ELearning-Muffel?

EU-Umfrage belegt: Weiterbildung mit eLearning kommt

Düsseldorf, Oktober 2009 - In Europa steigt die Bereitschaft, sich online weiterzubilden. Wie die englische Agentur Onepoll (Bristol) bei einer aktuellen Umfrage unter mehr als 2.000 Mitarbeitern in sieben Ländern herausfand, arbeiten 65 Prozent der Befragten gerne mit eLearning-Modulen. Sicher auch deshalb, weil 84 Prozent angeben, das Lerntempo selbst bestimmen zu wollen und am liebsten nach dem individuellen Biorhythmus Wissen aufnehmen. Zudem glauben in Deutschland drei Viertel der Mitarbeiter, dass sie durch mehr Weiterbildung produktiver werden.




Länderübergreifend bieten viele Unternehmen ihren Beschäftigten an, sich weiterzubilden. 82 Prozent der befragten Europäer bestätigen, dass ihre Arbeitgeber ihnen Möglichkeiten zur persönlichen Qualifizierungen offerieren. Deutschland liegt mit ebenfalls 82 Prozent mit anderen Ländern gleich auf.


Wer hierzulande gute Mitarbeiter sucht, sollte bei dieser Zahl aufhorchen: 60 Prozent sehen Weiterbildung als wichtig bei der Auswahl eines Arbeitgebers an, für weitere 29 Prozent ist es ein Bonus. Besonders wissbegierig sind der Umfrage zufolge die Polen. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, an einem umfangreicheren Fortbildungsangebot teilzunehmen, antworteten 90 Prozent mit "Ja", gefolgt von Spaniern (85 Prozent) und Italienern (82 Prozent). Gefragt waren in diesen Ländern besonders technische Lehrgänge (60 Prozent).


Außerdem sind die Mitarbeiter davon überzeugt, dass ihre eigene Produktivität steigt, wenn sie sich stetig fortbilden. Lediglich in Frankreich steht man dem Thema persönlicher Weiterbildung verhalten gegenüber: Deutlich weniger, etwa zwei Drittel, können sich vorstellen, in Zukunft mehr zu lernen.


Die meisten Erfahrungen mit eLearning haben Spanier (55 Prozent), Polen (43 Prozent) und Engländer (48 Prozent). Deutschland liegt auch hier, mit Italien und Belgien, im Mittelfeld. Der größte Nachholbedarf in Sachen eLearning besteht in Frankreich. Dort haben es 81 Prozent noch nie ausprobiert und rund ein Drittel will es auch nie testen, fanden die Studien-Autoren heraus. Zudem gab die Hälfte der europaweit Befragten an, dass sie Seminar-Schulungen nur in Teilen nützlich finden.


Auch nach dem "Wie" des Lernens wurde gefragt. Hier waren die Antworten vielfältig und ohne Spitzenreiter: Von "mit Musik" bis "absolute Ruhe" zeigt, dass Lernstile extrem individuell sind. Einigkeit herrschte nur in einem Punkt: 84 Prozent würden gern das Lerntempo selbst bestimmen.


Welchen Stellenwert das Internet beim Wissenserwerb mittlerweile einnimmt, zeigen die Antworten der 2.000 Befragten: Demnach liegt die Web- (44 Prozent) weit über der Buchrecherche (10 Prozent). Selbst ältere Mitarbeiter ziehen der Buch- (neun Prozent) die Internetrecherche (37 Prozent) vor. Auf diesen Trend hat Stefan Janssen eine Antwort: "Unsere Online-Bibliothek 24x7, quasi die Symbiose aus Buch und Internet, ist ein echter Verkaufsschlager", sagt der Skillsoft-Europa-Chef.


Befragt wurden Unternehmen verschiedenster Branchen - von Banken bis Gesundheitswesen - jeweils mit mehr als 50 Mitarbeitern. Je zur Hälfte stellte die Agentur Männern und Frauen aller Altersklassen die Fragen.