Strategie & Praxis

Forum eLearning auf den XML-Tagen in Berlin 2007

Berlin, September 2007 - In der aktuellen Debatte um den sinnvollen Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien in der betriebliche Weiterbildung haben sich die Begriffe eLearning und Wissensmanagement nach Meinung zahlreicher Experten abgenutzt. Oft winken Geschäftsführung und Personalverantwortliche beim Thema eLearning ab, weil in der Vergangenheit die Investitionskosten zu hoch waren, die erhofften Kosteneinsparungen jedoch ausblieben.




Dieser Befund widerspricht scheinbar der Tatsache, dass in einer vernetzten und digitalisierten Welt die Ressource Wissen zunehmend zu einem Erfolgsfaktor für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen geworden ist.


Worauf es ankommt, damit Bildungs- und Informationstechnologien zum Unternehmenserfolg beitragen, ist Thema im Wirtschaftsforum eLearning. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) stehen vor der Herausforderung, mit den ihnen zur Verfügung stehenden begrenzten Mitteln die Werkzeuge Wissensmanagement und
eLearning für sich nachhaltig nutzbar zu machen. Denn nur dann - und auch da ist sich die Expertenwelt einig - können diese Unternehmen in einer globalisierten Wirtschaft erfolgreich bestehen.

Strategie plus Erfahrung


Über die Bedeutung von eLearning aus Sicht der Wissenschaft referiert Prof. Dr. Wolfgang Coy von der Humboldt-Universität zu Berlin. Er stellt die Frage nach der "Zukunft des Wissens" und erörtert das Thema eLearning im Kontext einer neuen globalen Wissensordnung. Seiner theoretisch-thematischen Einordnung folgen Beiträge, die konkrete Strategien und Maßnahmen nennen, damit Wissensmanagement und
eLearning auch in KMUs erfolgreich eingesetzt werden können.

Das innovative eLearning-Projekt "Berlin - Stadt des Wissens" stellt Eva Emenlauer-Blömers von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen vor. Sie informiert über die Ergebnisse und Erfahrungen des Programms "Berlin - Stadt des Wissens", das über einen Zeitraum von zwei Jahren in Berlin durchgeführt worden ist, und erläutert die wirtschaftliche Bedeutung von eLearning und online-gestützter Weiterbildung für den Standort Berlin. Abschließend stellt sie Überlegungen zu Vernetzung der eLearning-Akteure in Berlin an und stellt Ideen für gemeinsame Projekte und Initiativen vor.

"Wissensmanagement in und für KMUs" ist Thema des Vortrags von Dieter Teufel vom Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg e. V. (bbw). Seine These: "Ein umfassendes Wissensmanagement in KMUs kann den Wissensstandort Deutschland voranbringen". Er ruft die Kompetenzträger für Wissensmanagement in Berlin zur Zusammenarbeit auf und beschreibt die Vision des bbw gemeinsam mit IT-Häusern, Verlagen, Bildungsanbietern und Hochschulen KMUs zu motivieren ihre unternehmerischen Ziele mit Wissensmanagement zu befördern.

Ein Modell, das die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Weiterbildungsstrategie für KMUs beschreibt, stellen Dr. Ileana Hamburg und Thorsten Busse vom Institut für Arbeit und Technik der Fachhochschule Gelsenkirchen vor. Ihr Befund: "Lernen mit Neuen Medien (Stichwort eLearning) kann zu einem wichtigen Treiber für eine höhere Qualität und Quantität von Weitererbildungsprozessen werden", allerdings verfügten die meisten KMUs nicht über das Wissen und die Ressourcen für die Planung, Konzeption und Umsetzung einer nachhaltigen Weiterbildungsstrategie unter Einbeziehung von
eLearning.


Modelle, die die einzelnen Schritte bei der Einführung von eLearning in KMUs beschreiben, sollten bei der Analyse und Identifizierung von Weiterbildungsbedarfen in KMUs angewendet werden und die Ein- und Durchführung von eLearning-Projekten in KMUs unterstützen.


Dabei beschränkt sich Wissensmanagement keinesfalls nur auf den Bereich der Fortbildung. Thomas Klauß, BITKOM e. V., stellt das Projekt "METORA - Netzwerk für Wissenskooperation" vor. METORA bietet Unternehmen und Institutionen eine online-gestützte Plattform zur Wissenskooperation in themenbasierten Netzwerken. Der Vortrag macht deutlich, wie gerade kleinere und mittelständische, aber auch größere Unternehmen vom Wissens- und Erfahrungsaustausch profitieren können und Kooperation in Netzwerken bei der zeitnahen Entwicklung, Einführung und Vermarktung innovativer Produkte oder Dienstleistungen helfen kann.

Beispiele aus der Praxis

"Ich sehe das, was Du nicht siehst" lautet der Titel des Vortrags von Christian Lippmann von der structura Gores-Pieper Andrea Voß GbR. Demnach suchen Unternehmen nicht eLearning, sondern Lösungen bei konkreten Geschäftsproblemen. Am konkreten Beispiel eines Brandenburger Druckereibetriebes macht Lippmann deutlich, welche Faktoren berücksichtigt werden müssen, damit die Einführung von eLearning und online-gestützter Weiterbildung in einem KMU nicht zur "Lachnummer" wird, sondern zum Erfolg führt.

Die weiteren Themen des Forums sind:

  • Distributionsmöglichkeiten für eLearning-Content,
  • von Freier Software zu freier Bildung,
  • das ePortfolio als Online-Werkzeug für lebenslanges Lernen,
  • Semantische Integration von eLearning-Content in Lernmanagement-Systemen,
  • Blended-Learning-Angebote für Kleinst- und Kleinunternehmen und
  • Microlearning - Potentiale eines innovativen Lernkonzeptes in der Aus- und Weiterbildung.

Im Anschluss an das Vortragsprogramm bietet das Open-Space-Forum allen Interessierten die Gelegenheit neue Geschäftskontakte zu knüpfen und sich für mögliche Gemeinschaftsprojekte besser kennen zu lernen.

Mit diesem praxisorientierten Programm richtet sich das Forum eLearning zum einen an die Gruppe der Anbieter von Weiterbildungsangeboten. Sie erfahren hier, welche Strategien die richtigen sind, um im Markt auch bei der Zielgruppe kleinerer und mittelständischer Unternehmen erfolgreich sein zu können. Andererseits erfahren Entscheider und Bildungsplaner aus Wirtschaft und Verwaltung mehr über Einsatzmöglichkeiten bedarfsgerechter eLearning- und Wissensmanagementsysteme.


Für die kostenfreie Teilnahme an den Foren des Wirtschaftsforums sowie am Empfang des xmlcity:berlin e. V. ist eine Anmeldung erforderlich.