Charité gewinnt im Wettbewerb zur Zukunft der Lehre
Berlin, März 2010 - Mit ihrem Konzept des Dieter Scheffner Fachzentrums für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung konnte die Charité - Universitätsmedizin Berlin eine internationale Experten-Jury überzeugen. Im Rahmen der Initiative von "Bologna - Zukunft der Lehre" erhält sie 900.000 Euro für das Konzept "Lehren und Lernen für die Medizin von morgen". Mit dem Wettbewerb wollen die Stiftung Mercator und die VolkswagenStiftung die Lehre an deutschen Hochschulen stärken.
Insgesamt stellen sie bis zu 10 Millionen Euro für die Entwicklung und Erprobung neuer Curricula sowie für die Etablierung übergreifender Kompetenzzentren bereit. Das Förderangebot stieß an den Hochschulen auf große Resonanz: Insgesamt wurden 180 Anträge eingereicht. Eine Gutachterkommission wählte daraus im November 2009 25 Projektideen für die zweite Wettbewerbsrunde aus. Neun dieser Projekte können nun in die Tat umgesetzt werden. Das Fachzentrum der Berliner Charité ist dabei das einzige Vorhaben aus der Medizin.
Ziel ist es, die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten in Deutschland auf der Grundlage evidenzbasierter Erkenntnisse zu verbessern. "Die Auszeichnung ist eine wertvolle Bestätigung für das bisherige Engagement unserer Fakultät und gleichzeitig Ansporn für die Zukunft", freut sich Prof. Annette Grüters-Kieslich, Dekanin der Charité. Bereits mit der Einführung des ersten Reformstudiengangs Medizin 1999 habe die Charité richtungsweisende Impulse zur Neugestaltung der medizinischen Ausbildung gegeben.
"Mit der Gründung des ersten Fachzentrums für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung in Deutschland möchte die Charité diesen Weg fortsetzen." Benannt nach dem Spiritus Rector des Berliner Reformstudiengangs und langjährigen Dekan der Fakultät, Prof. Dieter Scheffner, bündelt das Zentrum bereits gegenwärtig zehn ausbildungsrelevante Bereiche unter einem Dach. Dazu gehören unter anderem das Trainingszentrum für ärztliche Fertigkeiten, das Simulationspatientenprogramm und die Bereiche "Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit", "Assessment" und "eLearning".
Innerhalb der nächsten drei Jahre soll das Fachzentrum zu einem nationalen Referenzzentrum für die Ausbildung in der Medizin ausgebaut werden. "Von dieser innovativen Einrichtung und der umfangreichen Expertise an der Charité sollen alle Medizinischen Fakultäten in Deutschland profitieren", erklärt Prof. Manfred Gross, Prodekan für Studium und Lehre.
"Wir verstehen uns als Anlaufstelle für Fragen rund um die medizinische Ausbildung und möchten durch hochschuldidaktische Angebote die Kompetenzen für die Lehre verbessern". Vernetzt mit nationalen Expertengruppen und einem international besetzten wissenschaftlichen Beirat wird das Fachzentrum Referenzkonzepte für die Weiterentwicklung der Curricula erarbeiten, die stärker auf Kompetenzen ausgerichtet sind und dazu beitragen, neue Erkenntnisse der Ausbildungsforschung schneller in die Unterrichtspraxis zu überführen.