Internationales Audit lobt Hochschul-Kooperation
Bamberg, Juni 2013 - Eine internationale Expertengruppe hat in den vergangenen sechs Monaten die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) auditiert. Damit ist die vhb eine der wenigen staatlichen Einrichtungen, die sich von sich aus einem Auditierungs- und Beratungsprozess unterzieht und die Ergebnisse veröffentlicht. Die staatlich finanzierte Verbundeinrichtung bietet mehr als 300 Online-Kurse an, die gemeinsam von den bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (FHs) in ihren Studiengängen eingesetzt werden. Durch die Integration von betreuter Online-Fernlehre wird das Studium örtlich und zeitlich flexibler.
Die Auditoren haben ihren Bericht jetzt Wissenschaftsminister Heubisch vorgelegt. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass es "deutlich auf die koordinierende, immer wieder impulsgebende Arbeit der vhb zurückzuführen" ist, dass "Bayern im Bundesvergleich im Hinblick auf Akzeptanz, Verbreitung und Integration von eLearning an Hochschulen eine Spitzenposition einnimmt". Die Kooperationsleistung der bayerischen Hochschulen besitze "auch in internationaler Perspektive Modellcharakter".
Die Experten empfehlen, den Ausbau der vhb bis 2018 im bisherigen Tempo fortzusetzen. Im laufenden Studienjahr nehmen rd. 45.000 Studierende ca. 115.000 Kursbelegungen vor. Empfohlen wird eine Verdoppelung innerhalb von fünf Jahren, so dass 2018 rund fünf Prozent des gesamten bayerischen Studienvolumens in vhb-Kursen ablaufen. Das entspräche dem Volumen einer mittelgroßen Universität.
Anders als in den aktuell diskutierten MOOCs (Massive Open Online Courses) mit ihren hohen Abbrecherquoten endet mehr als die Hälfte der vhb-Belegungen mit einem Leistungsnachweis – ein Ergebnis der individuellen Teilnehmerbetreuung durch geschulte Tutoren. Auch diese Betreuung wird aus dem vhb-Etat finanziert.
Bislang erfolgt die Finanzierung der vhb überwiegend aus Sonderprogrammen. Für die Zukunft regen die Auditoren die vollständige Finanzierung über den Staatshaushalt an. Zusätzliche Planungssicherheit solle durch die langfristige Übertragbarkeit der Projekt-Mittel geschaffen werden. Benötigt werden jährlich Mittel, die von gegenwärtig rund 6 Mio. bis 2018 auf ca. 11 Mio. Euro ansteigen. Das sind geringe Mehrkosten für einen deutlichen Beitrag zur Erweiterung und Verbesserung der landesweiten Studiermöglichkeiten.