LernSax: Einheitliche Lösung für Sachsen
Chemnitz, April 2011 - (von Prem Lata Gupta) Alle auf einen Streich: Seit März steht 1.500 sächsischen Schulen und anderen Bildungseinrichtungen die Lernplattform LernSax zur Verfügung. Damit existiert erstmals ein einheitliches Angebot im Freistaat. Es ist kostenfrei und basiert auf der WebWeaver Suite. Silvana Kogel, Pressesprecherin des Sächsischen Bildungsinstituts, erklärt, warum sich das Bundesland gerade für diese Lösung entschieden hat. Sie verweist allerdings auch auf die umfangreiche Vorerfahrungen, die in Sachsen bereits mit eLearning an Schulen gesammelt wurden.
LearnSax ist ein Produkt von DigiOnline, demselben Anbieter wie auch von lo-net²: Letztgenannte Plattform steht bisher 6500 Schulen zur Verfügung. Zu den Nutzern gehören auch zahlreiche Schulen in Sachsen. Während Lo-Net ein Organisationstool ist, das ursprünglich die Lehrkräfte adressierte, geht LearnSax von den Features weit darüber hinaus. Diese Plattform ermöglicht es, interaktive Lernmodule für den Unterricht einzusetzen, ebenso wie Wikis und Blogs zu nutzen. Es lassen sich online Stundenpläne erstellen, Fachräume und Geräte ohne lästigen Papieraufwand verwalten.
Silvana Kogel weist darauf hin, dass die WebWeaver Suite sich bewährt und inzwischen mehr als eine Million Nutzer hat. Und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz, wo man sich flächendeckend für diese Technologie entschieden hat. Weiterer Vorteil laut Kogel: Die Mandantenfähigkeit des Systems. "Dies ermöglicht es den Schulen, die daten- und persönlichkeitsschutzrelevanten Angaben selbst zu managen." Dies spielt eine wichtige Rolle besonders im Hinblick auf jüngere Schüler: Sie können sich eine nur in LernSax bekannte eMail-Adresse einrichten, die auf der Domain der angemeldeten Schule basiert. Dadurch lassen sich unerwünschte Mails und jugendgefährdende Inhalte im Postfach der Schüler vermeiden.
LernSax als klares Bekenntnis zu eLearning an Sachsens Schulen hat eine zehn Jahre lange Vorgeschichte. Bereits 2001 war eine virtuelle Lernumgebung zu Testzwecken angeschafft und im Pädagogischen Bereich des Sächsischen Bildungsservers bereit gestellt worden. Modern schon damals die integrierten Funktionen: Festlegung von Lernwegen, interaktive Tests, synchrone und asynchrone Kommunikation, sogar Statistiken über die Aktivitäten der Lerner.
Ebenfalls innovativ: Ein Schulversuch, bei dem eLearning an Spezialschulen mit besonderem sportlichem Profil erprobt wurde. Eine Evaluation durch die Universität Dresden ergab ein überwiegend positives Feedback bei den Schülern. Was etwa zwei Drittel der Befragten besonders gefiel: Sie konnten unkompliziert einen Mitschüler, Eltern oder eben Lehrer kontaktieren, wenn sie fachlich nicht weiter wussten.
Darüber hinaus startete im Jahr 2010 ein Pilotprojekt, bei dem die Lernplattform OLAT an beruflichen Gymnasien und Fachoberschulen eingeführt wurde. Die Strategie dahinter lautet, Jugendliche noch während der Schulzeit auf das technische System vorzubereiten, das an sächsischen Hochschulen genutzt wird.
LearnSax versteht sich als unterstützendes Angebot. Keine Schule ist gezwungen, mit dieser Plattform zu arbeiten. Zwar stehen die Aussichten gut, weil Lo-Net² ein verwandtes System ist und darum der Einstieg leicht fallen sollte. Auch wird es ein leicht verständliches Handbuch geben, konkrete Ansprechpartner für die Administratoren in den Schulen und - falls gewünscht - sogar Fortbildung. Doch wenn eine Schule bei OLAT bleiben, mit Moodle arbeiten oder "aus Gründen der Vergleichsmöglichkeiten" mehrere Systeme parallel nutzen will, erklärt Silvana Kogel, so ist dies "selbstverständlich" möglich.