dimeb-Projekt

Informatik attraktiver machen

Bremen, Februar 2013 - Hat Informatik tatsächlich nur mit Mathe zu tun? Interessieren sich ausschließlich Nerds für dieses scheinbar trockene Fach? "InformAttraktiv" heißt ein außergewöhnliches Projekt an der Uni Bremen. Ziel dieser Initiative: Informatik besser begreifbar zu machen. Das eher abstrakte Fach soll jungen Frauen (und Männern) lebensnäher, fröhlicher und sinnlicher vermittelt werden, als es die öffentliche Wahrnehmung bisher für möglich hält.




Das Projekt "InformAttraktiv" wird drei Jahre lang vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Inspiriert durch die Genderforschung sollen fachliche Innovationsimpulse gewonnen werden, um das Fach auch nach innen neu ausrichten zu können. Beteiligt sind unterschiedliche Arbeitsgruppen und vier Professorinnen: "Digitale Medien in der Bildung" (dimeb) unter der Leitung von Professor Dr. Heidi Schelhowe, Soziotechnische Systemgestaltung und Gender (Prof. Dr. Susanne Maß), Kognitive Neuroinformatik (Prof. Dr. Kerstin Schill) und Rechnernetze (Prof. Dr. Ute Bormann).


"InformAttraktiv" setzt auf Workshops, die weiblichen und männlichen Jugendlichen mehr Spaß an Informatik vermitteln. Sie lernen auf einfache Weise zu programmieren, lernen beispielsweise bei "Moves make Music" durch Bewegung nicht nur coole Rhythmen auszulösen, sondern entwickeln so eine Bühnenperformance. Technologie, Tanz und Musik vereinen sich so zu einem Gesamtkunstwerk und vermitteln ein völlig neues Erlebnis von Informatik.

Diese Art von Workshop wurde nicht nur in der direkten Zusammenarbeit mit jungen Menschen (und möglicherweise zukünftigen Informatik-Studierenden) erprobt. Es hat auch schon eine Veranstaltung stattgefunden, bei der Tutoren und Tutorinnen geschult wurden. Weitere sind geplant, zum Beispiel in Karlsruhe. So soll das Projekt und seine Zielsetzung in die Breite getragen werden.

An den Alltag und die Interessen von Schülern knüpft auch der InformAttraktiv-Workshop "Geheime Botschaften" an: Als Mitarbeiter einer fiktiven Softwarefirma sollen sie verschlüsselte Nachrichten abfangen und einen Spion überführen. Auf Grundlage der neu gewonnenen Kenntnisse über Verschlüsselungstechniken können die jungen Teilnehmer daraufhin selbst eine Verschlüsselungsmethode entwerfen. Ergänzt wurde diese Veranstaltung, die im Januar in der Montgolfier-Schule in Berlin stattfand durch eine Diskussion über Informationssicherheit im Alltag und eine "Live-Hack"-Performance.