Corona-Studie

Fortbildung für Mitarbeiter unter Digitalisierungs- und Kostendruck zugleich

Berlin, Dezember 2020 - Eine Studie von Stifterverband und McKinsey zeigt, dass die Corona-Krise die Digitalisierung der Fort- und Weiterbildung am Arbeitsplatz stark beschleunigt hat. Gleichzeitig stagnierte oder sank das Budget für die betriebliche Fortbildung bei 70 Prozent der über 550 befragten Unternehmen.

Die Corona-Krise beschleunigt die Digitalisierung der Fort- und Weiterbildungsangebote und setzt neue Impulse für die Qualifizierung. Eine aktuelle Umfrage unter deutschen Unternehmen zeigt: Vor Beginn der Pandemie wurden nur 35 Prozent aller Qualifizierungsmaßnahmen digital angeboten; inzwischen sind es bereits 54 Prozent.
Die deutsche Wirtschaft hat die Bedeutung von Qualifizierung in Krisenzeiten erkannt: 84 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass Fort- und Weiterbildung Thema auf der Vorstandsagenda ist. Dennoch sank während der Pandemie das entsprechende Budget bei 21 Prozent der Befragten; bei 49 Prozent stagnierte es.
Nach Einschätzung der Unternehmen werden Zukunftsfähigkeiten (Future Skills) im Zuge der Corona-Krise noch bedeutender und erhöhen den Qualifizierungsbedarf. So ist zum Beispiel der Anteil an Weiterbildungen im Bereich der digitalen Schlüsselqualifikationen seit März um 75 Prozent gestiegen.
Nicht nur die Corona-Krise erfordert, dass Unternehmen die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern neu denken müssen. Erfolgsvoraussetzung hierfür sind innovative Lernformate, mehr Transparenz bei den tatsächlich benötigten Fähigkeiten, systematische Evaluationen von Lernerfolgen, ein klarer Business Case für Qualifizierung und der Aufbau adäquater IT-Infrastruktur, die dezentrales Lernen unterstützt.
Politik, Verbände und Sozialpartner haben verschiedene Möglichkeiten, Qualifizierung in Deutschland gezielt zu unterstützen. Dazu gehören Impulse zu branchenspezifischen Future Skills-Taxonomien, die von der Bundesregierung angestoßene Verknüpfung von Kurzarbeit und Qualifizierung sowie ein leichterer Zugang zu Fördermitteln gemäß des Qualifizierungschancengesetzes. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob der Status Quo zur steuerlichen Begünstigung in der Anschaffung privater Endgeräte für Arbeit und Qualifizierung im Homeoffice noch zeitgemäß ist.

Die Studie steht als PDF im Anhang zur Verfügung.