Fachgruppe der EdTech-Startups im Startup-Verband
Berlin, Februar 2016 - Auf Initiative von Start-ups aus dem Bildungsbereich wurde vor knapp einem Jahr die Fachgruppe EdTech im Bundesverband Deutsche Startups (BVDS) gegründet, um digitale Bildung auch politisch voranzutreiben. Nach einem Positionspapier, in dem die Gruppe weitere Schritte von der Politik verlangt, die Deutschlands Lehrerinnen und Lehrer in die Lage versetzen sollen, zeitgemäßen Unterricht mit einer Vielzahl an Medien gestalten zu können, ist es wieder ruhig geworden, um die jungen Lobbyisten.
Zum Positionspapier ließ die Gruppe verlautbaren: Bisher verfügen die wenigsten Schulen über ausreichend schnelle Internetverbindungen, die es erlauben würden, dass mehrere hundert Schüler gleichzeitig Unterrichtsmaterialien im Internet nutzen können. Nur mit schnellen Internetverbindungen ist es möglich z.B. Videos im Unterricht zu streamen, Software zu nutzen, die Lernpfade auf die individuelle Stärken und Schwächen anpasst, Schülerinnen und Lehrerinnen kollaborativ mit digitalen Medien arbeiten zu lassen oder die Prinzipien sozialer Netzwerke in einer sicheren Cloud auch in der Schule Anwendung finden zu lassen. Den Schulträgern fehlt bislang oft das Geld, um in die Infrastruktur, Schulungen und Personal investieren zu können.
Benjamin Wüstenhagen, Sprecher der Fachgruppe und Gründer von meinUnterricht.de: "Ich hoffe, die Initiative der Koalition ändert das zügig – unabhängig vom Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern. Andere Länder, wie z.B. die USA zeigen exemplarisch den Weg mit dem dortigen Programm Future Ready Schools."
Florian Nöll, Vorsitzender des Startup-Verbandes, ergänzte: "Wir brauchen eine digitale Infrastrukturpolitik für das Bildungssystem. Die meisten Schüler sind bereits Digital Natives – es kann nicht sein, dass wir sie jeden Morgen auf eine Zeitreise ins vordigitale Zeitalter schicken."
Die Fachgruppe EdTech formulierte unter Mitarbeit der Startups ChemTics, edyou.de, meinUnterricht.de, Schulstart.de, Scolibri und sofatutor.com im Startup-Verband ein Positionspapier für einen zeitgemäßen Unterricht an Schulen.
Zu diesen Kernforderungen zählen ein flächendeckender und kostenfreier W-LAN Zugang für Lehrer/innen und SchülerInnen. Hierbei sollen BYOD (bring your own device)-Konzepte an Schulen durch die Schulträger ermöglicht werden und gezielte Förderungen für die Realisierung zu initiieren. Dabei ist es sinnvoll ein dezentrales Budget für digitale Angebote zur Verfügung zu stellen, damit LehrerInnen konkrete Lösungen für ihre Klassen bereitstellen können. Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass eine klare und einheitliche Regelung für Datenschutz und Kommunikation fehlt sowie ein reflektierter Umgang mit OER seitens der Politik.