MHH-Arbeitsgruppe MedAppLab gewinnt d-elina
Hannover, Februar 2013 - Die Arbeitsgruppe MedAppLab hat den Nachwuchs-Preis d-elina des BITKOM gewonnen. Der Preis wurde für das Projekt "mARble" in der Kategorie Campus vergeben. "mARble" steht für mobile Augmented Reality learning blended environment und ist eine Simulations-App, die eine Lernumgebung für Smartphones und Tablet-Computer für Studierende bietet.
Unter Einbeziehung der realen Umgebung dank Augmented Reality können die Lernenden zum Beispiel Untersuchungs- oder Interview-Techniken in simulierten Situationen trainieren. Durch die Umwandlung abstrakter Symbole in reale Abbildungen von Verletzungen oder Erkrankungen entstehen nachhaltige Lerneffekte. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von mobilen Endgeräten wird die Nachfrage nach Mobile-Learning-Angeboten an den Universitäten künftig deutlich steigen.
Das Erleben steht im Mittelpunkt
In Echtzeit können die Studierenden mit dem integrierten Lernmodul "Dermatologie" Hautbefunde auf dem eigenen Körper darstellen und interaktiv bestimmte Untersuchungsgänge nachstellen. Die Studierenden werden zum eigenen Lernobjekt. "Das Erleben steht im Mittelpunkt der Lernerfahrung und ermöglicht individuelle Auseinandersetzungen mit der Thematik jenseits des Faktenlernens", sagt Dr. Urs-Vito Albrecht, Leiter des MedAppLab am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik am Standort Medizinische Hochschule Hannover.
Das Erkennen und die Einschätzung der Befunde und die Auseinandersetzung mit der eigenen Gefühlswelt stelle eine Herausforderung für die Studierenden dar, die sie auch im späteren Beruf begleiten wird. "Die Anwendung bietet hier hervorragende Möglichkeiten in einer Simulation die eigenen Gefühle zu erforschen", sagt Professor Dr. Folta-Schoofs von der Universität Hildesheim, der die Arbeitsgruppe als Lernpsychologe unterstützt.
Die App mARble erlaubt es Studierenden, auch seltene dermatologische Erkrankungsmuster interaktiv kennen zu lernen. In die SoftÂware integrierte Fragen und Aufgaben vertiefen den Lernerfolg und könÂnen in Lerngruppen durch Rollenspiele ergänzt werden. Erklärungen erÂfolÂgen in gesprochener Sprache.
mARble schafft eine reale Lernumgebung
"Zudem können ethische Probleme entstehen, wenn Studierende in für Patienten belastende und intime Situationen involÂviert werden", erklärt Dr. Albrecht den Hintergrund der Entwicklung. Außer in der Dermatologie ist der Einsatz auch in anderen medizinischen FachÂgeÂbieten, zum Beispiel der Mikrobiologie, geplant. Sie kann sowohl im SelbstÂstudium als auch im Gruppenunterricht eingesetzt werden.