Auf dem Weg zur eUniversity
Duisburg, März 2007 - In etwa 20% aller von der Universität Duisburg-Essen angebotenen Veranstaltungen wird eLearning genutzt! Dies ist ein Ergebnis einer Erhebung zur Durchdringung von eLearning, die im Kontext des BMBF-Projekts "eUniversity" durchgeführt wurde.
Die Erhebung zeigt, dass eLearning bereits heute einen festen Bestandteil in der Unterstützung der Hochschullehre ausmacht: 15,14% aller Veranstaltungen nutzen die Lernmaterialdistribution, 3,82% richten Online-Semesterapparate ein oder nutzen Präsentationsmedien (2,83%), während Chat, FAQ-Listen und eConferencing hochschulweit bisher keinen nennenswerten Verbreitungsgrad gefunden haben.
Nach Fachbereichen betrachtet ist die höchste Durchdringung in den Wirtschaftswissenschaften (49,63 %) und der Betriebswirtschaft (37,97 %) zu finden. Gefolgt von den Geistes- und Ingenieurwissenschaften (je ca. 20%). Schlusslicht bildet die medizinische Fakultat mit 3,32 %. Bisher keine eLearning Komponenten findet man in den Fachbereichen Kunst und Design.
In insgesamt rund 18% aller Lehrveranstaltungen - grob gesprochen also nahezu jeder fünften Lehrveranstaltung der Universität Duisburg-Essen - wurde im letzten Wintersemester eLearning bereichernd zur konventionellen Hochschullehre eingesetzt. Dieser insgesamt erfreuliche Trend, der auf eine positive Wahrnehmung von eLearning-Komponenten durch eine beachtliche Zahl Hochschullehrender schließen lässt, offenbart aber auch augenfällige Optimierungspotenziale: Einerseits fällt auf, dass erhebliche Differenzen zwischen einzelnen Fachbereichen hinsichtlich der Nutzungsintensität von eLearning existieren. - Offenbar bestehen hier also durchaus differierende Einschätzungen bezüglich der mit eLearning zu erreichenden Gewinne für die Präsenzlehre.
Andererseits lässt sich feststellen, dass - in der Gesamtbetrachtung - ausgesprochen heterogene Nutzungskonzepte für eLearning existieren. Positiv gesehen mag dies die angemessene Antwort auf ebenso heterogene Lehrangebote und die mit ihnen verbundenen methodischen Besonderheiten sein. Womöglich aber offenbart sich hierin auch eine gewisse Konzeptlosigkeit, deren Überwindung einen Gewinn für Lehrende und Studierende gleichermaßen darstellen würde.
eLearning als Bereicherung der Präsenzlehre zu verstehen und als zusätzliches Angebot im Sinne einer Optimierung der Lehrangebotspalette, letztlich also auch als Gütesiegel für die Lehr- und Lernqualität zu verstehen, ist Bestandteil der Duisburg-Essener eStrategy. Sie realisieren zu helfen und dabei insbesondere Lehrende in Bezug auf die eigene Lehrangebotsgestaltung zu unterstützen, ist Aufgabe der Projektgruppe "eUniversity". Über sie erhalten Lehrende vor allem konzeptionelle Beratung in Bezug auf die Findung einer eigenen "eLearning-Strategie", von der vor allem diejenigen Lehrenden profitieren, die den Einsatz von eLearning planen, hinsichtlich eines entsprechenden Vorgehens aber noch Informationsdefizite bzw. Unsicherheiten besitzen.