Langenscheidt

Französischer Orden für das Lebenswerk des Verlegers

München, Oktober 2007 - Im Namen des französischen Ministers für Kultur und Kommunikation zeichnet der französische Generalkonsul Graham Paul den Seniorverleger Karl Ernst Tielebier-Langenscheidt mit dem Orden eines Ritters für Kunst und Literatur aus. Der Orden "Chevalier des Arts et des Lettres" ist eine hohe Auszeichnung, mit der Frankreich das Lebenswerk des Verlegers Karl Ernst Tielebier-Langenscheidt ehrt, der den historischen Auftrag des Langenscheidt Verlages ganz wörtlich in der Völkerverständigung sah. Verstehen und sich verständlich machen können sind die kulturellen Vorraussetzungen für das Leben in einer zunehmend vernetzten Welt.




Es war ein deutsch-französisches Team, das die Basis für den bis heute erfolgreichsten deutschen Sprachenverlag schuf. Die Selbstlernmethode "Toussaint-Langenscheidt" machte als erstes Produkt 1856 den Anfang. Mit dem über 17 Jahre andauernden Wörterbuch-Großprojekt "Sachs-Villatte" wurde der Grundstein für die heute weltbekannte Wörterbuchkompetenz gelegt.

1948 übernahm der am 27. Juli 1921 in Berlin geborene Karl Ernst Tielebier-Langenscheidt den Verlag von seinem Großvater. Über 40 Jahre lang folgte er der innovativen Devise des Verlages, betrat neue Wege und arbeitete mit zahlreichen internationalen Kooperationen wie mit Larousse oder Hachette an der länderübergreifenden Aufgabe. In dieser Zeit wurde der "Sachs-Villatte" neu aufgelegt und eine Vielzahl von französischen Wörterbüchern entwickelt.


Außerdem etablierte er das legendäre, nach Größen sortierte "Langenscheidt-Wörterbuchsystem", zugeschnitten auf die Ansprüche verschiedenster Zielgruppen. Rund 20 Millionen Exemplare von Wörterbüchern und Sprachlernmaterialien sind während seiner aktiven Verlegerzeit allein für die französische Sprache erschienen.

Die Marke Langenscheidt führte er nicht nur zu ihrer herausragenden Bedeutung, sondern verhalf ihr auch durch die Einführung eines neuen Corporate Designs im Jahr 1956 zu ihrem mittlerweile unverkennbaren Merkmal: dem blauen "L" auf gelben Grund.

Der Orden für Kunst und Literatur (Ordre des Arts et des Lettres) wurde durch eine Verordnung vom 2. Mai 1957 geschaffen. Mit ihm werden Personen geehrt, die sich in besonderer Weise um den Stellenwert von Kunst, Literatur und Sprache in Frankreich und in der Welt verdient gemacht haben. Der Orden ist in drei Ränge unterteilt: Chevalier, Officier und Commandeur (Ritter, Offizier und Kommandeur). Die Aufnahmen und Nominierungen finden zweimal jährlich auf der Grundlage eines Erlasses des Ministers für Kultur und Kommunikation statt.