"KI-Werkzeuge wirken disruptiv auf einige Geschäftsfelder ein"
Saarbrücken, Dezember 2024 - Die imc AG nimmt für sich in Anspruch einer der erfolgreichsten Dienstleister im Bereich digitaler Trainingslösungen im Premiumsegment zu sein. Auch sie ist dabei, sich für die Zukunft neu zu definieren und die Transformation in ein neues digitales Zeitalter mitzugestalten. "Dabei gestalten wir unsere Zukunft auf der Grundlage einer klaren, langfristigen Unternehmensstrategie, die auf unserem Unternehmenszweck, unserer Vision, Mission und unseren Werten basiert.", heißt es in der Selbstdarstellung. CHECK.point eLearning fragte imc-Vorstandssprecher Christian Wachter nach dem Einfluss von KI auf die aktuelle Unternehmensentwicklung.
Was hat sich durch den Einsatz von KI-Tools am Geschäftsmodell der imc verändert?
Christian Wachter: Zunächst ist festzustellen, dass KI-Werkzeuge disruptiv auf einige Geschäftsfelder einwirken. Gerade die Nutzung der generativen Fähigkeiten von KI hat den Markt für die Erstellung von eLearning-Content nachhaltig verändert. Daher war es für uns wichtig, frühzeitig neue Werkzeuge wie imc Express zu lancieren, um nicht nur Vorreiter in diesem Segment zu sein, sondern auch um die rückläufige Nachfrage nach Dienstleitungen wie beispielsweise der Produktion einfacher WBTs, Übersetzungen oder Vertonungen zu kompensieren.
Weiterhin profitieren mittlerweile alle Produkte von KI-gestützten Agentenlösungen sei es durch Chatbots zur Unterstützung der Lernenden wie auch der Tutoren oder Administratoren oder die Bereitstellung von semantischen Suchen. Diese und weitere Module tragen zum Ausbau des SaaS-Geschäfts bei.
Durch die Integration von KI in unsere Entwicklungs- und Serviceprozesse arbeiten wir schneller und effizienter. Bei der Softwareentwicklung erfolgt die Erstellung von Testfällen weitestgehend automatisiert direkt während der Kodierung. Auch die Codeanalyse wird durchgehend KI-basiert begleitet, wodurch Kapazitäten nutzbringender eingesetzt werden können.
Auf welche Bereiche des Unternehmens hat KI die größten Auswirkungen?
Christian Wachter: Die größten Auswirkungen spüren wir in der Content-Erstellung, dem Wissensmanagement und den internen Entwicklungsprozessen. KI hilft uns, repetitive Aufgaben zu automatisieren und den Fokus auf kreative und strategische Tätigkeiten zu legen. In der Entwicklung profitieren wir von KI-Tools, die als "Copiloten" fungieren und unsere Teams bei der Code-Erstellung und Fehleranalyse unterstützen.
Wie wirkt sich die fortschreitende KI-Durchdringung auf das internationale Geschäft aus? Welche Länder gehen - in der Nachfrage - voran, welche sind eher bedächtig bei der Einführung?
Christian Wachter: Grundsätzlich stellen wir in allen Märkten fest, dass nicht nur Interesse an KI-Funktionen im Learning Kontext besteht, sondern bereits eine Vielzahl von produktiven Anwendungen im Einsatz sind. Die Klärungsfragen, welche KI-Services genutzt werden, wie die Daten verwendet werden und wo Daten hinfließen, sind je nach Land unterschiedlich ausgeprägt. Jedoch sehen wir derzeit keine Einschränkungen für den KI-Einsatz bei L&D, wobei asiatische Länder und auch Kunden aus den USA im positiven Sinne die Integration von KI-Diensten forcieren.
Gibt es bereits Pläne für nächste Schritte in der Geschäftsmodell-Entwicklung der imc?
Christian Wachter: Unser Fokus in der Produktentwicklung liegt auf der Implementierung einer zentralen Wissensbasis, die durch semantische Suche und KI-gestützte Funktionen unterstützt wird. Die Einführung von KI-Agenten in unsere Produkte ist Ziel vieler Entwicklungsaktivitäten.