Die Zukunft des afrikanischen Bildungswesens
Dakar (Senegal), Juni 2009 - Für einen radikalen Umschwung im afrikanischen Bildungswesen plädierte der senegalesische Präsident Abdoulaye Wade bei der Eröffnung der 4. eLearning Africa Konferenz in Dakar. Mit seiner kontroveren Rede verlieh der 85-jährige Präsident und Schirmherr der eLearning Africa der Konferenz einen spannenden Auftakt. Dank technischer Innovationen stehe afrikanischen Studenten jetzt der Zugang zu den besten Universitäten offen, sagte Abdoulaye Wade. Kritik übte er an den europäischen Regierungen. "Zu einer Zeit, in der Europa seine Türen schließt, ist eLearning für afrikanische Studenten das Mittel der Wahl", erklärte Wade.
Der Präsident betonte, er wolle den technischen Fortschritt und die Einführung von eLearning insbesondere im Hochschulwesen vorantreiben. Informations- und Kommunikationstechnologien könnten dabei den Lernprozess "beschleunigen". Er sei entschlossen, den allgemeinen Standard im Bildungswesen zu verbessern und wolle sicherstellen, dass afrikanische Universitäten internationale Anerkennung erfahren. Zudem werde er es nicht zulassen, dass Senegal "ein Abfalleimer für ausrangierte Computer" werde.
Auf diese Problematik ging auch Stephen Dukker, CEO von NComputing, einem Anbieter von Host-Rechner-Lösungen, die mehrere Nutzer über einen Rechner versorgen, ein: "Wenn Computer in Entwicklungsländern fehlen, hilft kein Elektroschrott. Wichtiger ist vielmehr, konsequent auf Technologien zu setzen, die helfen, die Kosten von EDV zu reduzieren."
Senegals  Präsident gilt seit längerem als  aktiver Befürworter innovativer Technologien im afrikanischen Bildungswesen. Für sein Engagement für die eLearning Africa Konferenz wurde er erst kürzlich mit einem Preis geehrt. Mehr als 1.300 Delegierte, unter anderem Minister, Beamte, Hochschul- und Unternehmensvertreter aus Afrika und der ganzen Welt sind derzeit in Dakar zur eLA 2009 zu Gast, um sich über den Ausbau von Technologien im Bildungssektor auszutauschen.