlich als auch persönlich.
Studien wie der jährlich erscheinende LinkedIn Workplace Learning Report zeigen, dass Weiterbildung zu den Top-Prioritäten der Arbeitnehmer gehört. Eine fehlende Perspektive für persönliches und berufliches Wachstum ist oft der Grund, warum Mitarbeitende sich nach neuen Arbeitgebern umsehen. Unternehmen, die Weiterbildung strategisch einsetzen, können Talente nicht nur effektiver halten, sondern auch klug entwickeln und zusätzlich dazu auch Fachkräfte am Markt anziehen, indem sie sich als attraktive Arbeitgeber positionieren.

In Zeiten des Fachkräftemangels spielt Talentmanagement für Unternehmen eine besondere Rolle. Spüren Sie bei goodhabitz diesbezüglich eine zunehmende oder verstärkte Nachfrage?

Oliver Hahn: Absolut! Der Fachkräftemangel ist ein Thema, das viele unserer Kunden sehr beschäftigt. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie mit innovativen Lern- und Weiterbildungsangeboten nicht nur bestehende Talente fördern und halten, sondern auch als attraktive Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen werden. Besonders in den letzten Jahren haben wir eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Lösungen für digitale und skalierbare Weiterbildung festgestellt. Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, ihre Teams schnell und unkompliziert fit für die Zukunft zu machen, sei es durch Human Skills wie Kommunikation und Resilienz oder durch spezifischere Inhalte, die zur Weiterentwicklung von Führungs- und Fachkräften beitragen.

Oder stellen veränderte Geschäfts- und Arbeitsmodelle eine größere Herausforderung im Talentmanagement und den damit verbundenen erforderlichen Weiterbildungen dar?

Oliver Hahn: Beides hängt untrennbar zusammen. Der Fachkräftemangel sorgt dafür, dass Unternehmen stärker in ihre bestehenden Talente investieren müssen. Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass veränderte Geschäfts- und Arbeitsmodelle – wie die zunehmende Digitalisierung, hybride Arbeitsmodelle oder agile Arbeitsweisen – neue Anforderungen an Mitarbeitende stellen. Es ist daher entscheidend, Weiterbildung ganzheitlich zu betrachten: Sie muss nicht nur kurzfristig auf aktuelle Herausforderungen eingehen, sondern auch zukunftsorientiert sein, um Mitarbeitende fit für die langfristigen Veränderungen in der Arbeitswelt zu machen.
Wie sagt man so schön: "Das einzige Konstante ist die Veränderung" – und das stimmt sicherlich! Es wird auch in Zukunft immer wieder Änderungen geben und daher ist es wichtig, Mitarbeitende darauf vorzubereiten.

Welche Entwicklungsmaßnahmen für Mitarbeiter:innen sind derzeit am häufigsten gefragt?

Oliver Hahn: Da reden wir über Themen/Maßnahmen wie z.B.:

  1. Wellbeing und da vor allem Mental Fitness
  2. Reduzierung von Stress (Achtsamkeit, Resilienz)
  3. Nachhaltigkeit und vor allem, welche Rolle und welche Verwntwortung Arbeitnehmer und Arbeitgeber tragen
  4. KI (hier vor allem Berührungsängste reduzieren und erste Schritte in dem Feld)
  5. DI&E

Welche Trends können Sie erkennen oder erwarten Sie für 2025?

Oliver Hahn: Für 2025 sehen wir drei große Trends im Bereich Weiterbildung:

  • Personalisierung durch KI: Lernplattformen werden immer intelligenter. Mit Hilfe von KI lassen sich Lernangebote noch individueller auf die Bedürfnisse und Lernpräferenzen der Mitarbeitenden zuschneiden.
  • Micro-Learning und Learning in the Flow of Work: Lernen wird zunehmend in den Arbeitsalltag integriert. Kurze, prägnante Inhalte, die genau dann verfügbar sind, wenn sie gebraucht werden, werden weiterhin an Bedeutung gewinnen.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Unternehmen setzen verstärkt auf eine Kombination aus fachlichem und persönlichem Wachstum. Themen wie Wellbeing und mentale Gesundheit werden Teil des Weiterbildungsangebots, um Mitarbeitende nicht nur produktiver, sondern auch zufriedener zu machen.

Diese Trends spiegeln unsere Überzeugung wider: Weiterbildung sollte nicht nur Wissen vermitteln, sondern Menschen inspirieren, das Beste aus sich herauszuholen – beruflich wie persönlich.