Serious Games Conference

Game Based Learning im Fokus der Industrie 4.0

Hannover, April 2016 - Im Rahmen der CeBIT fand die Serious Game Conference 2016 statt. 370 Teilnehmer aus der Computerspielbranche trafen sich, um sich über neue Entwicklungen im Bereich der Gamification auszutauschen. Im Mittelpunkt standen dabei die neuen Virtual Reality-Systeme und Game-Based-Learning Technologien.

Während die Virtual Reality Brillen bei Produktdesignern und Architekten schon etabliert sind, freut sich Sven Kummert, Geschäftsführer des Softwareentwicklers insinno, vor allem über die erhöhte Aufmerksamkeit der Industrie für Game Based Learning: "Gerade der Maschinen- und Anlagenbau ist eigentlich recht konservativ eingestellt, wenn es um die Mitarbeiterschulung geht. Doch langsam merken die Unternehmen, dass die Einstellung der Mitarbeiter auf die Herausforderungen der Digitalisierung nicht nur analog geschehen kann."

Kummert spielt damit vor allem auf die klassischen Methoden der Mitarbeiterschulung an, die aus seiner Sicht heute immer weniger funktionieren. Denn gerade Lernprozesse können enorm von interaktiven und kompetitiven Elementen profitieren. Statt in langwierigen Seminaren Mitarbeiterschulung zu betreiben, gehen immer mehr Unternehmen dazu über ihre Weiterbildungen zu gamifizieren, etwa mit firmeneigenen Quizduell-ähnlichen Apps. Die Lerninhalte werden dazu digitalisiert und die Mitarbeiter können innerhalb einer Abteilung oder innerhalb des Unternehmens über ihr Smartphone gegeneinander spielen.

Die Vorteile, so Sven Kummert, liegen dabei auf der Hand: "Unsere Erfahrungen mit der Integration von Game Based Learning in die Mitarbeiterentwicklung sind durchweg positiv. Die Hemmschwelle zu lernen wird deutlich gesenkt, die Mitarbeiter können das Lernen in überall und zu jeder Zeit in ihren Alltag integrieren, etwa in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit oder zuhause auf der Couch. Normalerweise unterbrechen Schulungen den Arbeitsablauf, weil mehrtätige Class-Room Trainings mit abschließendem Test stattfinden. Das kann heute alles über die Quiz-App abgewickelt werden, inklusive individuellem Echtzeit-Feedback und Skill-Matrix zur weiteren Planung des individuellen Schulungsbedarfs."

Viele Unternehmen setzen diese eLearning-Methoden schon in zwei Richtungen um: So werden auf einerseits die eigenen Mitarbeiter per Gamification geschult, zum anderen kann auch die Usability der Produkte bei den Kunden gefördert werden. Die ersten Firmen aus dem Maschinenbau liefern schon Quiz-Apps zu neuen Anlagen aus, um die Mitarbeiter des Kunden spielerisch einzuweisen oder um sie auf die neuen, digitalen UX/UI-Bedienungen einzustellen. Denn, da sind sich die meisten Experten auf der Serious Games Conference einig: eLearning und Immersion schaffen einen besseren Zugang zu Lerninhalten und schaffen mit gamifizierten Elementen eine erhöhte Lernmotivation.