Deutscher Schulpreis 2010 für Sophie-Scholl-Schule
Berlin, August 2010 - Die Sophie-Scholl-Schule aus Bad Hindelang-Oberjoch gewann den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2010. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel überreichte die Auszeichnung. Vier weitere Preise in Höhe von je 25.000 Euro erhielten die Waldhofschule in Templin, die Realschule am Europakanal in Erlangen, das Oberstufen-Kolleg des Landes Nordrhein-Westfalen in Bielefeld und die Grundschule Süd in Landau.
Der mit 15.000 Euro dotierte "Preis der Jury" ging an die Schule "Am Park" in Behrenhoff; der ebenfalls mit 15.000 Euro dotierte "Preis der Akademie" an das Evangelische Firstwald-Gymnasium in Mössingen.
Bundeskanzlerin Merkel: "Überall in Deutschland gibt es Schulen mit hervorragendem Unterricht. Der Deutsche Schulpreis unterstreicht dies: Er prämiert Schulen, deren Unterrichtskonzepte besonders innovativ und exzellent sind. Ich gratuliere der Sophie-Scholl-Schule Bad Hindelang und den anderen Preisträgerschulen zu ihrer Auszeichnung. Im Mittelpunkt ihres sehr vielfältigen und erfolgreichen Unterrichts steht immer der einzelne Schüler, sein Können, seine Bedürfnisse. Die Sophie-Scholl-Schule und die anderen Preisträger zeigen anschaulich und vorbildlich, wie gute Schule gelingt."
Unter dem Motto "Dem Lernen Flügel verleihen" hatten die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung in Zusammenarbeit mit dem stern und der ARD zum vierten Mal den Deutschen Schulpreis ausgeschrieben. Für den größten und mit 230.000 Euro höchst dotierten deutschen Schulwettbewerb bewarben sich 162 Schulen.
In einem mehrstufigen Verfahren hat die Jury in der Vorrunde die "Top 50" ermittelt, aus denen 20 Schulen ausgewählt wurden, die ein Expertenteam vor Ort in Augenschein nahm. 15 Schulen wurden nominiert. Mit dem Preis wollen die Initiatoren vorbildliche pädagogische Leistung würdigen und Impulse für die Entwicklung von Schule und Unterricht in Deutschland geben.
Die Preisträger wurden von einer hochrangig besetzten Fachjury ermittelt; der Jury gehören Schulpraktiker, Wissenschaftler sowie Vertreter des staatlichen und privaten Schulwesens an. Die Bewertung erfolgt in sechs Qualitätsbereichen: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Alle Preisträgerschulen zeichnen sich durch hervorragende Leistungen in allen sechs Bereichen aus.
Den in diesem Jahr ausgezeichneten Schulen gelingt besonders die individuelle Förderung von Schülern. Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung: "Die diesjährigen Preisträger zeigen, was man durch individuelle Förderung erreichen kann. Manche der Preisträgerschulen arbeiten unter sehr schwierigen Bedingungen. Wenn es dort gelingt, das Lernen von Schülern optimal zu gestalten - dann kann gute Schule überall funktionieren. Unsere Schulpreisschulen sind Vorbilder, die zeigen, was Schule leisten kann. Und andere Schulen sollen von ihren Erfahrungen profitieren."
Der Hautpreisträger, die Sophie-Scholl-Schule, ist eine Schule für chronisch kranke Kinder. Die Kinder und Jugendlichen aller Altersstufen kommen für Tage oder Wochen in die Schule - aus allen Bundesländern. Prof. Dr. Peter Fauser, Sprecher der Jury zur Preisträgerschule: "Was jede Schule tun sollte, das wird hier tatsächlich getan. Diese Schule versteht es meisterhaft, durch den punktgenauen Einsatz verschiedenster Materialien, Lernformen, Methoden und Situationen dafür zu sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler, jeder einzelne, ihre Zeit optimal für das Lernen nutzen.
Zweck der Schule: ein lebensdienliches Lernen, das Kinder stark macht. Das Mittel: Unterricht - und zwar der beste, den man sich vorstellen kann." Vieles, was diese Schule modellhaft macht, um das Lernen von Kindern zu fördern, kann nach Ansicht der Jury in allen Schulen Deutschlands Anwendung finden.