Second Life belebt eLearning im Sprachunterricht
La Paz, Bolivien, Dezember 2007 - Pädagogen stellen fest, dass der Unterricht in virtuellen Welten wie Second Life am effektivsten ist, wenn er mit Aktivitäten aus dem wirklichen Leben kombiniert wird. Die 3D virtuelle Welt, Second Life, bietet Sprachschülern neue Möglichkeiten für soziales, interaktives Lernen und in Kombination mit anderen Lehrmethoden, die online angeboten werden, wird das Erlernen von Sprachen zu einer kommunikativen und praktischen Erfahrung.
Second Life hat sich als Schauplatz innovativer Online-Bildung einen Namen gemacht und Universitäten wie Harvard und Oxford sowie spezialisierte eLearning Institute angezogen. Eine dieser Institutionen ist die virtuelle Sprachschule Avatar Languages, die ihren Ansatz der Sprachenlehre "SurReal Quests" (surreale und abenteuerliche Suchen) nennt. Diese Quests kombinieren Second Life Sprachunterricht mit dem realen Leben und einer Fülle von Online-Ressourcen, in die kommunikative und aufgabenbezogene Ansätze integriert werden.
Ein Beispiel eines Unterrichtskonzepts sieht etwa vor, Schüler Video- oder Audio Podcasts erstellen und Second Life einsetzen zu lassen, um Life-Interviews durchführen. Daneben verwenden die Schüler Texte, Ton- und Videoaufnahmen, um ihre Aufgaben zu bewältigen, - während sie Sprechen, Hören, Schreiben und ihre Lesefähigkeiten trainieren.
"Schüler lernen am besten wenn sie in Projekten zum Beispiel Podcasts, Broschüren oder Videos erstellen. Nun haben wir eine Lehrmethode entwickelt, innerhalb derer Schüler entsprechend tätig sind - während sie mit echten Menschen in virtuellen Welten kommunizieren," erklärt Howard Vickers, Direktor von Avatar Languages.
Pierre Moussy, ein Schüler bei Avatar Languages, der im Sprachunterricht vor kurzem unter anderem einen Podcast über Berlin gemacht hat, bemerkte: "Podcasting hat meinen Fokus auf alle Bereiche des Sprachenlernens gerichtet, die ich noch verbessern muss, wie etwa meine Aussprache oder den Redefluss."
In den letzten Jahren haben Bildungswissenschaftler immer wieder den Einsatz neuer Lehrmethoden gefordert, die dem Lernens als soziale Aktivität Rechnung tragen. "Second Life's soziale Dimensionen geben den Schülern die Möglichkeit eine Reihe von Fähigkeiten zu erwerben," meint Andrés Guiloff, Direktor der UNIACC Universität in Chile und Mitverfasser von "Generation.Net: cultural collision in the classroom, CEU, 2007."
Second Life hat kürzlich Ressourcen eingeführt, die es den Benutzern erlauben, in Echt-Zeit miteinander zu kommunizieren. Dies ermöglicht es Sprachschulen, mehr kommunikative Elemente im Unterricht anzubieten. "Die Einführung der Sprache in Second Life erweckt Second Life tatsächlich zum Leben", meint Howard Vickers und fährt fort: "Dies ist eine neue Ära im Fernunterricht, in der Online-Lernen wahrhaftig sozial wird."