Desrist 2010

August-Wilhelm Scheer erhält Preis für sein Lebenswerk

Saarbrücken/St. Gallen, Juni 2010 - Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer hat den renommierten "Design Science Lifetime Achievement Award" erhalten. Der wissenschaftliche Ehrenpreis wurde an der Universität St. Gallen verliehen. Sie zeichnet Scheer für seine Verdienste in Design Sciences sowie für sein Lebenswerk aus. "Professor Scheer hat es in hervorragender Art und Weise verstanden, gleich mehrfach wissenschaftliche Stringenz und Innovation mit wirtschaftlicher Relevanz und 'Impact' zu verbinden.

Er ist damit zu einem Leitbild für eine ganze Generation gestaltungsorientiert Forschender geworden", begründet Prof. Dr. Robert Winter, Direktor des St. Gallener Instituts für Informationsmanagement, die Auszeichnung.


Mit dem ARIS-Konzept für Geschäftsprozessmanagement haben Scheer und die von ihm gegründete IDS Scheer AG ein grundlegend neues Verfahren für die Gestaltung betrieblicher Informationssysteme geschaffen, das international in zahlreichen großen und mittelständischen Unternehmen eingesetzt wird.


Instituts-Chef Winter ist auch Programmkomitee-Vorsitzender der Konferenz "Desrist 2010", in deren Rahmen der Preis verliehen wurde. "Desrist" steht für "Design Science Research in Information Systems". Die Desrist-Konferenzserie wurde 2006 in den USA als Gegenbewegung zur bis dahin überwiegend erklärenden Forschung von Informationssystemen ins Leben gerufen. Nach vier Konferenzen in den USA wird die Desrist in diesem Jahr erstmals in Europa ausgerichtet, vom 3. bis 5. Juni in St. Gallen. Hundert Forscher aus zwanzig Ländern nehmen teil. Vor Scheer haben mit Jay Nunamaker Jr., Salvatore March und Alan Hevner ausschließlich US-Amerikaner die Auszeichnung erhalten.

Scheer (68) lehrte von 1975 bis 2006 an der Universität des Saarlandes und gründete dort eines der führenden Institute für Wirtschaftsinformatik in Deutschland. 1984 rief er das internationale Software- und Beratungsunternehmen IDS Scheer AG ins Leben. Es ist mit 3.000 Mitarbeitern im Jahr 2009 das europaweit größte IT-Spin-Off einer Universität. 1997 gründete Scheer die IMC AG, deren Aufsichtsrat er vorsitzt. IMC ist mit inzwischen 200 Mitarbeitern Marktführer im Bereich eLearning.


Seit 2007 ist Scheer Präsident des Hightech-Verbands BITKOM und Vizepräsident des BDI sowie Mitglied im Senat der Fraunhofer-Gesellschaft, im Senat der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Acatech und Mitglied der Forschungsunion des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft. Der passionierte Saxophonist rief 2001 die "August-Wilhelm-Scheer-Stiftung für Wissenschaft und Kunst" ins Leben. Sie finanziert unter anderem eine Professur für Jazz an der Hochschule für Musik Saar.