Zukunft der Ausbildung: Virtual Reality und eLearning verbinden
Aachen, März 2023 - Jeder kennt das: Wissen, das in der Schule, im Studium oder in Weiterbildungsmaßnahmen vermittelt wird, gerät schnell in Vergessenheit, vor allem wenn es nicht angewendet wird. Das gilt auch für die Ausbildung von Fachkräften. Daher wird hier viel Wert auf eine zielgerichtete Kombination von Theorie und Praxis gelegt. Was aber, wenn Geräte für praktische Aufgaben am Lernort nicht verfügbar sind? Und was tun, wenn das Üben an einer realen Anlage noch zu gefährlich oder nur eingeschränkt möglich ist? In all diesen Fällen können Simulationen, die als Virtuelle Realität umgesetzt werden, entscheidende Vorteile bieten.
Das hat Chempark-Betreiber und Bildungsdienstleister CURRENTA erkannt und gemeinsam mit VR-Spezialist Weltenmacher und der Cornelsen eCademy & inside GmbH, einem führenden Anbieter für digitales Lernen, eine zukunftsweisende Lösung für seine Chemikantenausbildung entwickelt: VR (Virtual Reality) in Kombination mit eLearning und Präsenzlernen.
Mit VR praxisnah ausbilden
CURRENTA bildet rund 2.400 junge Menschen aus. Im Bereich Verfahrenstechnik lernen die angehenden Chemikanten:innen, eine Chemieanlage zu bedienen. Für die praktische Wissensvermittlung verfügt Currenta an jedem Standort über ein modernes Technikum mit mehreren Übungsanlagen. Diese Trainingssysteme sind kostenintensiv sowohl in der Planung, Anschaffung und Installation als auch im dauerhaften Betrieb. Gleichzeitig kann an diesen Anlagen nur eine begrenzte Anzahl an Azubis lernen und es ist stets eine Begleitung durch Ausbilder/-innen erforderlich. Das neue Lernkonzept erweitert diese Möglichkeiten vor Ort deutlich.
VR, eLearning und Präsenzlernen sinnvoll verknüpfen
Relevante Grundlagen, wie etwa der technische Aufbau der Chemieanlage und Versuchsabläufe, werden den Lernenden via eLearning am Computer oder an mobilen Geräten vermittelt. Im Anschluss wenden sie diese Kenntnisse dann in der Virtual Reality direkt an und bauen sie aus. Alles, was sie dazu benötigen, ist eine Standalone VR-Brille und die dazugehörigen Controller.
Mit diesen bewegen sie sich völlig frei an der virtuellen Chemieanlage. Sie können in Bauelemente hineinschauen oder Zusatzinformationen einsehen, die an realen Anlagen nicht verfügbar sind. Zudem befinden sie sich in einer geschützten Umgebung, in der sie ohne Risiken in ihrem eigenen Tempo lernen und üben. Prozesse, die in der Realität längere Vorlauf- oder Wartephasen beinhalten, lassen sich in VR problemlos beschleunigen. So nutzen die Lernenden ihre Lernzeit bestmöglich.
VR bietet eine ideale Vorbereitung auf die reale Arbeitssituation
Ziel dieses neuen Lernkonzeptes ist es nicht, das Lernen an der echten Anlage zu ersetzen, sondern die dort benötigte Lernzeit zu verkürzen und gleichzeitig die Ausbilder:innen zu entlasten, um ihnen mehr Zeit für ihre Rolle als Lernberater:innen und Coaches zu verschaffen. Der Präsenzunterricht bleibt neben eLearning und VR-Phasen fester Bestandteil des Blended Learning-Konzepts.
"Wir sehen in VR einen großen Mehrwert, um unsere Ausbildungsinhalte zu vermitteln und die Azubis auf konkrete Anforderungen in ihren zukünftigen Arbeitsplatzsituationen vorzubereiten. Die Auszubildenden können individuell in VR-Aufgaben erledigen und das Lerntempo frei gestalten, indem sie ganz ohne Druck Übungen beliebig oft wiederholen. Das ist eine wichtige Komponente hin zum selbstgesteuerten Lernen. Der Transfer zur realen Versuchsanlage gelingt schneller und verständlicher," erklärt Sven Looser-Wray, Leiter Ausbildung Produktionsberufe bei Currenta.
Das neue Lernkonzept wird in der Ausbildungspraxis von CURRENTA bereits erfolgreich eingesetzt und zeigt, wie Unternehmen heute Fachkräfte praktisch ausbilden können, ohne durchgängig in Präsenz vor Ort zu sein – ein großer Pluspunkt nicht nur in Pandemiezeiten.