Europa-Studie 2018 von Cornerstone OnDemand und IDC
Düsseldorf, Juni 2018 – Cornerstone OnDemand, ein weltweiter Anbieter von Cloud-basierter Software für Learning und Human Capital Management, gab jetzt die Ergebnisse der neuen europäischen Studie "Future Culture: Building a Culture of Innovation in the Age of Digital Transformation" von IDC bekannt. Aus der Erhebung lässt sich eine deutliche Korrelation zwischen Unternehmensinnovation und Talent Management erkennen.
Mehrheit der deutschen Unternehmen durchlebt gerade die Digitalisierung
Jahrelang wurde immer wieder beklagt, dass deutsche Unternehmen beim Aufbau ihrer digitalen Infrastruktur im Bereich HR im internationalen Vergleich hinterherhinken. Doch die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass sich etwas getan hat. Mittlerweile befindet sich eine Mehrheit der deutschen Unternehmen bereits mitten in der digitalen Transformation. Dies zeigt sich auch im Vergleich zu den Befragungsergebnissen der Vorjahre, die für die DACH-Region äußerst nüchtern ausfielen.
2017 gaben noch knapp 18 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie sich in keiner Weise mit der Digitalisierung beschäftigt hätten – 2018 sind es nur noch 6 Prozent. Auch der Mangel an kompatiblen Technologien und Tools ist von knapp 23 Prozent auf unter 18 Prozent gesunken. Noch 2017 machte man als zwei der drei größten Hürden für die digitale Transformation die Menschen selbst aus: 43 Prozent gaben damals einen kulturellen Widerstand an – heute nur noch 30 Prozent. 27 Prozent sagten aus, dass es ihnen schwerfällt die nötigen Talente und Fachkräfte im Unternehmen zu binden – heute sind es nur noch 20 Prozent.
Interessant sind hier nicht nur die Unterschiede im Vergleich zu den Vorjahren, sondern auch zwischen den Ländern. So tun sich nicht nur zwischen der DACH-Region und den anderen europäischen Nationen teilweise große Unterschiede auf, sondern auch zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. In der aktuellen Studie nannten noch über 30 Prozent der Befragten in Deutschland kulturelle Widerstände als Bremsklotz des digitalen Wandels – in der Schweiz lag dieser Wert bei nur 25 Prozent vor, in Österreich hingegen bei fast 40 Prozent. Am offensten standen die Skandinavier der Digitalisierung gegenüber, in Schweden und Norwegen sind die Werte mit 26 und 23 Prozent deutlich niedriger.
Kernergebnisse der Studie und Perspektiven
Die Erhebung zeigt auch:
- Internes Recruiting ist in der DACH-Region mit 51 Prozent die häufigste Methode im Bewerbermanagement, Österreich kommt hier sogar auf einen Wert von 55 Prozent. Am wenigsten werden mit gerade einmal 31 Prozent dagegen Trainee-Programme von Hochschulen oder Universitäten hierzulande genutzt. Auch hier zeigen sich Schweden (42 Prozent) und Norwegen (41 Prozent) deutlich offener. Am wenigsten werden neue Mitarbeiter im europaweiten Vergleich mit 31 Prozent hingegen auf Empfehlungen eingestellt.
- Die Skills der Kandidaten, die Personalvermittler fordern, sind mit 59 Prozent im europäischen Vergleich zunächst berufliche Fähigkeiten, wobei es auch hier gravierende Unterschiede zwischen Deutschland (62 Prozent), Österreich (86 Prozent) und der Schweiz (70 Prozent) gibt. In Großbritannien hingegen halten nur 57 Prozent der Personaler dies für sehr relevant. Der Bildungsstand kommt im europaweiten Durchschnitt von 41 Prozent direkt auf Platz zwei.
Am wenigsten wird mit 22 Prozent nach abstraktem Denkvermögen gefragt, wobei dies gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig ist, um gelerntes Wissen in ungewohnten Situationen in Abwandlung anzuwenden. In Deutschland und Österreich spielt neben abstrakten Denkvermögen auch Diversity mit 24 Prozent und 17 Prozent nur eine untergeordnete Rolle. In der Schweiz wird hingegen dem Cultural Fit mit 20 Prozent möglichst wenig Bedeutung beigemessen – zum Vergleich: Österreich erlangt mit über 37 Prozent hier den europäischen Höchstwert. Statt nur auf die praktischen Skills oder sogar nur den Bildungsstand zu schauen, sollte gerade in disruptiven Zeiten wie heute, Ausschau nach Kandidaten mit versteckten Talenten und abstrakten Denkvermögen gehalten werden.
- Mit europaweit 49 Prozent stellt "On-the-Job"-Training die häufigste Art der Einarbeitung und Personalförderung dar. Auch hier zeigen sich wieder große Unterschiede: Erreicht Österreich mit 67 Prozent abermals den europäischen Spitzenwert, berufen sich in Deutschland nur 46 Prozent der Unternehmen auf diese Vorgehensweise. Während dagegen MBA-Programme in der Schweiz und Österreich mit 8 und 7 Prozent unter dem Durchschnitt von 17 Prozent liegen, bewegt sich Deutschland hier mit 15 Prozent im Mittelfeld.
Diese Form des Onboardings steht jedoch auch europaweit an letzter Stelle und mit 23 Prozent misst gerade noch Spanien diesem Verfahren das meiste Gewicht bei. "On-the-Job"-Training ist in der Tat sehr förderlich für Unternehmen, dennoch wäre eine Zusammenarbeit mit den Bildungsinstituten interessant, um neue Ideen zu bringen.
"Die Ergebnisse der Studie liefern eine klare Verbindung zwischen der Geschwindigkeit von Innovation und Talent Management und warum diese so wichtig ist", erklärt Michael Grotherr Area VP DACH / Eastern Europe bei Cornerstone OnDemand. "Die Studie hilft Unternehmen zu verstehen, wie sie sich auf die Dinge konzentrieren können, die den Unterschied ausmachen."