Talent Management als Kernaufgabe
Düsseldorf, August 2014 - CEOs und HR-Führungskräfte sehen "Talente" als zentral für mehr Wachstum. Doch worauf sollte sich die HR-Agenda dabei fokussieren? Im Webinar im Rahmen der Lumesse Talent Akademie präsentierte Dr. Sven Elbert, Sales Director Deutschland von Lumesse, dieses Mal Volker Rosenbach, Partner bei Deloitte. In der Veranstaltung stellte Rosenbach die Kernergebnisse der Deloitte Trendstudie "Global Human Capital Trends 2014" vor und lieferte Argumente für die Diskussionsführung im Rahmen der Personalarbeit mit Softwarelösungen.
Die alljährliche Trendumfrage von Deloitte mit mehr als 2.500 HR- und Business-Vertretern aus 94 Ländern ist weltweit eine der größten und bedeutsamsten dieser Art. In diesem Jahr führte Deloitte die Umfrage erstmals in Zusammenarbeit mit dem HR-Spezialisten Bersin durch und identifizierte 12 globale HR-Trends, die sich in drei Kernbereiche kategorisieren lassen: Führung und Entwicklung, Mitarbeitergewinnung und –bindung sowie Neudefinition und Transformation der HR. "Kernerkenntnis der Studie ist, dass die Belegschaft von heute und morgen eine völlig andere ist und ganz neue Anforderungen an Führung, Bindung und Entwicklung im Unternehmen stellt", so Volker Rosenbach im Verlauf des Webinars.
"Die Personalfunktion ist nur unzureichend auf diese Veränderungen vorbereitet." Als Gründe für diese veränderten Rahmenbedingungen identifizierte Rosenbach drei grundlegende Entwicklungen: den globalisierten Arbeitsmarkt, die rasante Technologisierung mit einer mobilen Workforce sowie die demografische Entwicklung.
Das zentrale HR-Thema über alle Funktionsbereiche und Branchen hinweg ist "Leadership", also die Befähigung der Mitarbeiter zu Führungsaufgaben. Doch die meisten Unternehmen sehen sich dafür nicht gerüstet. Ein Grund sind zu statische Führungskräfteprogramme, die eine frühzeitige Vorbereitung der Nachwuchskräfte sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung und Bindung der mittleren wie oberen Führungsschicht kaum zulassen. Darüber hinaus werden neue Anforderungen an Führung wie das Inspirieren und Motivieren der Mitarbeiter, das Führen internationaler und vielfältiger Teams oder bereichsübergreifende Zusammenarbeit größtenteils ausgeklammert.
"Dies zeigt, wie wichtig eine integrative Herangehensweise bei der Führungskräfteentwicklung ist", bringt es Sven Elbert auf den Punkt. "Über softwaregestütztes Talent Management erhalten Unternehmen einen Überblick über die im Unternehmen vorhandenen Führungskompetenzen und sind in der Lage, ihre Führungsmannschaft entsprechend der neuen Anforderungen zu entwickeln."
Weitere Bereiche, bei denen die Studie eine deutliche Diskrepanz zwischen anerkannter Wichtigkeit und Vorbereitung der befragten Unternehmen festgestellt hat, sind neben Führung die Transformation der HR zur geschäftsunterstützenden Funktion, die Mitarbeiterbindung, der Ausgleich zwischen globalen und lokalen HR Funktionen sowie HR Analytics.
Webinar-Umfrage: technologische Unterstützung der HR-Prozesse gewinnt zunehmend an Bedeutung
Im Rahmen des Webinars wurden die Teilnehmer über ihre Einschätzungen zu den HR Trends befragt. Die Ergebnisse zeigen: 75 Prozent der 120 befragten Webinar-Teilnehmer stufen die Bedeutung des Talent Management als sehr hoch bzw. hoch für die Mitarbeiterbindung ein, rund die Hälfte verschafft sich damit einen systematischen Überblick über die internen Führungskompetenzen. Bei der Frage nach der technologischen Unterstützung mit Fokus auf das HR System wird deutlich, dass Unternehmen die Notwendigkeit erkennen, der Führungskräfteentwicklung strukturierte und einheitliche Prozesse zugrunde zu legen: Knapp 50 Prozent nutzen bereits HR-Software, um ihre Prozesse zu optimieren oder sind dabei, ein System zu implementieren bzw. auszuwählen. Bei lediglich 13 Prozent der Befragten steht Software kurz- und mittelfristig nicht auf der Agenda.
Sven Elbert: "HR-Abteilungen müssen sich auf die gleiche Weise technologisieren wie ihr Umfeld, um mit dem rasanten Tempo, mit dem sich die äußeren Rahmenbedingungen heutzutage verändern, mithalten zu können. Nur wer hier am Ball bleibt, wird langfristig in der Lage sein, die für den Unternehmenserfolg wichtigen Talente zu finden, zu entwickeln und zu binden."