"e-törn": Deutschlands erste virtuelle Segelschule
Hamburg, Mai 2008 - Segeln auf einer Jolle zu lernen, ohne dabei nasse Füße zu bekommen, ist mit "e-törn - Segeln lernen interaktiv" möglich. Ob das spielerisch erworbene Wissen tatsächlich in die Praxis transferiert werden kann, fragte CHECK.point eLearning Dr. Andreas Hebbel-Seeger, Professor an der Universität Hamburg und geistiger Vater des Spiels.
Als Ergänzung zur Praxis auf dem Wasser, stehen den Schülern in der virtuellen Segelschule "e-törn" zwei Ausbildungsorte offen: der Theorieraum und das Boot. Im Theorieraum werden Videos zu Ausweichregeln, Segelmanövern und Knoten angeboten.
Grafiken veranschaulichen die Bezeichnung von Kursen und Kursänderungen. An einem Modellboot lernen die Segelschüler verschiedene Bootsteile und Seitenbezeichnungen kennen.
Im Boot absolvieren die Teilnehmer einen in verschiedene Übungen aufgeteilten Segelkurs, dessen erfolgreicher Abschluss mit dem e-törn-Segelschein belohnt wird.
Realistischer Übungsparcours
Auch bereits vorhandene Segelkenntnisse lassen sich erweitern. Ein virtueller Segellehrer begleitet den Teilnehmer beim freien Segeln über das realistisch gestaltete Segelrevier. Immer wenn das Boot nicht optimal getrimmt ist, meldet sich der Coach mit knappen Segelanweisungen zu Wort.
Anders als in der realen Welt lässt sich das Geschehen auf dem Bildschirm dann jedoch jederzeit anhalten. Weitere Informationen vertiefen dabei das Verständnis für den theoretischen Hintergrund von Segelanweisungen.
Eine spielerische Erweiterung ist der Wettbewerbsmodus, in welchem das virtuelle Boot auf einem Dreieckskurs gegen die Zeit zu segeln ist. Der jeweils schnellste eigene Versuch segelt fortan als Schatten mit. Damit kann der Teilnehmer direkt vergleichen, wie sich selbst kleinste Veränderungen des Boottrimmens auf Geschwindigkeit und Kurs auswirken.
Lernerfolgskontrolle mit Kontrollgruppen
"Natürlich kann man Segeln nicht am Computer lernen. Doch die grundlegenden Zusammenhänge, die Sie hier erfahren, werden Ihnen die Segelpraxis ganz sicher erleichtern!", verspricht der virtuelle Segellehrer.
Ob diese Annahme begründet ist, wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes ergründet: Eine Kontrollgruppe ohne jegliche Vorerfahrungen in den Sportarten Segeln oder Surfen absolvierte den virtuellen Segelkurs mit der Software. Anschließend ging es direkt ins "richtige" Boot, welches von den Testpersonen dann ohne Hilfe zielgerichtet auf verschiedenen Kursen und mit typischen Segelmanövern durch einen Parcours zu steuern war.
Die Ergebnisse waren viel versprechend. Anders als der zweiten Kontrollgruppe, die e-törn nicht gespielt hatte, gelang es den Testpersonen der ersten Kontrollgruppe, die in der realen Welt gestellten Segelaufgaben erfolgreich zu bewältigen.
Gefahrenfreies Training
Die Idee der Software liegt darin, das Segellernen in der Praxis am PC zu begleiten und auf diese Weise den Lernprozess zu fördern. Mit e-törn können die Nutzer erst einmal angstfrei die verschiedenen Steuerelemente ihrer virtuellen Segeljolle erkunden.
Vielen Segelschülern fällt es leichter sich auf das unbekannte Element einzulassen, wenn sie zuvor eine Vorstellung davon entwickeln können, was sie erwartet. Zum anderen ist die Segelpraxis sehr komplex. Besonders am Anfang bleibt Teilnehmern kaum Zeit, darüber nachzudenken, was gerade auf dem Wasser passiert und welchen Einfluss ihre eigenen Handlungen darauf haben.
Wie in der Segelpraxis kann auch das virtuelle Boot kentern. Aber statt im kalten Wasser frierend das Boot wieder aufzurichten, genügt ein Mausklick für den Neustart. Und im Replay-Modus lassen sich Ursachen nachvollziehen und alternative Handlungsmuster entwerfen.