Deutschland unterstützt Afrika in der digitalen Bildung
Berlin, Oktober 2017 - Der von der Kanzlerin entsandte Afrika-Sonderbeauftragte gab anlässlich der Konferenz eLearning Africa in Mauritius bekannt, in welchem Umfang Deutschland Unterstützung im Bereich der digitalen Bildung leisten wird. Die Kanzlerin hält den Einsatz von Technik bei der Entwicklungshilfe für Afrika im Bildungsbereich schon lange für wichtig, aber der volle Umfang von Deutschlands Beteiligung wurde erst bei der eLearning Africa bekanntgegeben.
Der von Merkel entsandte Afrika-Sonderbeauftragte und ehemalige Bundestagsabgeordnete Günter Nooke trug in der Konferenz Folgendes vor: "Anfang des Jahres hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine eigene Strategie zur systematischen Integration von IKT in die Entwicklungszusammenarbeit aufgelegt. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem afrikanischen Kontinent: In den Jahren 2016 und 2017 hat das BMZ mit der Initiative Digital Africa etwa 100 Millionen Euro in digitale Projekte aus allen Bereichen investiert. Digitale Bildung steht ganz oben auf der 'digitalen Agenda' des BMZ."
Nooke nannte einige Beispiele für Deutschlands Unterstützung bei der digitalen Bildung in Afrika. Hierzu zählen IKT-Programme, mit denen der Unterricht in ländlichen Gegenden in Mozambik und Malawi verbessert werden soll, ebenso wie die Verwendung von IKT zur Verbesserung sowohl des Zugangs zu Bildungsangeboten als auch der Qualität von Bildung für Flüchtlinge. "Im Flüchtlingslager Kakuma in Kenia verwenden wir digitale Technologien zur Vermittlung von Lese- und Schreibfähigkeiten sowie zur Vorbereitung der Flüchtlinge auf den Alltag in der neuen Umgebung", so Nooke weiter.
Nooke betonte, dass die Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor ein wichtiger Bestandteil der digitalen Agenda Deutschlands ist. "Wie in der Addis Abeba Action Agenda und der Agenda 2030 betont wird, müssen wir den privaten Sektor ins Boot holen, wenn wir nachhaltig Ziele im Bereich Entwicklung erreichen möchten." Dementsprechend ist der private Sektor sowohl an der strategischen Partnerschaft 'Digitales Afrika' beteiligt als auch am Programm 'Make IT', das Start-Ups und Unternehmer aus der Technologiebranche unterstützt.
"Durch die Zusammenarbeit mit Start-Up-Unternehmen wollen wir das Potenzial von digitalen Innovationen für die Entwicklungszusammenarbeit nutzen", fügte Nooke hinzu. "Wir arbeiten im Rahmen der Africa Code Week mit dem Softwareunternehmen SAP zusammen, um digitale Kompetenz und Programmierkenntnisse bei Kindern und Jugendlichen in Afrika zu fördern." Nooke erinnerte die Zuhörer daran, dass sowohl digitale Kompetenz als auch der Zugang zu digitalen Ressourcen für die deutsche Regierung Themen von hoher Priorität darstellen.
Er sagte außerdem: "Digitale Kompetenz hat bei der deutschen Entwicklungszusammenarbeit hohe Priorität. Dieses Jahr haben wir im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft die Initiative 'eSkills4Girls' ins Leben gerufen. Sie soll die Teilnahme an der digitalen Welt sowie Bildung und Berufschancen im digitalen Bereich für Mädchen und Frauen fördern. Wie der G20-Gipfel in Hamburg gezeigt hat, muss an der Überwindung der digitalen Kluft zwischen den Geschlechtern weiterhin gearbeitet werden. Daher ist das BMZ seit kurzem Teil des Global Partnership for Gender Equality in the Digital Age (EQUALS), einer Initiative mehrerer Interessengruppen, die weltweit für ein schnelles Vorankommen bei der Überwindung der digitalen Kluft zwischen den Geschlechtern sorgen soll. Das BMZ wird dabei mit Partnern aus dem Bereich digitale Kompetenz zusammenarbeiten."
Rebecca Stromeyer, Geschäftsführerin der ICWE GmbH und Gründerin von eLearning Africa, kommentierte: "Ich freue mich sehr, dass die deutsche Regierung uns ihre Unterstützung für so viele wichtige Initiativen im Bereich digitale Kompetenz in Afrika zugesichert hat. Als Deutsche macht es mich sehr stolz, dass unser Land – während in manchen Ländern von Kürzungen der Hilfs- und Entwicklungsbudgets die Rede ist – weiterhin bereit ist, Bildung in Afrika zu unterstützen und sicherzustellen, dass junge Menschen in Afrika digitale Kompetenzen erlernen, die so wichtig für ihre Zukunft sind. Ich bin mir sicher, dass dies nicht nur jungen Afrikanern zu Gute kommt; deutsche Unternehmen werden ebenfalls davon profitieren."