Wohl dem, der weiß, was er tut…
Berlin, Februar 2018 - LEARNTEC, die 26zigste: Die Messe angewachsen auf zwei Hallen. Genau im richtigen Moment. Denn wie hätten sich 10.000 Messebesucher in einer einzigen Halle nicht gegenseitig auf die Füße treten sollen? Die Aussteller einmütig glücklich über den um rund 25% gestiegenen Ansturm auf alle Produkte, die digitale Bildung versprechen. Doch wo kommt er her, der plötzliche "Run" auf LMS, Autorentools, Videotechnologie, Augmented und Virtual Reality, digitalen Content aller Art und natürlich Beratungsleistungen?
Taktgeber sind die all überall präsente Digitalisierungsdiskussion, das ebenso in aller Munde befindliche agile Management und das – aus dem vergangenen Jahr "hinübergeretteten" Thema -Design Thinking. Die einen haben hierzu eine Strategie entwickelt und waren in Karlsruhe auf der Suche nach den passenden Tools. Die anderen waren eher getrieben von dem unguten Gefühl, man könne einen Trend versäumen oder ihm hinterherhinken. Und plötzlich wird selbst das (innerhalb der Branche) uralte Thema "Blended Learning" zu einer aktuellen Attraktion.
Dass die allgemeine Digitalisierungsdebatte zu einem Treiber des digitalen Lernens werden würde, war abzusehen. Was jedoch überrascht, ist die auffällige Getriebenheit, mit der die potenziellen Kunden das Thema angehen. Angst ist selten ein guter Berater, selbst wenn sie das Geschäft ankurbelt. Bleibt zu hoffen, dass die eLearning-Anbieter und –Dienstleister in der Lage sein werden, diesen Handlungsdruck aus Unwohlsein in eine adäquate Strategie und entsprechende Maßnahmen zu überführen.