Smart Learning Platform 4.0
Stuttgart, Oktober 2020 - Das Projekt "Industrie 4.0 – Smart Learning Platform 4.0" von der Hochschule für Technik in Stuttgart gehört zu den zwölf Gewinnern des Förderprogramms Curriculum 4.0 von Carl-Zeiss-Stiftung und Stifterverband. Das Projektteam Prof. Dr. Dieter Uckelmann, Dipl.-Päd. Anke Pfeiffer und Kevin Kutzner stellt die Smart Learning Platform 4.0 sowie den dazugehörigen Lernparkour in ihrem Blogbeitrag vor. Ziel des Projektes ist es, Studierende zu befähigen, kollaborativer in interdisziplinären, interprofessionellen, branchenübergreifenden und internationalen Kontexten zu arbeiten.
Der Studiengang Informationslogistik der Hochschule für Technik Stuttgart hat sich, aufgrund der geänderten Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt das Ziel gesetzt, den Studierenden realitätsnahe Industrieumgebungen anzubieten und hierfür ein Industrie 4.0-Labor mit mobilen, stationären und virtuellen Bestandteilen einzurichten. Den künftigen Hochschulabsolventinnen und -absolventen soll somit die Möglichkeit bereitet werden, grundlegende Anwendungen praktisch zu erforschen, um sich vielseitige Kenntnisse über bestehende und neue Technologien aneignen und infolgedessen auch ihren Lernerfolg maximieren zu können. Denn je besser Studierende an den Hochschulen auf ihre Tätigkeiten vorbereitet werden, desto einfacher erfolgt der Einstieg in die Industrie.
Der Industriestandort Deutschland und die einhergehende Wirtschaft erwarten von Nachwuchsingenieurinnen und -ingenieuren neue Impulse aus der Forschung, die über den bisherigen Stand der Technik hinausgehen. Dies setzt fundiertes theoretisches und praktisches Wissen über das Zusammenspiel von Hardware (inklusive Cyber-Physischer Systeme, CPS), Software (inklusive Programmierung) und Telekommunikation (inklusive drahtloser Übertragungstechniken) voraus. Obwohl heutige Studierende mit Computern und dem Internet groß geworden sind, fehlt ihnen dennoch häufig der Bezug zu grundlegenden Technologien.
Dieser soll nun durch eine noch praxisnähere Lehre und die Möglichkeit, eigenständig im privaten Umfeld zu experimentieren, erreicht werden. Die Smart Learning Platform 4.0 stellt ein Lösungsmodell dar, dass die Studierenden dazu befähigt, weitaus kollaborativer in interdisziplinären, interprofessionellen, branchenübergreifenden und internationalen Kontexten arbeiten zu können. Dazu soll im Laufe eines zweijährigen geförderten Projekts ein Lernparkour erstellt werden, den die Studierenden innerhalb von sieben Semestern durchlaufen.
Das Projekt "Industrie 4.0 – Smart Learning Platform 4.0" gehört zu den zwölf Gewinnern des Förderprogramms "Curriculum 4.0", welches aus knapp 150 Anträgen von der Carl-Zeiss-Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. ausgewählt wurde, um notwendige Studiengangsreformen an deutschen Hochschulen aufgrund der bereits stattfindenden Digitalisierung der Arbeitswelt zu unterstützen.
Aufbau der Smart Learning Plattform
Damit die strategische Konzepterstellung, modellhafte Erprobung und finale Implementierung des multimedialen und technologiebasierten Lernangebots verwirklicht werden kann, werden vier Hauptkomponenten erarbeitet, um das arbeitsrelevante Anwendungswissen im Verlauf des Studiums sukzessive aufzubauen und dementsprechend zu stärken. Es werden sowohl inhaltlich als auch praktisch Themengebiete aus Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge (engl. Internet of Things, IoT) aufgenommen, um kreative Experimentiermöglichkeiten, aktive Partizipation und gemeinsames Lernen durch reale Erfahrungen an technischen Systemen in der Hochschule, sowie auch im privaten Umfeld zu erzielen. Sie ist hierbei als verbindendes Element mehrerer Lehrveranstaltungen zu verstehen.
Hierzu gehören bislang bereits Vorlesungen zu Grundlagen der Informationslogistik, Sensoren, Telematik, ein Softwareprojekt, Seminar und praktisches Projekt, Technische Logistik und Analyse raumbezogener Daten - gegebenenfalls auch darüber hinaus, beispielsweise bei der Durchführung und Unterstützung von Bachelorarbeiten. Durch die Vermittlung theoretischen Wissens und das Erfahren praxisnaher und problemorientierter Anwendungen findet eine Schärfung der informationstechnologischen Orientierung und Reflexionsfähigkeit statt.