BFIT-Bund

Digitale Barrierefreiheit – der Schlüssel zur Teilhabe für Alle

Berlin, Oktober 2025 - In einer zunehmend digitalisierten Welt entscheidet der Zugang zu digitalen Angeboten darüber, ob Menschen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben können – oder ausgeschlossen bleiben. Digitale Barrierefreiheit ist deshalb kein Randthema, sondern Grundvoraussetzung für Chancengleichheit und digitale Souveränität. Die Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (kurz: BFIT-Bund) hat jetzt ihren aktuellen Kurzbericht zur digitalen Barrierefreiheit veröffentlicht. Trotz der Fortschritte gibt es immer noch viele Barrieren bei der Nutzung der digitalen Angebote der öffentlichen Stellen.  

Rund 7,9 Millionen Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung leben in Deutschland. Dazu kommen noch viele weitere Menschen mit Beeinträchtigungen: ältere Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Menschen mit temporären oder kognitiven Einschränkungen oder Sprachhürden. Für sie sind barrierefreie Websites, Apps und digitale Verwaltungsdienste oft der einzige Zugang zu wichtigen Informationen und Leistungen.
Doch barrierefreie digitale Angebote nützen nicht nur diesen Gruppen. Sie verbessern die Benutzerfreundlichkeit für alle, erhöhen die Reichweite, steigern die Verständlichkeit und zeigen Verantwortungsbewusstsein. Digitale Barrierefreiheit steht somit für Qualität, Nachhaltigkeit und Fortschritt.
Alle drei Jahre berichtet die BFIT-Bund an die Europäische Kommission darüber, wie barrierefrei digitale Angebote der öffentlichen Stellen des Bundes und der Länder sind und welche Entwicklungen es gibt. Die Ergebnisse dieses umfangreichen Berichts fasst der Kurzbericht verständlich zusammen und gibt einen Einblick in das Thema.

Ergebnisse des aktuellen Kurzberichts: Licht und Schatten
Gegenstand des neuen Kurzberichts 2025 ist die Überwachung von Websites und Apps öffentlicher Stellen. Die wichtigsten Erkenntnisse:
Keine einzige Website und keine einzige App ist vollständig barrierefrei und die Fortschritte seit 2020 fallen relativ gering aus. Bei Apps hat sich die Barrierefreiheit sogar verschlechtert.
Positiv: Immer mehr öffentliche Stellen setzen sich proaktiv mit digitaler Barrierefreiheit auseinander und ergreifen Maßnahmen, sie zu verbessern.
Der Kurzbericht zeigt außerdem, wie der Feedback-Mechanismus und das Durchsetzungsverfahren dazu genutzt werden können, bestehende Barrieren zu beseitigen.
Der Bericht macht klar: Das Potenzial ist groß – aber es wird noch nicht konsequent genutzt. Zu viele digitale Angebote schließen Menschen aus, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind. 

Barrieren abbauen, Teilhabe ermöglichen
Digitale Barrierefreiheit ist kein Zukunftsthema – sie ist eine Aufgabe der Gegenwart. Behörden, Unternehmen und Organisationen müssen jetzt Verantwortung übernehmen und ihre digitalen Angebote für alle zugänglich machen. 
Die Veröffentlichung des Kurzberichts ist ein Weckruf: kleine Fortschritte sind sichtbar – doch echte Teilhabe erfordert konsequentes Handeln. Die BFIT-Bund steht bereit, diesen Weg zu begleiten. Mit Fachwissen, Transparenz und dem festen Ziel, dass digitale Barrierefreiheit in Deutschland zur Selbstverständlichkeit wird.