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Lernsystem für die Altenpflege ist online

Köln, Oktober 2007 - Nach fünf Monaten Entwicklungsarbeit und anschließender erfolgreich abgeschlossener Testphase geht ein bisher einmaliges Qualitätsentwicklungsinstrument für die Altenpflege Online: Das vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) initiierte und vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Berichts- und Lernsystem "Aus kritischen Ereignissen lernen".




"Damit stärken wir das Lernen in der Altenpflege als einen unerlässlichen Baustein der Qualitätsentwicklung in diesem Berufsfeld, für den sich das Kuratorium Deutsche Altershilfe seit Jahren immer wieder eingesetzt hat", freut sich KDA-Geschäftsführer Klaus Großjohann. Einen fachlich moderierten Austausch im Internet habe es bisher für Menschen, die beruflich, privat oder ehrenamtlich mit Altenpflege zu tun haben, so noch nicht gegeben. Es sei daher zukunftsweisend.


"Praktikabel und plausibel" oder "sehr lehrreich und so interessant, dass man gerne länger darin stöbert", lauteten einige der Kommentare von freiwilligen Testpersonen des Systems. "Wir sind stolz auf diese positive Resonanz, die wir in der intensiven Testphase vor dem Start von den rund 20 Personen erhalten und die zudem einen guten Querschnitt verschiedener Berufsfelder der Altenpflege abgebildet haben", kommentiert der KDA-Projektleiter Heiko Fillibeck.


"So haben überwiegend Altenpflegerinnen und Altenpfleger, aber auch Personen aus der Pflegewissenschaft und dem Management wie Pflegedienstleitung oder Heimleitung sowie Auszubildende uns die Tauglichkeit des Systems bestätigt, so der KDA-Pflegeexperte weiter. "Von den in der Testphase eingegebenen Berichten kritischer Ereignisse wurde der Umgang mit Insulininjektionen und den multiresistenten Keimen (MRSA) besonders rege und lehrreich kommentiert", so Fillibeck.


Projektmitarbeiter Daniel Hoffmann hebt noch einmal die von den Testpersonen mit "übersichtlich und leicht zu orientieren" bestätigte Bedienerfreundlichkeit des Systems hervor, das von einer Internetagentur neu programmiert wurde: "Um Berichte ins System einzugeben, werden nur rund zehn Minuten benötigt, wobei das System auf die von Nutzerinnen und Nutzern vergessenen Einträge selbst hinweist", so Hoffmann.


"Das System bietet außerdem die technischen Voraussetzungen, die Anonymität der Berichtenden und Kommentierenden zu garantieren und funktioniert zudem mit allen derzeit gängigen Browsern", ergänzt der Experte für IT-Management.


Mit dem "Bericht des Monats" hat das Projektteam im KDA zudem eine Möglichkeit geschaffen, einen besonders lehrreichen Bericht im System hervorzuheben. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass sein Inhalt bzw. das darin behandelte Problem besonders intensiv nachrecherchiert, bearbeitet und ausführlich dargestellt wird. Denkbar ist es zum Beispiel auch, dass verschiedene Fach- oder Hauszeitschriften einen solchen vom KDA zur Verfügung gestellten Bericht abdrucken, womit weitere Menschen in der Altenpflege vom Lerneffekt profitieren könnten.


Mit dem Start des Systems wurden die meisten Berichte und Kommentare der Testphase wieder gelöscht. Doch die Projektentwickler sind zuversichtlich, dass die Nutzerinnen und Nutzer des Systems schon bald eine Fülle von lehrreichen Berichten und Kommentaren eingeben werden, die dann auch in den unterschiedlichen Kategorien wie "stationäre oder häusliche Pflege", "Pflege oder Pflegeorganisation" sowie "Tageszeit" oder "Arbeitsbereich" recherchiert werden können.