Neue Lernkultur für digitales Lernen im Unternehmen
Berlin, März 2023 - Die Pandemie hat zu einem nachhaltigen eLearning-Boom beigetragen. Damit die neu eingeführten Trainingsprogramme jedoch ihr volles Potenzial entfalten können, müssen diverse Lernhindernisse häufig erst noch überwunden werden.
"Guten Tag! Würden Sie das Paket für Ihren Nachbarn annehmen?" Tomasz stammt aus Polen, aber dieser Satz kommt in akzentfreiem Deutsch über seine Lippen. Er ist einer von hunderten neuen Paketzustellern, die während der Pandemie bei der Deutschen Post DHL eingestellt wurden. Um die neuen, meist ausländischen Mitarbeitenden sprachlich zu schulen, hat die Deutsche Post DHL ein umfangreiches digitales Deutsch-Training eingeführt – und ist damit nicht allein!
Wie die Ergebnisse der aktuellen eLearning Benchmarking Studie nahelegen, hat sich das digitale Lernen in der DACH-Region auch nach dem "Corona-Boost" nachhaltig etablieren können. So gaben mit 91,8% nahezu alle der 448 befragten Unternehmen an, in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung bereits eLearning-Angebote zu nutzen. 16% der Unternehmen hat diese erst in den letzten zwei Jahren neu eingeführt. Der Anteil von digitalem Lernen liegt mit 36,3% deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.
Doch ungeachtet, ob digitale oder analoge Bildungsangebote angeboten werden, zunächst müssen diverse Lernhindernisse überwunden werden. Die mit Abstand wichtigste Hürde ist dabei ein zu hohes Arbeitspensum, sodass den Mitarbeitenden schlicht nicht genug Zeit zum Lernen bleibt (88,8%). Wollen diese ihre Lernzeit tatsächlich nutzen, werden 45,2% durch die fehlende Unterstützung ihrer Vorgesetzten ausgebremst. Jeweils etwa 30% klagen außerdem über unzureichende interne Kommunikation, mangelnde Lernkultur bzw. Wertschätzung ihrer Bemühungen, oder fehlende Anreize. Lediglich 17,9% scheitern an technischen Hürden und 16,8% an einem unpassenden Lehrangebot.
Wie lassen sich diese Lernhindernisse überwinden? Die Autoren der Studie, wie auch die Mehrzahl der befragten Unternehmen, setzen darauf, die Lernzeit pauschal als Arbeitszeit zu definieren und den Teilnehmenden ein weitgehend selbstbestimmtes Lernen zu ermöglichen. Abgesehen davon, müssen jedoch weitere Rahmenbedingungen optimiert und eine digitale Lernkultur unter den Mitarbeitenden und deren Vorgesetzten etabliert werden.
Bei der Deutschen Post DHL hat man viele dieser Lernhürden geschickt gelöst. So wurden bereits bei der Entwicklung einer passenden Trainingslösung Mitarbeitende diverser Ebenen und Bereiche mit einbezogen. Der deutschlandweite Rollout wurde mit einer umfassenden Kommunikationskampagne begleitet, wie etwa animierten Erklärvideos, Broschüren und einer motivierenden Video-Ansprache durch den Abteilungsleiter.
Die mobilen Deutschkurse in der App von LinguaTV setzen außerdem auf kleine und didaktisch leicht konsumierbare "Lernhappen" (Micro Learning), sodass sich auch kurze Zeitfenster im Arbeitsalltag gut für das Sprachtraining nutzen lassen.
Ob das Training am Ende ein Erfolg war, lässt sich häufig über die Lerndaten ermitteln. Auch wenn, laut Benchmarking Studie, aktuell gerade einmal 22,2% der Unternehmen diese Möglichkeit voll ausschöpfen. Im Fall der Deutschen Post DHL haben in einer anonymen Online-Umfrage 96% der befragten Kursteilnehmer:innen bestätigt, dass sie mit dem digitalen Trainingsangebot "sehr zufrieden" sind.
Die Analyse der Lernfortschritte zeigt ebenfalls ein erfolgreiches Ergebnis: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben regelmäßig, mehrmals pro Woch die LinguaTV-App zum Deutschlernen genutzt. Damit kommen die Lernenden im selbstgesteuerten Lernen auf überdurchschnittliche Lernzeiten, die mit mehreren Schulstunden pro Woche vergleichbar sind. Das Ziel, ein möglichst effektives Micro Learning anzubieten - also leicht verdauliche Lernhäppchen, die sich optimal in den beruflichen und privaten Alltag integrieren lassen, wurde damit perfekt umgesetzt:
Paketzusteller Tomasz ist mit dem neuen mobilen Sprachtraining jedenfalls sehr zufrieden und möchte nun mit einem Deutschkurs für Fortgeschrittene weitermachen.