3,8 Millionen für Online-MINT-Labore mit Fernzugriff
Milton Keynes (UK), März 2015 - Rund 3,8 Millionen Euro (2,7 Mio. £) Fördermittel wurden der Open University (OU) zur Schaffung und Erweiterung von Online-MINT-Laboren vom englischen Bildungsrat (HEFCE) bewilligt. In diesen virtuellen, ferngesteuerten Laboren können alle Studenten, die an der Open University, Englands größter Fernuniversität studieren, rund um die Uhr Experimente in den MINT-Fächern wie Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik durchführen. Das gilt auch für die Studierenden der OU in Deutschland.
Die Initiative geht auf das OpenScience-Labor zurück, die gemeinsam von der Open University und der englischen Wolfson-Stiftung geschaffen wurde und kürzlich den Times Higher Education Award für besondere IT-Leistungen gewonnen hat. Internet-gestützte Fernlabore ermöglichen völlig flexibel interaktive, praktische Wissenschaft für Studierende – und das jederzeit und von überall her.
Die Labore verfügen über Untersuchungsinstrumente am Bildschirm, die den Fernzugriff über das Internet erlauben. Hier werden Experimente und virtuellen Szenarien mit realen Daten auf Industriestandard durchgeführt. Einen ersten Einblick, wie solche virtuelle Labore funktionieren, bietet die Webseite www.opensciencelab.ac.uk. Interessierte können hier die derzeitigen Labore betreten und beispielsweise eine Einführung in das Mikroskopieren für histologische Präparate in der Medizin oder Messungen mit einem astronomischen Teleskop durchführen. Manche Angebote sind für alle frei verfügbar, andere stehen nach Registrierung den Nutzern zur Verfügung.
Nach der Erweiterung der MINT-Labor-Angebote werden Studenten weltweit in der Lage sein, ferngesteuerte Experimente mit branchenüblichen Instrumenten durchzuführen. Der Ausbau beinhaltet u.a. Laboratorien für naturwissenschaftliche Bachelor-Fächer in Elektronik, Mess- und Regeltechnik sowie einen Versuchsbereich für Masterstudenten der Weltraumwissenschaften.
Die Studierenden gewinnen in den Fernlaboren wichtige Schlüsselqualifikationen für ihren künftigen Beruf. Dazu zählen virtuelle Teamarbeit und vertiefte Kenntnisse über neue Anwendungen und deren Kontrolle durch die Informationstechnik. Dieses Wissen ist ausschlaggebend für eine Tätigkeit in allen MINT-Berufen. „Die OU-Fernlabore werden auf innovative Weise das Studium in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern fördern und auch dem Fachkräftemangel national und international vorbeugen“, erläutert Tim Blackmann, amtierender Prorektor der OU.
An der Open University können Studenten aus einer großen Zahl von MINT-Fächern auf Bachelor- und Masterniveau wählen, zu denen u.a. Informationstechnik, Mathematik, Ingenieurwesen, Technik & Design, Umwelt- und Gesundheitswissenschaften, Physik, medizinische Chemie & Physik und Astronomie zählen.