Leichter lehren und lernen am Activboard
München, Juli 2007 - (von Bettina Deininger) Multimediales Lernen am Whiteboard gewinnt im Grundschulunterricht wachsende Bedeutung. Lehrer, Schüler und die Entwickler der elektronischen Tafel "Activboard" äußerten sich nach dem einjährigen Pilotprojekt an zehn bayerischen Schulen positiv über die Ergebnisse. Promethean und der Bildungsverlag EINS luden zu einer Präsentation an die Grundschule Kirchheim II bei München und stellten die Ergebnisse der projektbegleitenden Evaluation vor.
"Das Lernen mit allen Sinnen steht nach wie vor im Mittelpunkt", entkräftete Frauke Schubel, Schulleiterin und mit einer 2. Klasse am Projekt beteiligt, ein verbreitetes Vorurteil. Sie setzt das "Activboard" genauso wie alle anderen Methoden im 15minütigen Wechsel ein. "Die Kinder haben nicht den Eindruck, vor einem Bildschirm zu sitzen. Das Whiteboard macht aktiv, nicht passiv."
Offenheit für das neue Medium und methodisch-didaktisches Umdenken sind nach ihrer Erfahrung die wichtigsten Voraussetzungen für Lehrer, um das neue Instrument erfolgreich einzusetzen.
Trainingsleiterin Stefanie Eule belegte mit ihren Umfrageergebnissen aus den Projektschulen die positive Stimmung unter den Lehrern: Nahezu alle wollen das "Activboard" behalten. Acht der zehn teilnehmenden Schulen wünschen sich eine komplette Schulausstattung. Die Basis- und Aufbauschulung von jeweils einem Tag vermittelte auch Pädagogen, die sich selbst vorab als wenig computer-affin einschätzten, große Sicherheit im Umgang mit der Systemtechnik und der Software.
Die meisten Lehrer setzen es neben den klassischen Schulmedien wie Kreide- oder Magnettafel und Buch ein. Deshalb soll das Angebot von Buchinhalten und elektronischen Tafelbildern noch besser aufeinander abgestimmt werden. "Schulbücher haben auch in Zukunft ihre Berechtigung, aber unser Verlag wird weitere Lernsoftware entwickeln", resümierte Monika Lohbeck-Hardt vom Bildungsverlag EINS, der als erster Verlag das Wagnis einging und in das Projekt einstieg.
"Der Spieltrieb der Kinder unterstützt ihre Motivation", begründete Frauke Schubel den Lernerfolg mit der Software "Activprimary". Keine Frage, ihre Schüler sind begeistert von der modernen Art der Wissensvermittlung. Sie sitzen im Halbkreis vor der weißen Tafel, an der sie nacheinander Rechtschreibung oder Grundrechenarten in spielerisch gestalteten Aufgaben üben.
Den Stoff, der ebenso wie die Benutzeroberfläche von einem Beamer projiziert wird, liefert eine Datei aus dem Lehrer-Laptop. Statt mit Kreide schreiben sie mit dem "Activpen", der mit den bekannten Text- und Bildverarbeitungswerkzeugen wie anklicken, ziehen, kopieren, ausschneiden operiert.
Michael Hövel, Geschäftsführer von Promethean Deutschland, sprach von einer Steigerung der Lerneffizienz um 20 Prozent, die internationale Studien bei multimedialem Unterricht gemessen hätten. Bislang sind weniger als 1% der 1,2 Millionen deutschen Klassenzimmer mit Whiteboards ausgestattet. Allerdings zeichnet sich eine Trendwende ab: Der Hamburger Senat hat beschlossen, alle 5.000 Klassenzimmer aller Schularten des Stadtstaates multimedial auszurüsten.