Blended Learning – 5 Erfolgsfaktoren in 30 Minuten
Saarbrücken, August 2016 - Blended Learning ist ein Schlagwort, das jedem, der sich mit eLearning beschäftigt, früher oder später zu Ohren kommt. Gemeint ist damit eine Lernform, bei der Präsenzveranstaltungen und eLearning miteinander kombiniert werden. Die IMC verrät in einem Webinar am Freitag, den 16. September, wichtige Faktoren, die aus dem Zusammenspiel eine effektive Learning Strategie machen.
Malte Arends, der bei der IMC als Instructional Designer tätig ist wird das Webinar moderieren. Er gibt vorab einen Einblick in die Inhalte des Webinars.
Herr Arends, was versteckt sich hinter dem Begriff Blended Learning?
Malte Arends: Unter Blended Learning verstehen wir im Trainingsbereich die sinnvolle und effektive Verbindung unterschiedlicher Lernformate. Traditionell Präsenzschulungen und eLearning, aber auch Elemente, die durch innovative Technologien ermöglicht werden, können Teil eines Blended Learning-Szenarios sein. Dabei geht es für uns weniger darum, welche Elemente zum Einsatz kommen, sondern vielmehr um die Frage, wie diese eingesetzt werden. Jedes Lernformat besitzt eigene Vorteile.
Wie können die Formate also ihren jeweiligen Stärken entsprechend miteinander kombiniert werden, sodass jedes Element zur richtigen Zeit den gewünschten Effekt erfüllt und ein stimmiges Gesamtbild entsteht? Gaming-Einheiten beispielsweise feuern die Motivation an, Simulationen helfen Verhaltensmuster zu trainieren, digitale Jobhilfen und kurze, mobil optimierte Microlearning-Häppchen unterstützen den Lerntransfer in den Arbeitsalltag. Im Kern zielt alles darauf ab, die Lernenden optimal bei der Erreichung der angestrebten Kompetenzen und Fähigkeiten zu unterstützen.
Wie lässt sich dieses Ziel am besten erreichen? Wie sieht ein typisches Blended Learning-Szenario aus?
Malte Arends: Traditionell sagt man, dass Online-Trainings zunächst optimal zum Angleichen des Wissenstands unterschiedlicher Lerner geeignet sind. Vor allem theoretische Grundlagen lassen sich gut mittels eLearning vermitteln. Präsenztrainings sollten im Anschluss zum Einüben von Verhaltensweisen oder zur Klärung von Fragen zum Einsatz kommen und Online-Assessments abschließend zur Erfassung des Wissenstands und zur Selbstreflexion des Lernerlebnisses. Mobile Lernhäppchen ermöglichen es, auch nach dem Training kontinuierlich das Wissen on-the-job zu vertiefen. Diese Grundstruktur kann – je nach Projektanforderungen – kreativ ausgestaltet werden.
So lassen sich etwa Präsenztrainings durch digitale Anwendungen wie Augmented Reality oder Mini Games unterstützen. Es muss auch nicht gleich ein vollumfängliches Blended Learning-Szenario gestaltet werden. Bereits Aktivitäten, wie das Verteilen einer PowerPoint-Präsentation, die die Teilnehmer auf eine Veranstaltung vorbereitet, können die Effizienz des Trainings steigern. Wichtig für eine erfolgreiche Dramaturgie ist, und das unabhängig vom tatsächlichen Umfang und den konkreten Bestandteilen, dass die einzelnen Komponenten miteinander verbunden sind und ein roter Faden entsteht – sowohl inhaltlich, indem beispielsweise Vorbereitungsaufgaben aus den Online-Trainings im Präsenztraining weiter vertieft werden, als auch durch das Schaffen einer konsistenten Visualität und Tonalität.
Was geben Sie in dem Webinar Unternehmen mit auf den Weg, die das Aufsetzen einer Blended Learning-Strategie planen?
Malte Arends: Dass es beim Blended Learning um ein Zusammenspiel unterschiedlicher Formate geht und dass es vom Trainingsziel und den gegebenen Rahmenbedingungen abhängt, wie ein konkretes Blended Learning-Szenario ideal ausgestaltet wird. An erster Stelle sollten stets grundlegende Gedanken zu Lernzielen, zur Zielgruppe und zu organisatorischen Rahmenbedingungen stehen. Handelt es sich beispielsweise um eine Zielgruppe mit homogenem Wissensstand? Sind meine Lerner weltweit verteilt? Gibt es lokale Trainer? Ist das Thema zeitkritisch? Auf Basis derartiger Überlegungen sollte die Lernstrategie definiert und eine Lernarchitektur skizziert werden. Wir helfen den Unternehmen, ihren individuellen Bedarf zu ermitteln, Ziele abzuleiten und ein Blended Learning-Konzept zu erstellen, das den Zielen und Rahmenbedingungen optimal gerecht wird.