Synergien durch hochschulübergreifende Lernplattform
Chemnitz, Januar 2009 - Wie lässt sich eLearning nachhaltig an Hochschulen verankern? Wie lassen sich trotz der Wettbewerbssituation zwischen Hochschulen Synergien erzeugen und nutzen? Wie können Hochschulen gemeinsam die mit der eLearning-Integration verbundenen Herausforderungen meistern? Auf diese Fragen haben die Hochschulen des Freistaates Sachsen erfolgreich Antworten gefunden: Hochschulübergreifende Kooperationen und gemeinsame zentrale Strukturen.
So nutzten beispielsweise bereits über 50.000 Angehörige von elf sächsischen Hochschulen gemeinsam die hochschulübergreifende Lernplattform OPAL.
Im Jahre 2001 fiel der Startschuss für das Verbund-Vorhaben "Bildungsportal Sachsen". Zielstellung des Projektes war es, gemeinsam eLearning-Erfahrungen, -Systeme und -Organisationsstrukturen zum Nutzen aller sächsischen Hochschulen aufzubauen. Seit einigen Jahren ist dieses Ziel Realität.
So koordiniert der von der Landeshochschulkonferenz gebildete Arbeitskreis "eLearning" als zentrales Lenkungsgremium die landesweiten eLearning-Aktivitäten der Hochschulen. Für die operative Umsetzung von hochschulspezifischen Service- und Supportmaßnahmen sowie eLearning-Projekten verfügt die Mehrzahl der Hochschulen über eigene Servicestrukturen.
Als technologische Basis für eLearning nutzen die Hochschulangehörigen des Freistaates die zentral bereitgestellte Lernplattform OPAL (Online Plattform für akademisches Lehren und Lernen). Betrieben und weiterentwickelt wird OPAL durch die BPS Bildungsportal Sachsen GmbH, dem eigens gegründeten gemeinsamen eLearning-Dienstleister der sächsischen Hochschulen.
Durch den zentralen Betrieb der hochschulübergreifenden Lernplattform OPAL lassen sich Synergien erschließen und nutzen. Hochschulakteure können ihre Ressourcen optimal auf die Entwicklung von eLearning-Inhalten oder Bereitstellung flankierender Unterstützungsleistungen (z.B. Schulungen, Workshops etc.) konzentrieren.
Die Bündelung von Ressourcen, innerhalb hochschulübergreifender Service-Strukturen, ermöglicht eine kontinuierliche und strategische Weiterentwicklung und Anpassung von OPAL an spezifische Hochschulanforderungen. Unter anderem wurde OPAL in die bestehenden IT-Infrastrukturen der sächsischen Hochschulen eingebunden. Über die Authentifizierungs- und Autorisierungssoftware "Shib-boleth" sind bereits seit 2005 sämtliche Nutzerdatenbanken der beteiligten Hochschulen an OPAL gekoppelt.
Aus Sicht der Nutzer ist die Lernplattform OPAL somit ein integrierter Dienst ihrer Hochschule, für dessen Benutzung sie kein separates Login benötigen. Dieser Authentifizierungs- und Autorisierungsmechanismus ermöglicht zudem den Zugriff auf validierte Nutzerattribute wie Studienrichtung, Studiengruppe oder Matrikelnummer als Basis für sichere Zugriffsbeschränkungen auf Wissensressourcen.
Die Einhaltung der geltenden Datenschutzbestimmungen erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit mit den Datenschutzbeauftragten der sächsischen Hochschulen. Die Entwicklung weiterer Schnittstellen zur Integration von OPAL in bestehende Verwaltungs- und Informationssysteme ist ein Hauptaspekt laufender und zukünftiger Projektvorhaben. So konnte bereits eine Kopplung der Lernplattform mit dem Stundenplanverwaltungssystem S-PLUS erfolgreich realisiert und in den produktiven Einsatz überführt werden.
Der Status Quo der gegenwärtigen eLearning-Nutzung an Sachsens Hochschulen zeigt die Potenziale des gemeinsamen Vorgehens. Über 50.000 Studenten und Mitarbeiter aus elf sächsischen Hochschulen nutzten bisher die Lernplattform OPAL in der Lehre (Stand: Januar 2009). Allein im Zeitraum von September bis November 2008 konnten über 14.000 Neuregistrierungen sowie bis zu 15.000 Loginvorgänge pro Tag verzeichnet werden. Aktuell sind etwa 2.600 eLearning-Kurse in OPAL verfügbar. Mit dem gegenwärtig erreichten Stand der Nutzungsentwicklung gehört OPAL zu einer der meistgenutzten Lernplattformen im deutsch-sprachigen Hochschulraum.
Technologischer Kern der Lernplattform OPAL ist OLAT (Online Learning and Training), ein leistungsfähiges Open Source Lernmanagementsystem der Universität Zürich. Die professionelle Zusammenarbeit der BPS Bildungsportal Sachsen GmbH mit den OLAT-Entwicklern der Universität Zürich, zur Bündelung von Entwicklungsressourcen, ist dabei eine wesentliche Grundlage zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Systems.
Auf der LEARNTEC 2009 in Karlsruhe stehen die Entwickler von OLAT und Angehörige der BPS Bildungsportal Sachsen GmbH dem interessierten Fachpublikum gemeinsam als kompetente Ansprechpartner an Stand B3 in der dm-arena zur Verfügung.