Lernerfolge für den Nutzer sichtbar machen
Berlin/Saarbrücken, Dezember 2017 – Das Projekt LISA stellt Learning Analytics für den Nutzer ins Zentrum und nicht – wie in bisherigen Ansätzen – für die Bildungsorganisation. Die Idee: Wird den Nutzern ihr eigenes Lernverhalten im Lernprozess visualisiert und erhalten sie individuelle Empfehlungen, werden sie ihren Lernprozess besser organisieren und einen höheren Lernerfolg erreichen. Dazu werden im vom BMBF geförderten Forschungsprojekt LISA Sensoren entwickelt, die versuchen, die persönliche Situation des Nutzers jederzeit zu messen – bis hin zu der Frage, ob die räumliche Umgebung und die Stress-Situation geeignet sind, zu lernen und sich tiefergehend mit einem Thema zu beschäftigen.
In LISA werden zur Messung der Daten – ähnlich wie bei Fitness-Tracking-Geräten –spezielle Hard-und Softwaresensoren entwickelt und eingesetzt. Der LISA Smart Monitor misst z.B. Lernzeiten und den Verlauf verschiedener Lernaktivitäten über die Zeit, aber auch Konzentrationsfähigkeit oder Stimmungen im Lernprozess. Werden diese Werte mit dem Lernfortschritt in einer Softwarelösung verknüpft, entstehen Informationen, die den Lernenden beispielsweise Unterstützung bei der Planung von Lernzeiten oder zur Anpassung der Lernsituation geben.
Durch Analysen des Lernverhaltens und der Rückspiegelung auf den Lernenden wird es möglich, didaktische Konzepte umzusetzen, die auf dem Prinzip des selbstgesteuerten Lernens basieren und dieses durch Technologie unterstützen. Im Rahmen von LISA spielt dabei das automatisch generierte Feedback in Form von personalisierten Empfehlungen, Spielelementen, Lernstandvisualisierungen und Adaptivitäts-Mechanismen eine entscheidende Rolle.
Volker Zimmermann, Geschäftsführer von NEOCOSMO und an LISA als Forschungspartner beteiligt sagt: "Die Daten zum persönlichen Lernfortschritt gehören zunächst einmal der lernenden Person und nicht der Bildungsorganisation. Von daher ist es uns im Forschungsprojekt LISA wichtig, Learning Analytics anders zu begreifen als in der bisherigen Forschung. Nämlich so, dass mit diesen Daten dem Nutzer ein Vorteil entsteht. Es geht uns nicht darum, die Auswertung und das Tracking auf Organisationsebene zu unterstützen. Das halten wir für äußerst kritisch. Aber Empfehlungen für eine einzelne Person zu geben, wie sie ihr Lernverhalten adaptiert an ihren Fortschritt, halten wir durchaus für sinnvoll."
Teilprojektbegleitend werden die absehbaren ethischen, rechtlichen und sozialen bzw. organisatorischen Rahmenbedingungen diskutiert. Dies geschieht, um schon während der Entwicklung und Erprobung von Lösungen auch zu Aussagen bzgl. deren Akzeptanz und Einsetzbarkeit zu gelangen. Im Fokus stehen dabei die Sicherheit der Lerndaten und der Datenschutz.
Zur LEARNTEC 2018 werden erste Zwischenergebnisse aus LISA präsentiert. Die Prototypen werden zum Beispiel am Stand von NEOCOSMO in Halle 2 K30 ausgestellt. Auch Vertreter der wissenschaftlichen Partner stehen dort Rede und Antwort.
Am Projekt LISA beteiligt sind:
- Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) (Projektfederführung)
- Humboldt-Universität zu Berlin (HU)
- Leibnitz-Institut für Wissensmedien (IWM) – Stiftung Medien in der Bildung (SbR)
- NEOCOSMO GmbH (NEOCOSMO)
- SGM Solutions & Global Media GmbH (SGM)
- Promotion Software GmbH (PS)
Prof. Dr. Albrecht Fortenbacher von der HTW Berlin erläutert das Projekt LISA am 30. Januar 2018, von 12.15 bis 13.00 Uhr im LEARNTEC-Kongress.