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Nachhaltigkeit - warum Schulungen mehr sind als Pflichtprogramm

Stuttgart, Juli 2025 - (von Norman Rost, Know How AG) Nachhaltigkeit ist längst mehr als nur ein Image-Thema. Schulungen machen aus rechtlicher Pflicht gelebte Verantwortung und zeigen, warum jede Entscheidung zählt. Echte Nachhaltigkeit ist vielschichtig und verlangt mehr als sichtbare Einzelaktionen. 

Zwischen Hochglanzbroschüren und ambitionierten Zielvorgaben ist Nachhaltigkeit längst zum festen Bestandteil vieler Unternehmensstrategien geworden. Doch der Begriff bleibt für viele diffus. Nicht selten stand in der Vergangenheit der Verdacht im Raum, dass plakative Einzelmaßnahmen – wie das Pflanzen von Bäumen oder symbolische Umweltprojekte, eher dem Image dienen als wirklicher Veränderung. Schnell lautete das Urteil: Greenwashing.
Dabei ist echte Nachhaltigkeit vielschichtiger und verlangt mehr als sichtbare Einzelaktionen. Sie durchzieht Prozesse, Entscheidungen und die tägliche Zusammenarbeit, unabhängig von Branche oder Abteilung. Was in der Geschäftsführung beschlossen wird, muss auch an der Werkbank oder im Vertrieb seinen Platz finden. Gerade weil der Begriff so häufig verwendet wird, bleibt die Frage: Wie wird Nachhaltigkeit im Unternehmen wirklich gelebt und spürbar? Wann ist sie mehr als eine Marketingbotschaft?

Pflicht oder Überzeugung? Warum Nachhaltigkeit oft abstrakt bleibt

Viele bringen Nachhaltigkeit vor allem mit Umweltschutz oder sozialem Engagement in Verbindung. Im Unternehmenskontext reicht der Begriff jedoch weiter – er umfasst faire Lieferketten, Ressourcenschonung und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Trotz dieser Breite bleibt Nachhaltigkeit für viele Beschäftigte abstrakt. Im Alltag zwischen Meetings, eMails und operativem Druck wirkt das Thema oft weit entfernt von den eigenen Aufgaben.
Das fördert die Haltung, Nachhaltigkeit sei vor allem ein Thema für das Management oder eine Pflicht, die es zu erfüllen gilt. Die zugrunde liegenden Regelwerke sind komplex, ihr Bezug zur täglichen Arbeit bleibt häufig unklar. Was das eigene Handeln konkret mit Nachhaltigkeit zu tun hat, wird selten vermittelt – dabei wäre genau das der Schlüssel zu mehr Wirksamkeit.

Berichtspflicht als Rahmen für mehr Überblick

Neue gesetzliche Vorgaben wie die CSRD (Richtlinie zur verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung), das Lieferkettengesetz (Gesetz zur Einhaltung sozialer und ökologischer Standards in globalen Lieferketten) und steigende ESG-Anforderungen (Kriterien für Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung) haben Nachhaltigkeit stärker in den Fokus gerückt. Auf den ersten Blick wirken diese Regelungen wie zusätzliche Belastungen. Tatsächlich jedoch schaffen sie mehr Klarheit und Struktur: Die Berichtspflicht zur Nachhaltigkeit vereint zahlreiche bestehende Compliance-Anforderungen unter einem neuen, gemeinsamen Rahmen.
Früher wurden Bereiche wie Datenschutz, Arbeitsschutz oder Antikorruption oft einzeln betrachtet und dokumentiert. Mit den neuen Vorgaben werden diese Themen als Teil eines umfassenden Verständnisses von sozialer Unternehmensführung gesehen. Durch diesen gemeinsamen Rahmen können Unternehmen ihre Berichte und Nachweise gebündelt erstellen. Das heißt, statt viele einzelne Dokumentationen zu pflegen, können sie die verschiedenen Anforderungen in einem integrierten Nachhaltigkeitsbericht zusammenführen.
So entsteht ein ganzheitlicher Überblick über alle relevanten Themen – von Umweltschutz über soziale Standards bis hin zu ethischem Verhalten. Das erleichtert nicht nur die interne Umsetzung, sondern schafft auch nach außen mehr Transparenz. Frühere Insellösungen, bei denen jede Vorschrift separat behandelt wurde, werden so abgelöst. Unternehmen erhalten die Chance, ihre Verantwortung umfassend und strukturiert darzustellen – und damit auch gezielter weiterzuentwickeln.

Nachhaltigkeitsschulungen: Verantwortung sichtbar machen

Auch wenn der rechtliche Rahmen klar ist, bleibt die Übertragung in den Arbeitsalltag oft die größte Hürde. Genau hier setzen Nachhaltigkeitsschulungen an: Sie machen aus abstrakten Anforderungen konkrete Handlungsoptionen.
Gute Schulungen übersetzen Gesetzestexte und Richtlinien in Alltagssprache und zeigen, wie jede:r im eigenen Verantwortungsbereich aktiv werden kann. Statt trockener Theorie steht der Praxisbezug im Vordergrund: etwa Einkäufer:innen, die durch eine Schulung verstehen, warum die Auswahl von Lieferant:innen nicht nur Kosten, sondern auch Arbeitsbedingungen und Umweltstandards beeinflusst.
Digitale Formate machen es möglich, Schulungsinhalte flexibel, anschaulich und zielgruppenspezifisch zu gestalten. Mit interaktiven Fallbeispielen, Quizfragen oder kurzen Videos wird Wissen nicht nur vermittelt, sondern bleibt auch im Gedächtnis. So wächst das Verständnis: Nachhaltigkeit ist keine Aufgabe, die nur das Management betrifft, sondern eine Verantwortung für jede Abteilung und jede Person im Unternehmen.

Fazit: Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Nachhaltigkeit im Unternehmen ist kein Selbstläufer und längst keine Aufgabe mehr, die ausschließlich bei Compliance-Teams liegt. Gesetzliche Vorgaben schaffen einen verbindlichen Rahmen, doch erst die Verankerung im Arbeitsalltag bringt echte Wirkung.
Schulungen sind das entscheidende Bindeglied: ihr vermitteln Wissen, bauen Unsicherheiten ab und zeigen, wie jede Entscheidung zählt. Wer Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur verankern will, braucht keine weitere Checkliste, sondern den Willen, Verantwortung gemeinsam zu leben – jeden Tag, an jedem Arbeitsplatz.

Wie können Mitarbeitende besser lernen? Wie können Unternehmen besser arbeiten? Schon seit fast 30 Jahren beschäftigt sich die Know How! AG mit diesen Fragen. Die Qualifizierung der Mitarbeitenden steht dabei an erster Stelle. Das erklärte Ziel lautet: "Wir schaffen die Kultur, Inhalte und Infrastruktur, die befähigen, besser zu arbeiten." An den Standorten Stuttgart, Konstanz und Augsburg werden dazu Lösungen in den Bereichen eLearning, Learning Ecosystem, Microsoft 365 und Digital Workplace entwickelt.