Rundherum positive Entwicklung
Bamberg/Hof, März 2006 - Mit fast 10.000 Studierenden, die im Wintersemester 2005/06 etwa 25.000 Belegungen in 170 Kursen gebucht haben, hat die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) viel erreicht. "Das entspricht dem Studienvolumen einer kleinen bis mittleren Fachhochschule," freut sich Geschäftsführer Dr. Paul Rühl. Die stärkste Nachfrage konzentriert sich derzeit auf die Fachbereich Jura und Medizin.
Aber auch Kurse zu Schlüsselqualifikationen sind an der vhb sehr gefragt. Die Kurse zur Internet-Kompetenz sind beispielsweise ein solcher Dauerbrenner, ebenso wie die Kurse "Lernen und Studieren" oder "Schreibkompetenz" sowie die Angebote zum Themenbereich "interkulturelle Kommunikation".
Die Kurse, die ohne Präsenzanteile jeweils von jener Hochschule tutoriell betreut werden, die sie auch inhaltlich entwickelt hat, erfreuen sich nicht nur dank der nachweislichen positiven Flüsterpropaganda wachsender Beliebtheit. Die Studierenden nehmen das Ergänzungsangebot zur Präsenzlehre an ihrer Universität wahr, sowohl um sich zusätzliche allgemeine Kenntnisse, als auch um sich Spezialistenwissen anzueignen.
Dabei hat die vhb mittlerweile offensichtlich einen erfolgreichen Angebots-Mix aufgebaut. "Unser Kursprogramm verbindet Qualität mit wirtschaftlichem Augenmaß," erklärt Rühl. "Die vhb stellt sowohl kostengünstige Alternativen für Massen-Veranstaltungen des Grundstudiums als auch Kurse zu Spezial-Themen zur Verfügung, die als Präsenz-Veranstaltung nur an sehr wenigen Hochschulen angeboten werden könnten. Außerdem bieten wir virtuelle Seminare mit örtlich verteilten Lernergruppen, die unter Anleitung von Online-Tutoren zusammenarbeiten. Diese Arbeitsform gibt es in der Präsenzlehre nicht, sie spielt aber - wie eLearning überhaupt - in der Wirtschaft eine wachsende Rolle. Die Absolventen der vhb erwerben daher neben dem Fachwissen auch eine wichtige zusätzliche berufsrelevante Qualifikation."
Die vhb, die im Juli 2004 noch um ihre finanzielle Absicherung ringen musste (vgl. CHECKpoint eLearning 2004) soll nach den Empfehlungen einer internationalen Evaluationskommission künftig eine staatliche Grundfinanzierung von jährlich 3,6 Millionen Euro erhalten, um eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Kursangebots zu betreiben. Dabei soll sich jedoch die Vergabepolitik deutlich ändern. Künftig sollen nur noch Kurse entwickelt werden, für die an mehreren Trägerhochschulen Bedarf besteht.
Entsprechend neu strukturiert wurde auch die Ausschreibung. "Wir haben bei den Hochschulleitungen angefragt, woran es fehlt," erläutert Rühl. "Sobald die Rückmeldungen ausgewertet sind, werden wir themenorientierte 'Bedarfsgemeinschaften' bzw. die Bildung kleiner Konsortien unterstützen. Auf dieser Basis erfolgt dann die Ausschreibung zur Kursentwicklung, wobei auch die Nutzung bereits vorhandener Materialien, beispielsweise aus den BMBF-Förderprogrammen, denkbar ist."
Stichtag für die Bedarfsrückmeldung ist der 31. März 2006. Dann kann die zweite Runde des neuen Verfahrens eingeleitet werden. "Diese Art der Ausschreibung ist ein Novum - nicht nur in Deutschland," betont Rühl und freut sich auf die neue Richtung der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit an der vhb.