Für den pädagogischen Einsatz

KI-Chatbot für alle Schulen in Deutschland

München, Januar 2025 - KI soll so schnell wie möglich auch im Schulalltag ausprobiert und als unterstützendes Instrument genutzt werden können. Darauf verständigten sich die 16 Bundesländer im September 2024 und beauftragten das FWU (Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht) mit der Bereitstellung eines KI-Chatbots. Ziel ist ein sicherer, DSGVO-konformer und kostenfreier Zugang zu einer ländergemeinsamen Chatbot-Technologie, die auf den pädagogischen Einsatz ausgelegt ist und zuverlässig funktioniert.

Die Bezuschlagung des technischen Dienstleisters, der die Infrastruktur entwickeln wird, ist bereits erfolgt. Eine erste Version des KI-Chatbots soll im Februar 2025 bereitstehen. Zunächst sollen Lehrkräfte das Tool ausprobieren und dessen Potenzial für unterschiedliche Nutzungsszenarien evaluieren, so dass auch eine kontinuierliche Weiterentwicklung möglich wird. Perspektivisch ist aber ebenso die Nutzung durch Schülerinnen und Schüler angedacht.

Das Chatbot-Projekt ist Teil des großen länderübergreifenden Vorhabens AIS (Adaptives Intelligentes System) und wird aus dessen Budget finanziert. Mit der Umsetzung ist das FWU als Medieninstitut der Länder beauftragt. Die Projektlaufzeit erstreckt sich bis Juni 2026.

FWU koordiniert das länderübergreifende Projekt

Das FWU hat den Auftrag, die länderübergreifenden Bemühungen auf verschiedenen Ebenen zu koordinieren:

  1. Entwicklung: Zunächst soll eine Basisinfrastruktur des Chatbots auf der Grundlage bereits vorhandener Codebausteine entwickelt werden. Dabei sollen Konfigurationsmöglichkeiten den unterschiedlichen Anforderungen der Länder gerecht werden. Beispielsweise soll die Nutzung von eigenen oder selbst beschafften LLMs möglich sein. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Chatbots mit für den Einsatz an Schulen optimierten Funktionalitäten soll durch explorative und gleichzeitig systematische Erprobungen gelingen, deren Ergebnisse vom FWU aufgenommen, bewertet und umgesetzt werden. Auch laufende Entwicklungen in den Ländern wird das FWU im Blick behalten und dort entstehende Komponenten bedarfsgerecht bei der Entwicklung der länderübergreifenden Lösung berücksichtigen.
  2. Standards und Regulierung: Das FWU wird während der Projektumsetzung ländergemeinsame Strukturen und vorhandene Rechtsrahmen berücksichtigen. Darunter fallen die Verordnung über künstliche Intelligenz (EU AI Act), die DSGVO sowie Vorgaben zur Barrierefreiheit, aber auch die einheitliche Anbindung an das schulische ID-Managementsystem VIDIS.
  3. Infrastruktur: Das KI-Chatbot-Projekt ist Teil des länderübergreifenden Vorhabens AIS (Adaptives Intelligentes System), für dessen Umsetzung ebenfalls das FWU beauftragt wurde. Die spätere Implementierung des KI-Chatbots in das AIS wird von Beginn an mitgedacht und sichergestellt. Durch die organisatorische Nähe nicht nur zum AIS-Projekt, sondern auch zu anderen Projekten der am FWU entstehenden Bildungsmedieninfrastruktur können Synergieeffekte unkompliziert und vorausschauend genutzt werden, was den Entwicklungsprozess beschleunigt und die langfristige Weiterentwicklung erleichtert.
  4. Betrieb: Das FWU stellt den Ländern einen KI-Chatbot bereit und betreibt dessen Referenzimplementierung mindestens bis Ende der Projektlaufzeit im Juni 2026.